Die drei ??? und der Teufelsberg
worin Bob lag, eine leichte Bewegung wahrnahm. Dann drang Bobs Stimme etwas forscher herüber.
»Ich glaube, es ist nicht so schlimm«, berichtete Bob.
»Ich kann das Bein jetzt bewegen. Es war nur unter mir verdreht. Es tut weh, aber es ist auszuhalten.«
»Meinst du, du kannst den Hang raufkriechen?« fragte Peter.
»Ich weiß nicht, Peter. Es ist unheimlich steil«
»Und wenn man da ausrutscht –« Peter brauchte den Satz nicht zu vollenden.
»Wir sollten es lieber mit Rufen probieren«, sagte Bob.
»Aber laut«, pflichtete Peter bei.
Er öffnete den Mund, brachte aber nur ein schwaches Krächzen heraus. Denn gerade als er kräftig losbrüllen wollte, erspähte er ein hageres Gesicht, das von der Straßenböschung aus auf ihn heruntersah. Ein Gesicht mit häßlicher Narbe und Augenklappe! Die Jungen und der Mann mit dem Narbengesicht starrten sich gegenseitig volle zehn Sekunden an. Dann verschwand plötzlich oben das Gesicht, und sie hörten das Geräusch schneller Schritte, einen aufheulenden Motor und quietschende Reifen – ein Wagen brauste davon.
Kaum war das Motorengeräusch verebbt, als die Jungen andere Autos herankommen hörten.
»Weiter schreien!« rief Peter.
Beide Jungen brüllten, so laut sie konnten, daß es in den Bergen widerhallte. Oben kreischten Bremsen, und Tritte knirschten auf dem Geröll. Zwei hilfsbereite Gesichter spähten über die Böschung in die Tiefe.
Gleich darauf kam ein dickes Seil auf Peter zugeflogen. Er schlang es zweimal um seinen Körper, faßte es mit beiden Händen und wurde zur Straße hinaufgezogen. Dann wurde das Seil noch einmal ausgeworfen, und im nächsten Augenblick stand Bob neben Peter.
Bob versuchte mit dem verletzten Bein aufzutreten und stellte fest, daß vermutlich nur der Knöchel verstaucht war. Der stämmige Lastwagenfahrer, der ihnen mit dem Seil zu Hilfe gekommen war, fuhr in die Richtung der Mendoza-Ranch, und er forderte die Jungen energisch zum Mitfahren auf. Kaum eine Viertelstunde später wurden sie samt ihren Fahrrädern am Tor zur Ranch abgesetzt. Sie winkten dem Fahrer zum Dank nach und humpelten dann zur Veranda hinauf.
Mrs. Dalton kam aus dem Haus und machte große Augen.
»Du lieber Himmel! Was ist denn passiert? Und eure Kleider sehen aus!«
Peter wollte antworten, bekam aber einen sanften Tritt von Bob verpaßt.
»Wir sind auf der Paßstraße zu schnell bergab gefahren und vom Rad gestürzt, Madam«, erklärte Bob – und das stimmte ja auch mehr oder weniger. »Mein Bein hat dabei was abgekriegt, und da hat uns ein Lastwagen mitgenommen.«
»Dein Bein?« sagte Mrs. Dalton. »Zeig mal her, Bob.«
Wie die meisten Frauen auf dem Land war Mrs. Dalton sehr erfahren in Erster Hilfe und Krankenpflege. Sie stellte an Bobs Knöchel außer der leichten Verstauchung keine Verletzung fest. Einen Arzt würde man nicht brauchen, aber Bob sollte sein Bein so ruhig wie möglich halten. Mrs. Dalton setzte ihn auf der Veranda in einen bequemen Sessel und brachte ihm einen Krug Limonade.
»Aber du kannst dafür arbeiten, Peter Shaw«, sagte sie dann.
»Mein Mann ist noch nicht zurück, also kannst du schon mal die Pferde auf der vorderen Koppel mit Heu versorgen.«
»Jawohl, mach’ ich«, sagte Peter rasch.
Bob saß im Schatten, das Bein auf einen Stuhl hochgelegt, und grinste sich eins, während sein Freund in der heißen Sonne arbeitete. Peter warf dem Patienten gespielt böse Blicke zu, doch im Grunde war er es zufrieden. Es tat gut, sich in der Sonne zu bewegen.
Kurz vor dem Abendessen kam Justus zusammen mit dem großen rothaarigen Kenneth im Lastwagen vom Schrottplatz seines Onkels angefahren. Peter half ’ Justus beim Abladen des Tauchgeräts, und samt einem geheimnisvollen kleinen Bündel verstauten sie es in der Scheune.
Kenneth blieb zum Essen da, und Mr. Dalton sprach sich bewundernd über den athletischen Körperbau und die gewaltigen Muskeln des Iren aus.
»Wie würde es Ihnen gefallen, auf einer Ranch mitzuhelfen, Kenneth?« meinte Mr. Dalton. »Wenn ich Sie bei mir hätte, könnten mir meinetwegen noch zehn Leute davonlaufen.«
»Wenn Sie mal für ein paar Wochen Hilfe brauchen«, sagte Kenneth, »dann läßt Mr. Titus Patrick und mich bestimmt hierherkommen.«
Mr. Dalton bedankte sich. »Ich hoffe, es wird nicht so weit kommen. Sicherlich ist dieser ganze Spuk bald vorüber. Der junge Castro sagt, er hätte keine Angst, und er wird mit den Leuten reden, sobald er aus dem Krankenhaus entlassen wird.«
»Das ist
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