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Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Haus auf dem Santa Monica Boulevard kamen, wo sich die »Lancet Costume Company« befand. Drinnen war dasübliche Büroabteil, und dort lehnte ein dicker Mann an einer Theke und rauchte eine Zigarre.
    Justus wies das Stoffstück vor und erzählte wieder seine Geschichte von dem zerrissenen Kostüm. Der Mann nahm die Zigarre aus dem Mund und machte große Augen.
    »Richtet Baldini aus, er soll seinen Dreck alleine machen!« sagte er dann.
    »Baldini?« wiederholte Justus.
    »Stell dich nicht so blöd«, fuhr der Mann auf. Er nahm das Stück Stoff an sich. »Das hier gibt’s nur einmal«, sagte er, und seine Stimme war plötzlich ein wenig freundlicher. »Dalton Mills stellte früher solche schwarze Wolle mit Silberfäden her, aber die Qualität war nicht so gut wie das hier. Das Zeug hier war eine Sonderanfertigung für den Magier Drakestar.«
    Justus verspürte heftiges Herzklopfen.
    »Es war Wahnsinn, diesem verschlampten Baldini Drakestars Umhang zu leihen«, sagte der Kostümverleiher. »Ihr geht jetzt zurück in die schäbige Absteige da, in der Virginia Avenue, und sagt Baldini, er soll das Kostüm zurückbringen. Ich kann es flicken, aber es kostet ihn ein schönes Stück Geld. Umsonst kann ich es nicht kunststopfen. Und jetzt ab mit euch!«
    »Der Stoff, den meine Tante –« fing Justus an.
    »Junge, der Stoff gehört eben nicht deiner Tante, und diese Tante nehme ich dir im übrigen auch nicht ab. Sag Baldini, er soll den Umhang herbringen, sonst mach ich für fünf Minuten hier dicht und komm zu ihm rüber und schlag ihn zusammen!«
    Justus und Peter zogen sich mit so viel Anstand, wie sie nur aufbringen konnten, zurück. Als sie draußen standen, lachte Justus laut hinaus. »Herrlich! Ein gewisser Baldini leiht sich einen Umhang, der einmal Drakestar gehört hat, und dann spukt er in einem Spiegel in Drakestars Haus! Ich hatte ja gehofft, wir würden auf den richtigen Kostümverleih stoßen und eine Spur finden, die uns zu dem Geist führt, aber das hätte ich mir nichtträumen lassen! Unser Geist ist also ein richtiger Künstler!«
    »Und er wohnt in einer schäbigen Absteige in der Virginia Avenue«, sagte Peter. »Das kann nicht weit von hier sein, wenn der Mann aus dem Laden in fünf Minuten dort sein und ihn verprügeln könnte.«
    »Sollen wir hingehen?« fragte Justus Jonas.
    Sie gingen, nun doch recht aufgeregt, und sie fanden mühelos die Pension. Die meisten Häuser in der Virginia Avenue waren ziemlich neue Wohnblocks, doch es gab ein einzelnes Grundstück, wo noch eine alte Villa aus früherer Zeit stand. Das Haus wirkte verkommen, aber der Rasen war sauber gemäht, und neben der Terrasse waren Blumenbeete angelegt. Ein Schild an der Haustür vermeldete, daß ein Zimmer zu vermieten sei.
    »Und was jetzt?« meinte Peter. »Einfach reingehen und nach Baldini fragen und nachsehen, ob er wirklich der Geist ist?«
    »Er könnte mich wiedererkennen, und das wäre nicht so günstig«, sagte Justus. »Wir geben lieber an, wir machen eine Umfrage für . . . na, fürs Fach Sozialkunde. Wir können uns mit der Inhaberin unterhalten, wie viele Gäste bei ihr wohnen, und womit sie ihren Lebensunterhalt verdienen.«
    »Schön«, sagte Peter, »aber das machst dann du. Du kannst so was besser als ich.«
    »Ja, kann ich«, sagte Justus. Er zog sein Notizbuch heraus, ging den Gartenweg entlang und klingelte an der Haustür.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt weit, und eine grauhaarige Frau schaute heraus. »Ja?« sagte sie.
    »Hoffentlich stören wir nicht, Madam«, sagte Justus Jonas. »Wir machen für den Sozialkundeunterricht an unserer Schule eine Umfrage.«
    »Jetzt im Sommer?« sagte die Frau. Ihre Augen verengten sich in jähem Mißtrauem. »Es sind doch Ferien.«
    Justus sah bekümmert drein. »Nicht für uns, leider. Wir haben die Zwischenprüfung im Juni nicht bestanden und können unsereNoten in diesem Fach noch aufbessern, wenn wir diese Arbeit gut erledigen.«
    »Es hängt für uns sehr viel davon ab«, sagte Peter.
    »Na, schön.« Die Tür ging weiter auf. »Ihr macht ja einen recht ordentlichen Eindruck. Was wollt ihr wissen?«
    »Erstens«, erkundigte sich Justus, »wie viele Leute wohnen in diesem Haus?«
    »Sechs«, sagte sie. »Fünf Gäste und ich.«
    Justus notierte das.
    »Sind Ihre Gäste Dauermieter?« fragte er dann. »Bleiben sie längere Zeit hier wohnen, oder gibt es oft Wechsel?«
    »Oh, die bleiben lange!« Die Frau sah ganz stolz aus. »Ich mache es meinen Gästen gemütlich,

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