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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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gestern die Männer in Hilltop House, daß in Zeitschriften Berichte über sein künstlerisches Wirken erschienen seien. Wenn das der Fall ist, dann wäre es doch normal, daß der Betreffende diese Zeitschriften sammelt.
    Oder nicht?«
    »Klar«, sagte Bob.
    »Also haben wir zwei Möglichkeiten«, entschied Justus. »Ent-weder geht dem Potter selbst das ganz normale Quantum Eitel-keit ab, oder es sind eben doch keine Berichte in Zeitschriften erschienen – abgesehen von dem einen Foto in ›Westways‹.
    Und davon hat der Potter ja erst am Samstag erfahren. Als er es sah, war er nicht entzückt.«
    »Und das bedeutet?« fragte Tom Dobson.
    »Das bedeutet, daß der Potter eure Existenz geheimhalten wollte – und daß er auch im Hinblick auf sich selbst jeder Erwähnung in der Öffentlichkeit abgeneigt ist. Vielleicht hat er gute Gründe. Tom, wir kennen diese Gründe noch nicht, aber gestern abend haben wir erfahren, daß die beiden Männer, die Hilltop House gemietet haben, sich sehr für deinen Großvater interessieren. Fast zwei Monate nach der Veröffentlichung des Fotos in ›Westways‹ tauchten sie in Rocky Beach auf. Sagt dir das irgend etwas?«
    »Es könnte bedeuten, daß Großpapa auf der Hut war, auf der Flucht«, meinte Tom. »Aber vor was?«
    »Weißt du irgendwas Näheres über Rumänien?« erkundigte sich Justus.
    »Eigentlich nicht. Es hat mich nie besonders interessiert.«
    »Es ist ein kleineres Land in Europa, auf dem Balkan. Und dort spielte sich eine blutige Familientragödie ab.«
    Tom zuckte die Achseln. »Ich weiß nur von Großmama, daß mein Großvater aus der Ukraine stammt«, sagte er.
    »Hast du jemals den Namen Dumitru gehört?« fragte Justus.
    »Nein.«
    »Könnte das nicht der Name deines Großvaters gewesen sein, ehe er sich Potter nannte?«
    »Nein. Er hatte früher einen sehr langen Namen. Unglaublich lang. Den konnte man gar nicht aussprechen.«
    Justus stand da und zupfte an seiner Unterlippe.
    »Da hat er mit einem Riesenaufwand einen Stapel alter Zeitungen versteckt«, sagte Tom. »Das hätte er doch viel einfacher haben können, auch wenn es ihm noch so wichtig war. Er hätte sie in einen Aktenordner mit Rechnungen stecken können
    – so ähnlich wie im ›Gestohlenen Brief‹ von Edgar Allan Poe.«
    Peter faßte die schwere Keramiktafel an. »Ja, das wäre verständlicher gewesen«, sagte er. »So ein Ding in einem leeren Zimmer – da wird ein Besucher ja mit der Nase draufgestoßen, und schon kommt man ins Gerede.«
    »Und genau das wollte er ja vermeiden«, sagte Justus. »Um jeden Preis.« Er bückte sich und untersuchte den Kamin unter dem Sims. Er war makellos sauber. Offenbar war hier noch niemals Feuer gemacht worden. Justus ließ sich auf die Knie nieder und spähte ins Innere hinauf. »Da ist ja gar kein Rauchabzug«, verkündete er. »Der Kamin ist nur eine Attrappe.«
    »Wahrscheinlich hat ihn der Potter selbst gebaut«, meinte Bob.
    »Ja, und wozu ist dann hier diese kleine Klappe?« fragte Justus. Er, hob eine Metallklappe an, die im Boden des Kamins eingebaut war. »Bei einem richtigen Kamin braucht man so etwas, zum Ausfegen der Asche. Aber wozu das in eine Kaminattrappe einbauen, wo es gar keine Asche gibt?«
    Justus zwängte seine Hand in die Öffnung im Ziegelboden der Feuerstelle. Er fand Papier. »Da ist ja was!« rief er. »Ein Umschlag!« Er zog ihn vorsichtig heraus und ließ die kleine Metallklappe wieder zufallen.
    Es war ein fester brauner Briefumschlag, mit einem dicken Klecks Siegellack verschlossen.
    »Dieses Geheimarchiv hinter der Keramiktafel war eine Attrappe«, entschied Justus. Er hielt den Umschlag in die Höhe.
    »Ich glaube, das eigentliche Geheimnis haben wir hier. Na, Tom, und was machen wir jetzt? Es gehört deinem Großvater, und er ist verschwunden, und du bist unser Auftraggeber.
    Was tun wir also?«
    »Wir machen es auf«, sagte Tom ohne Zögern.
    »Ein Glück, daß du das sagst«, murmelte Bob.
    Justus brach das Siegel am Umschlag entzwei.
    »Na?« sagte Tom.
    Justus nahm einen einzelnen Bogen schweren Pergaments heraus, der dreimal gefaltet war. Er glättete ihn sehr behutsam.
    »Na, was ist es?« fragte Tom.
    Justus runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht. Irgendeine Urkunde.
    Es sieht aus wie ein Diplom oder ein akademisches Zeugnis, nur ist es dafür eigentlich zu klein.«
    Die Jungen drängten sich um Justus. »Was ist denn das für eine Sprache?« fragte Peter. »Etwa Rumänisch?«
    Bob schüttelte den Kopf. »Mag sein«,

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