Die drei ??? und der Teufelsberg
oder sonst etwas gefunden, also machten sie die Stollen dicht. Und vor fünfzig Jahren verstummte auch das Klagen und Stöhnen, das man bis dahin gehört hatte!«
»Du meinst, ein solcher Gang sei jetzt wieder geöffnet?« fragte Bob. »Und der durchziehende Wind verursacht die Töne?«
»Ja, das meine ich«, bestätigte Justus. »Die Frage ist nur, wie und warum. Seid ihr beide fertig?«
»Fertig, Just«, sagte Peter.
»Gut, dann setzt euch die Sombreros auf, ehe wir zur Scheune hinausfahren«, ordnete Justus an.
Die Jungen setzten die breitrandigen Strohhüte auf, rückten die schweren, in Sackleinen gehüllten Sauerstoffbehälter auf dem Gepäckträger zurecht und bestiegen ihre Räder. Mit der zusätzlichen Last erwies sich das Fahren als nicht ganz einfach, und sie merkten sofort, daß sie sehr achtgeben mußten.
»Autsch!« rief Bob und zuckte vor Schmerz zusammen.
»Dein Knöchel, Bob?« fragte Peter.
»Es ist die schwere Ladung auf dem Rad«, stellte Justus fest.
Bob nickte unglücklich. »Ich glaube, ich schaffe es nicht, Just.
Ich werde wohl dableiben müssen.«
Justus bekam seine Denkermiene. »Nein, du bleibst auf keinen Fall zurück, Bob. Vielleicht erweist sich dieses Hindernis sogar als besonderer Vorteil. Unsere Täuschung wird dadurch noch überzeugender.«
»Was für eine Täuschung?« fragte Peter verdutzt.
»Die klassische Kriegslist mit den Lagerfeuern und den Balken, die wie Geschütze aussehen«, erläuterte Justus mit rätselhaften Worten. »Bob, lade dein Tauchgerät ab. Ohne das Gewicht kannst du sicher gut mitfahren.«
Bob versuchte es noch einmal und stellte fest, daß er ohne die zusätzliche Belastung tatsächlich mithalten konnte. Die Jungen fuhren von der Scheune ans Tor. Als sie am Haus vorüberkamen, winkte ihnen Mrs. Dalton von der Veranda aus nach.
»Viel Spaß, ihr drei, und bleibt nicht zu lange weg!« rief sie herüber. »Und seid vorsichtig!«
Sobald sie von der Ranch aus nicht mehr gesehen werden konnten, radelten die Jungen schneller auf das Tal der Wehklagen zu. Als sie die Stelle erreicht hatten, wo die Straße an dem Eisentor endete, stiegen sie ab und trugen ihr Gepäck und die Räder ins Dickicht.
»So«, sagte Justus, »und min mein Plan. Wir werden ungesehen in die Höhle eindringen.«
Peter nickte. »Aha! Wir werden das Stöhnen sozusagen überrumpeln.«
»Richtig«, sagte Justus. »Wenn meine Theorie stimmt, dann.
werden wir freilich gerade jetzt scharf beobachtet!«
»Verflixt«, sagte Bob. »Wie stellen wir’s dann an?«
»Wir begeben uns unter Wasser«, klärte Justus seine Freunde auf, »und zwar mit Tauchgerät. Ich weiß genau Bescheid über die Flut. Sie steigt heute abend höher. Ich schätze, daß der Höhleneingang vom Ufer aus zum größten Teil überflutet sein wird.«
»Aber Just«, wandte Bob ein, »wie wollen wir ungesehen ins Wasser kommen, wenn wir jetzt unter Beobachtung stehen?«
Da strahlte Justus triumphierend. »Mittels eines Scheinmanövers. So, wie Soldaten nachts Lagerfeuer anzünden und dann heimlich im Dunkeln abziehen.«
»Aber –« fing Peter an.
»Ich habe nämlich«, fuhr Justus fort, »gestern abend gemerkt, daß man zwar den Weg hier nach rechts vom Gipfel des Teufelsberges gut überblicken kann, aber daß der Weg nach links nicht einsehbar ist. Kommt nur mit. Geht ganz lässig und unbekümmert.«
Die drei Jungen kletterten über die eiserne Schranke und gingen den Bergpfad nach links entlang. Als sie vom Teufelsberg herunter nicht mehr gesehen werden konnten, sagte Justus:
»Hier machen wir halt.« Die Jungen setzten das Tauchgerät ab und sahen zu, wie Justus das geheimnisvolle Bündel öffnete.
»Da sind ja nur Klamotten drin!« rief Peter.
»Das gleiche Zeug, wie wir es anhaben!« stellte Bob fest.
»Genau das«, sagte Justus. »Das stopft ihr jetzt mit Zweigen aus und bindet Arme und Beine mit dieser Schnur hier ab.«
Bob und Peter taten wie geheißen, und bald darauf hatten sie zwei Puppen fertig, die Peter und Justus erstaunlich ähnlich sahen.
»Und die Sombreros beschatten die Gesichter!« sagte Peter.
»Sehr richtig«, bestätigte Justus. »Außerdem sieht man die besonders gut vom Berggipfel aus. Wer auch immer da oben ist, er wird überzeugt sein, uns in diesen Gestalten leibhaftig vor sich zu sehen, zumal Bob bei ihnen bleiben und sich ab und zu bewegen wird!«
Rasch setzten die Jungen die Puppen oberhalb des Fußwegs zurecht. Bob hockte sich daneben und tat so, als unterhalte er sich
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