Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
kerzengerade hin. Gleich würde er eine seiner Theorien vom Stapel lassen.
»Was genau hat dieser Mann im Supermarkt zu dir gesagt, Bob?«
»Er sagte, ich sei sein Sohn und ich sei an Drogen geraten, und er wollte mich wegbringen. Das ist doch ganz klar. Wahrscheinlich wollte er mich als Geisel entführen – und das Lösegeld wäre Mr. Pecks Erfindung gewesen. Glaubst du, die könnte etwas mit der Rüstungsindustrie zu tun haben? Immerhin scheint sie mir von etwas größerem Kaliber als eine Rauch-bombe zu sein.«
»Mich interessiert weniger seine Darstellung dem Abteilungsleiter gegenüber. Was sagte er zu dir, ehe der Verkäufer dazukam?«
»Oh, so etwas wie . . . wie ›Ich weiß, du hast es nicht bei dir, also komm mit‹ oder ›Du hast es nicht dabei, oder?‹ Irgend so was.« »Und was hattest du da nicht bei dir?« fragte Justus.
»Ja . . . ich nehme an, Mr. Pecks Erfindung. Was denn sonst?«
»Könnte es nicht auch etwas anderes sein?« meinte Justus.
»Könnte es nicht etwas sein, das du normalerweise bei dir hast, nur eben an diesem Abend nicht?«
Bob überlegte widerwillig. »Ich weiß nicht, was das sein könnte, außer – oh, Mann! Klar! Meine Kamera und die Fototasche. Aber was . . . warum sollte das diesen Burschen interessieren?«
Justus grinste. »Eben. Die Kamera und die Tasche, in der du deine Filme aufbewahrst. Du hattest die Sachen im Motel gelassen, aber genau die sind es, was die beiden wollen. Da wette ich tausend zu eins!«
Justus setzte sich zurück und legte die Fingerspitzen gegeneinander, so daß seine Hände ein kleines Zelt bildeten. Er lächelte.
»Ich glaube nicht, daß Snabel uns schon zu Beginn unserer Reise verfolgte«, sagte er. »Wißt ihr noch, was er für ein Gesicht machte, als sich Mr. Peck am Strand bei Pismo auf ihn stürzte? Er war erschrocken und verängstigt. Meiner Ansicht nach war er aus einem ganz anderen Grund angereist.
Nehmen wir an, daß unsere Begegnung mit Snabel in Pismo reiner Zufall war. Snabel handelte nicht als Spion, als er um Mr. Pecks Haus herumschlich und uns an jenem Morgen wegfahren sah. Das war nur eine kleine nachbarliche Schnüffelei, wie er sie gewohnheitsmäßig betreibt. Kurz nachdem wir losgefahren waren, machte er sich auch auf, und zwar mit dem Ziel Monterey, um sich dort mit jemandem zu treffen. Wir legten einen Aufenthalt von etwa einer Stunde ein, als wir in Santa Barbara frühstückten. Er hingegen fuhr durch bis Pismo Beach, wo er haltmachte, um sich die Beine zu vertreten. Er ging genau wie wir am Strand entlang, und als dein Großvater ihn zu Gesicht bekam und sich gleich mächtig aufregte, war Snabel zumindest ebenso überrascht wie Mr. Peck. Man konnte es seinem Gesicht ansehen.
Er ging dann über den Strand wieder zurück und fuhr nach Monterey, und dort änderte sich plötzlich die Lage. Wißt ihr noch, was in Monterey passierte?«
»Na, wir stießen am Kai mit ihm zusammen«, sagte Peter, »und wir sahen diesen anderen Burschen – den, der Bob im Supermarkt schnappen wollte.«
»Genau. Und Snabel war kein Verfolger, als er am Fisherman’s Wharf ankam, soviel steht fest. Er machte keinen Versuch, sich zu verstecken. Er ging in der Sonne auf dem Pier entlang und benahm sich wie ein x-beliebiger Tourist.«
Justus bedeckte die Augen mit der Hand. Bob und Peter wußten, nun würde er sich die Szene noch einmal ins Gedächtnis rufen – sie in seinem erstaunlich guten Erinnerungsvermögen wieder durchspielen, wie man ein Videoband abspielt. So konnten sich Einzelheiten, die den drei Jungen ursprünglich nicht besonders wichtig vorgekommen waren, als sie am Fisherman’s Wharf plötzlich mit Snabel zusammentrafen, nun deutlich herausschälen.
»An diesem Tag hatte Snabel seine Kamera bei sich – das gleiche Modell, wie Bob es hat –, aber er machte gar keine Fotos. Er wartete nur, die Kamera in den Händen. Und zu dem zweiten Mann sagte er dann: ›Ich habe es mitgebracht.‹
Läßt das nicht erkennen, daß Snabel dem zweiten Mann etwas übergeben wollte? Der andere sagte ihm dann, er solle weitergehen, und sie entfernten sich von Peter und mir und blieben dann bei der Bank stehen, auf der Bob saß. Und da erkannte uns Snabel. Wißt ihr noch, wie blaß er wurde? Mr. Peck kam aus dem Laden, in dem er alles beobachtet hatte. Und da verschwand der Mann, der sich mit Snabel getroffen hatte, ganz plötzlich. Er war mit einem Mal einfach nicht mehr da.
Mr. Peck knöpfte sich Snabel vor und erklärte ihm, das lasse er
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