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Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Titel: Die drei ??? und die bedrohte Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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lächeln.
    »Na endlich!« sagte er laut.
    Unter dem Bild befand sich ein Wandtresor. Es war ein altmodischer Safe ohne Zahlenschloß. Statt dessen war er mit einem Schlüssel zu öffnen. Justus konnte sich denken, daß Mrs. Barron nichts von einem Tresor in diesem Raum wußte. Ob ihn wohl Barron in irgendeinem Antiquitätenladen aufgegabelt hatte und im Haus einbauen ließ, nachdem das Gebäude nach Kalifornien transportiert worden war? Er zog am Griff. Der Tresor war gutverschlossen, wie es nicht anders zu erwarten war. Der Rolladen am Schreibtisch war auch abgeschlossen, und ebenso die Aktenschränke.
    Justus setzte sich in den Sessel und stellte sich vor, er wäre Charles Barron. Was würde er in einem Tresor einschließen?
    Und würde er den Schlüssel mitnehmen, wenn er zum Reiten ging? Oder würde er ihn im Haus lassen? Oder gab es etwa einen Zweitschlüssel?
    Justs Gesicht hellte sich auf, als ihm diese Idee kam. Charles Barron war sehr gründlich. Bestimmt war ein zweiter Schlüssel im Raum versteckt.
    Justus faßte sich ein Herz und fing an zu suchen. Er kniete sich hin und befühlte die Unterseite der Stühle und des Schreibtisches. Er tastete an den Oberkanten der beiden Fenster und der Tür entlang. Er spähte hinter die Aktenordner.
    Zuletzt hob er den Teppich an und sah ein Dielenbrett, das kürzer als die anderen und von abweichender Farbe war. Er griff mit den Fingernägeln unter die Kante, und das Brett ließ sich anheben. Darunter befand sich ein Schlüsselfach.
    »Nicht besonders einfallsreich, Mr. Barron«, murmelte Justus.
    Er nahm die Schlüssel – drei an einem Ring – und öffnete den Tresor.
    Im Tresor lagen samtbezogene Schachteln – Schmuckscha-tullen. Justus öffnete sie der Reihe nach und staunte über all die Smaragde und Diamanten und Rubine. Da gab es Hals-ketten und Ringe und Uhren und Broschen und Armbänder.
    Die meisten Stücke waren altmodisch gestaltet. Justus konnte sich denken, daß sie einmal Mr. Barrons Mutter gehört hatten.
    Dann waren also Mrs. Barrons Juwelen doch nicht im Schließfach bei der Bank, wie sie glaubte. Wußte das – außer Charles Barron – noch jemand? Die Juwelen waren sicherlich einen Raubzug wert. Aber waren sie einen so raffinierten Schwindel mit so ungeheurem Aufwand wert? Das konnte Justus nicht finden. Warum waren die Juwelen wohl ins Haus gebracht worden? Dann wurde ihm klar, daß das ganz einfach ein weiteres Anzeichen für Barrons Mißtrauen gegenüber seiner Umwelt war. Ein Schließfach konnte nur so sicher sein wie die Bank, in der es sich befand, und zu Banken hatte Charles Barron kein Vertrauen. Er vertraute nur auf Grundbesitz und Gold.
    Justus schloß den Tresor wieder ab und wandte sich dem Pult mit dem Rolladen zu. Mit dem zweiten Schlüssel am Ring ließ sich der Schreibtisch öffnen. Der erste Gegenstand, den Justus sah, als er den Rolladen zurückschob, war die Metallklammer, die sich am Morgen auf der Wiese gefunden hatte. Justus drehte sie zwischen den Fingern und legte sie dann weg. Er setzte sich in den Drehstuhl und begann die Kontoauszüge, die sich im Schreibtisch stapelten, durchzublättern.
    Die Belege stammten von einer Anzahl Banken in verschiedenen Städten der Prairie Bank in Milwaukee, der Deseret Trust Company in Salt Lake City, der Riverside Trust Company in New York und der Central Illinois National Bank in Springfield. Justus blätterte die Scheckregister in den einzelnen Heftern durch und sah, daß der letzte Scheck, der jeweils auf das betreffende Konto ausgestellt worden war, über das gesamte Guthaben lautete. Barron hatte seine sämtlichen Konten bis auf eines völlig abgeräumt. Das eine, auf dem sich noch ein Guthaben befand, wurde bei der Santa Barbara Merchants Trust geführt. Der letzte Kontoauszug wies aus, daß Charles Barron dort über ein Guthaben von mehr als zehntausend Dollar verfügte.
    Justus lehnte sich in seinem Stuhl zurück und begann dieses Scheckverzeichnis genau durchzulesen, und fast hätte er vor Erstaunen laut durch die Zähne gepfiffen. Millionenbeträge waren in den vergangenen zwei Jahren auf Barrons Konto bei dem Geldinstitut in Santa Barbara geflossen, und Schecks über Riesensummen waren ausgestellt worden. Einiges von dem Geld war zur Bezahlung von Anschaffungen für die Ranch verwendet worden. Eine Futtermittelfirma, mehrere Heizöllieferanten, Lastwagenhändler und Reparaturwerkstätten hatten Schecks erhalten, ebenso Ingenieurfirmen, die Bewässerungsanlagen eingerichtet

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