Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
Schweigend gingen sie weiter, und bald sahen sie den Buick. Er war neben der Straße, in der Nähe des Feuers, geparkt. Hinter dem Wagen und der Feuerstelle saß Mr. Peck. Er hockte vornübergebeugt auf einer Bank, mit dem Rücken gegen einen Holztisch. Er beobachtete die beiden Männer, die sich zwischen ihm und dem Buick zu schaffen machten. Das Gesicht des alten Mannes war wie versteinert.
»Es sind doch die gleichen Motorradfahrer«, flüsterte Peter.
»Sie haben Opa geschnappt!«
»Psst!« machte Justus warnend.
Ein unbefestigter Fußweg führte von der Straße zum Grillplatz.
Die Jungen schlichen dort entlang, bis Bob fast über die beiden Motorräder stolperte, die hier abgestellt waren. Die drei ??? blieben stehen, duckten sich hinter die Maschinen und lauschten.
Am Lagerfeuer wurde laut und verächtlich geredet.
»Noch gar nichts haste gesehen, Opi!« stieß einer der Fahrer hervor. »Mit dir werden wir eine Fahrt machen, die du nie vergessen wirst.« Der Sprecher nahm einen großen Schluck aus einer Bierdose, zerdrückte sie dann in einer Hand und warf sie über die Schulter weg. Er griff in eine Tüte am Boden und zog eine zweite Dose heraus. Er trank gierig, rülpste und wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab.
Mr. Peck räusperte sich angewidert und sah weg.
»He, du, schau mich an, wenn ich mit dir rede!« rief der Fahrer.
Peter wollte losstürzen, doch Justus hielt ihn am Arm fest und ließ nicht wieder los.
»Biste schon mal in die Berge raufgerast, alter Knabe, abseits von den Straßen, wo noch keiner gefahren ist?« wollte der erste Fahrer wissen.
Der andere Kerl lachte. »Mann, das ist Leben! Wird dir Spaß machen, Alterchen – wenn du’s durchstehst!«
Beide lachten grölend.
Justus hatte Peters Arm losgelassen, und plötzlich merkte er, daß Peter gar nicht mehr neben ihm war. Er hatte sich in der Dunkelheit weggeschlichen. Justus bekam vor Angst einen ganz trockenen Mund.
Aber dann war Peter wieder da. Er trat ganz nahe an Justus heran und winkte auch Bob herzu. »Die Burschen haben an ihren Maschinen die Zündschlüssel stecken lassen, und Opas Schlüssel waren im Wagen«, flüsterte er. Er hielt einen Schlüsselbund hoch, dann einen zweiten und noch einen dritten.
»Die werden Opa nirgends hinbringen!« flüsterte er wild entschlossen. »Nehmt die Schlüssel und lauft zurück zur Tankstelle und ruft die Polizei. Ich bleibe hier, und wenn die Opa was tun wollen, dann . . . dann . . .«
Er brach ab, weil er nicht wußte, wie er seine Androhung beenden sollte.
Justus grinste. Ihm war soeben eine schlechthin großartige Idee gekommen.
Justus saß einen Augenblick ganz still und ließ sich seinen Einfall nochmals durch den Kopf gehen. Er kam ihm durchaus praktikabel vor. Es müßte funktionieren, und es müßte ihnen ermöglichen, Mr. Peck wohlbehalten hier herauszuholen.
»Hör mal!« flüsterte Justus Peter zu. »Du bist doch ein paarmal auf dem Motorrad von Charlie Fisher gefahren, nicht?«
Justus sprach von einem der Originale aus Rocky Beach. Charlie Fisher war ein älterer Mann, der sich seinen Lebensunterhalt als Gelegenheitsarbeiter auf dem Bau verdiente. Er besaß ein uraltes Motorrad, und er kam gut mit jungen Leuten aus. Und manchmal, wenn er einen Jungen besonders ins Herz geschlossen hatte – zum Beispiel Peter –, dann ließ er ihn auf seinem Motorrad fahren.
Nun waren freilich Charlies Uraltmodell und die starken Maschinen, die den beiden Fahrern gehörten, so verschieden wie Tag und Nacht.
Peter sah Justus skeptisch an. »Du willst, daß ich eines von diesen Motorrädern hier herausfahre?« flüsterte er. »Spinnst du, oder was ist los mit dir?«
»Vielleicht«, sagte Justus. »Vielleicht auch nicht.«
Dann erklärte er seinen Plan ausführlich.
Es war ein guter Plan, und Peter war Feuer und Flamme. Dennoch spürte er, daß der Plan Fehler hatte. Wenn es schiefging – wenn Peter mit dem Motorrad nicht so geschickt umgehen konnte, wie er hoffte –, dann würden ihn die Kerle wahrscheinlich zusammenschlagen, es sei denn, Bob und Justus kämen gegen sie an, was doch sehr zu bezweifeln war.
Doch andererseits – wenn Peter und seine Freunde jetzt nicht eingriffen – würden die beiden mit Mr. Peck brutal umspringen.
Und das konnte Peter nicht zulassen.
»Na schön«, sagte Peter. »Versuchen wir es!«
Die Jungen krochen zu dem Buick hin. Vorsichtig und lautlos öffneten sie den Kofferraum und holten ein paar Werkzeuge heraus. Dann machten sie sich an
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