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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Justus Jonas.
    Aber auch er konnte nicht von der Hand weisen, daß hier drei Fußspuren waren, ins Linoleum eingebrannt – die Spur nackter Füße.

Ein neuer Auftrag für die drei ???
    Patrick mußte sofort los zur Telefonzelle an der Straße, um die Polizei zu verständigen. Schon Minuten später waren die Beamten da und durchsuchten das Haus vom Dachboden bis zum Keller. Doch sie fanden nichts – nur die eigenartigen, verkohlten Fußspuren in der Küche.
    Wachtmeister Haines beschnupperte die Spuren, vermaß sie, kratzte etwas von dem schwarzgebrannten Linoleum vom Fußboden ab und tat das Zeug in einen Umschlag. Er sah Justus eiskalt an. »Wenn du irgendwie dahintersteckst und uns hier an der Nase herumführen willst –« fing er an.
    »Lachhaft!« empörte sich Tante Mathilda. »Wie sollte Justus dahinterstecken, wo wir alle keine Ahnung haben? Er war den ganzen Tag mit mir zusammen, und jetzt war er gerade auf der Treppe und wollte Mrs. Dobson beim Tragen helfen, und da tauchten diese – diese Spuren auf.«
    »Ist ja schon gut«, sagte der Wachtmeister. »Nur kommt es bei Justus so regelmäßig vor, Mrs. Jonas. Immer wenn irgendwo etwas passiert, ist er in der Nähe.«
    Haines steckte den Umschlag ein. »Ich an Ihrer Stelle, Mrs. Dobson«, sagte er, »ich würde nicht hierbleiben, sondern wieder in die Pension ziehen.«
    Eloise Dobson setzte sich hin und fing an zu weinen, und Tante Mathilda füllte energisch einen Topf mit Wasser und machte sich daran, einen stärkenden Tee zu brauen. Tante Mathilda war der Überzeugung, daß es im Leben kaum eine heikle Situation gab, die nicht mit einer guten heißen Tasse Tee zu lindern war.
    Die Polizisten fuhren wieder ab. Tom und Justus gingen schweigend in den großen Hof hinaus und setzten sich zwischen den beiden hohen Vasen auf die Stufen.
    »Ich glaube fast, Patrick hat recht«, sagte Tom. »Wenn nun mein Großvater tot ist, und . . .«
    »Ich glaube nicht an Geister«, sagte Justus entschieden.
    »Und du auch nicht, da bin ich sicher. Und der Potter hatte sich auf euren Besuch sorgfältig vorbereitet. Weshalb sollte er nun hier spuken und deiner Mutter einen solchen Schrecken einjagen?«
    »Ich habe auch Angst«, gestand Tom. »Und wenn mein Großvater nicht tot ist, wo ist er dann?«
    »Als letztes war uns über ihn bekannt, daß er in den Bergen oben war«, sagte Justus.
    »Aber wieso das?« meinte Tom.
    »Dafür könnte es mancherlei Erklärungen geben«, sagte Justus.
    »Was weißt du eigentlich von deinem Großvater?«
    »Nicht viel«, gab Tom zu. »Eben das, was ich von meiner Mutter gehört habe. Und sie weiß selbst nicht viel. Erstens hieß er nicht immer Potter.«
    »Ach?« sagte Justus. »Es hat mich schon immer gewundert, daß sein Beruf zufällig auch sein Name war.«
    »Er ist vor langer Zeit in die Vereinigten Staaten gekommen«, sagte Tom. »Um 1930. Er war aus der Ukraine und hatte einen Namen, der so kompliziert war, daß ihn niemand aussprechen konnte. Er besuchte in New York einen Töpferkurs und lernte dabei meine Großmutter kennen, und sie mochte nicht Mrs . . . . Mrs . . . . also sie mochte diesen schwierigen Namen nicht, und da änderte er einfach seinen Namen in
    ›Potter‹.«
    »Deine Großmutter war also aus New York?« fragte Justus.
    »Eigentlich nicht«, sagte Tom. »Sie stammte aus Belleview, genau wie wir. Sie ging nach New York, um Kleider zu entwerf-en oder so was. Da lernte sie diesen Alexander Soundso kennen und heiratete ihn. Ich glaube kaum, daß er schon damals lange weiße Gewänder trug. Das hätte ihr wenig imponiert.
    Sie war noch so richtig vom alten Schlag.«
    »Kannst du dich an sie erinnern?«
    »Ja, ein bißchen. Sie ist vor langer Zeit gestorben. Ich war damals noch klein. Lungenentzündung. Soviel ich gehört habe, zu Hause bei uns, klappte es zwischen ihr und Großvater gleich von Anfang an nicht so gut. Er war ein wirklich guter Töpfer und hatte einen kleinen Laden, aber sie sagte, er wäre immer so schrecklich reizbar gewesen und hätte drei Schlösser an jeder Tür gehabt. Und sie sagte auch, sie hätte den Geruch des Töpfertons auf die Dauer einfach nicht mehr ertragen können.
    Kurz vor der Geburt meiner Mutter ging sie nach Belleview zurück und blieb dort,«
    »Und sie ist nie mehr zu ihrem Mann zurückgekehrt?«
    »Nein. Ich glaube, er ist einmal dagewesen, als meine Mutter ganz klein war, aber Großmutter ging nicht wieder zu ihm.«
    Justus zupfte an seiner Lippe und dachte an den Potter, ganz

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