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Die drei ??? und der Super-Wal

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Titel: Die drei ??? und der Super-Wal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Brandel
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noch mehr Fragen«, stieß er hervor. »Na schön. Was wollen Sie wissen?«
    »Wo die Sachen sich befinden. Die Metallkassette mit diesen – diesen Taschenrechnern.«
    »Nun, das, was wertvoll ist . . .« Slater versuchte, ihrem Blick standzuhalten. »Alles, was die Mühe lohnt, ist unter der Koje in der Kajüte.«
    »Ist es dort irgendwie befestigt, vielleicht festgezurrt?«
    »Nein.« Slater blickte voll Unbehagen wieder zur Seite. »Ihr Vater versuchte noch, das Schlauchboot zu Wasser zu bringen.
    Und wir wollten die Kassette mitnehmen. Aber dann – war dazu keine Zeit mehr. Das Boot war schon vollgelaufen . . .« Er zuckte resigniert die Schultern. »Und so konnten wir nichts retten.«
    »Ist die Tür zur Kajüte abgeschlossen?«
    »Nein. Sie ist offen und angelegt. Sie wissen ja . . .«
    Constance nickte. Seit sie zehn Jahre alt war, hatte ihr Vater sie zum Angeln mit hinausgenommen. Das Charterboot war ihr bis in die kleinste Einzelheit vertraut.
    »Ich weiß«, sagte sie. »Diese schweren Messinghaken im Deck.
    Papa benutzte sie, um die Tür offenzuhalten, damit er vorn Cockpit schnell mal zur Kajüte hinuntergehen und ein Bier holen konnte.«
    »Ja, stimmt.« Slater sah Constance wieder an.
    »Wie sieht die Kassette aus?«
    »Dunkelgrün. Aus Stahl. Etwa sechzig Zentimeter lang und dreißig Zentimeter breit. Und vielleicht zwanzig Zentimeter hoch.«
    »Hat sie einen Griff?«
    »Ja. Wie . . . na ja, wie eine Geldkassette. Auf dem Deckel ist ein metallener Tragegriff.«
    »Ich brauche Schnur.« Constance überlegte. Justus nahm an, daß sie sich fragte, wie sich die Kassette am besten aus dem Wrack herausholen ließe. »Eine gute, feste Schnur und einen Kleiderbügel aus Draht.«
    »Sofort.«
    Justus übernahm das Steuer, während Slater die Sachen holte.
    Constance drückte die seitlichen Ecken des Kleiderbügels zur Mitte zusammen und bog ihn rautenförmig zurecht. Dann bog sie den Haken hoch, bis er rechtwinklig abstand.
    Sie wickelte das starke Nylonseil zu einer Rolle auf und knotete das Ende an den Drahtbügel.
    »Also gut«, sagte sie. »Ich bin soweit.«
    Peter trat vor. »Wenn Sie möchten . . .«, setzte er an.
    Er wollte nicht mit Constance tauchen. Nachdem, was geschehen war, fand er, habe er nun einige Zeit genug vom Tauchen. Aber er mußte es anbieten. Er spürte einfach, daß er sich schlecht vorkommen würde, wenn er es nicht tat.
    »Ich gehe mit runter, wenn Sie wollen«, schlug er vor.
    Constance lächelte ihn an. »Nein, Peter, du bleibst hier. Ich möchte lieber, daß du an Bord bist, falls etwas schiefgehen sollte.«
    Peter lächelte dankbar zurück. Sie machte es ihm absichtlich leicht. Aber so, wie sie sich ausdrückte, kam er sich gleich besser vor.
    Er schaute zu, wie sie sich die Rolle Nylonseil über die Schulter hängte, die Maske aufsetzte und locker rücklings ins Wasser glitt.
    Flukey hatte in kurzer Entfernung vom Boot gedöst. Als Constance auf ihn zuschwamm, öffnete er sofort die Augen. Wie er es immer tat, begrüßte er sie munter. Eine Minute lang streichelte ihm Constance den Rücken und drückte den Kopf gegen seine Flanke.
    Peter konnte sehen, daß sie auf den kleinen Wal einsprach, aber sie war zu weit weg, als daß er hören konnte, was sie sagte.
    Als er später darüber nachdachte, konnte er sich einfach nicht vorstellen, wie Constance es zuwege brachte, Flukey zu erklären, was er tun sollte. Zumindest nicht in Worten. Aber vielleicht brauchten die beiden gar keine Worte, um sich zu verständigen.
    Er erinnerte sich daran, was er empfunden hatte, als er Constance und Flukey in Slaters Schwimmbecken beim Spiel zugesehen hatte. Die Freundschaft und das Vertrauen zwischen ihnen waren so tief, daß sie beide den gleichen Willen zu teilen schienen. Was Constance wollte, war auch Flukeys Wunsch.
    Er sah die beiden untertauchen. Constance hatte noch immer den Arm um Flukey gelegt. In inniger Verbundenheit schwebten sie in die Tiefe.
    Justus behielt den Bildschirm im Cockpit im Auge.
    Er sah den Lichtkreis auf dem Schirm erscheinen, als irgendwo in der Tiefe des Ozeans Constance den an Flukeys Kopf befestigten Suchscheinwerfer einschaltete. Er sah zu, wie sich das Licht durchs trübe Wasser immer tiefer hinuntersenkte. Einmal flitzte eine Schar kleiner Fische über den Bildschirm.
    Und dann kam wieder der Meeresboden in Sicht. Eine kreisförrnige Sandfläche und Kies, ein von Entenmuscheln bedeckter Fels.
    Slater stand hinter ihm am Steuer. Justus spürte, daß der Mann

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