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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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wenn Tom bei seiner Mutter auf dem Fußboden schlafen würde. Doch für Peter war dies kein Hindernis.
    Einer von ihnen, so befand er, würde ohnehin immer Wache halten. Zwei würden schlafen. Und das immer schichtweise.
    Bob und Justus hielten die Idee mit der Wachablösung für gut, und Justus bot sich gleich zur ersten Schicht an – für drei Stunden. Bob verschwand im Schlafzimmer des Hausbesitzers und legte sich dort auf das schmale, blitzsaubere Bett. Peter ging in das Zimmer, wo sonst Tom schlief.
    Justus postierte sich oben im Flur an der Treppe. Er setzte sich auf den Fußboden, lehnte sich dort gegen die Wand und starrte nachdenklich auf die verkohlten Flecke auf den Stufen – die Spur nackter Füße. Er roch an seinen Fingern. Der Chemikaliengeruch, den er vorher beim Betasten der Spur bemerkt hatte, war jetzt weg. Zum Erzeugen der Flammen war zweifellos ein stark flüchtiges Mittel verwendet worden Justus fragte sich, was es sein mochte, fand dann aber, daß die Substanz an sich keine Rolle spielte. Wichtig war, daß jemand in ein so gut verschlossenes und abgesichertes Haus eindringen und hier diese unheimliche, beängstigende Erscheinung inszenieren konnte. Wie war das zustande gekommen? Und wer war es gewesen?
    Eines stand für Justus Jonas fest. Hier trieb kein Gespenst sein teuflisches Unwesen. Gespenstern traute der Erste Detektiv so etwas nicht zu.

Das Geheimarchiv
    Justus erwachte in Tom Dobsons Bett und hörte aus der Küche drunten energisches Geklapper und Geklirr. Er knurrte etwas vor sich hin, drehte sich um und sah auf seine Uhr. Es war nach sieben Uhr.
    »Bist du wach?« Bob Andrews schaute zur Tür herein.
    »Ja, gerade aufgewacht.« Justus stand langsam auf.
    »Mrs. Dobson hat ’ne Stinkwut«, berichtete Bob. »Sie richtet unten das Frühstück.«
    »Herrlich. Wird mir guttun. Warum hat sie eine Wut? Gestern abend hatte sie nur noch einen einzigen Wunsch – heimfah-ren.«
    »Das ist vorbei. Heute früh wäre sie imstande, ganz Rocky Beach auf den Kopf zu stellen. Ist doch wunderbar, wie anders man die Welt ansieht, wenn man richtig ausgeschlafen ist.
    Komm mit runter, das macht dir auch Spaß. Genau wie bei deiner Tante Mathilda, wenn sie so richtig in Fahrt ist.«
    Justus mußte lachen. Er ging ins Badezimmer, spritzte sich Wasser ins Gesicht, zog sich die Schuhe an – denn nur diese hatte er am Abend ausgezogen – und ging mit Bob in die Küche.
    Peter und Tom saßen schon da und schauten Eloise Dobson beim Hantieren mit Bratpfanne und Eiern zu. Sie äußerte sich redselig über den Potter, das Haus, die flammende Spur und die Undankbarkeit eines Vaters, der verschwindet, während seine einzige Tochter sich die Mühe macht, quer durch den Kontinent zu ihm zu reisen.
    »Und glaubt nur nicht, daß ich ihm das durchgehen lasse«, sagte Mrs. Dobson. »O nein. Noch heute früh werde ich zum Polizeirevier gehen und ihn als vermißt melden, und dann müssen sie ihn suchen.«
    »Ob das etwas nützt, Mrs. Dobson?« Justus hatte Zweifel
    »Wenn der Potter sich mit Absicht abgesetzt hat, erscheint mir das –«
    »Eben dieses Sich-Absetzen paßt mir nicht«, unterbrach ihn Mrs. Dobson. Sie stellte eine Platte mit Spiegeleiern und Speck auf den Tisch. »Ich bin seine Tochter, und er ist mein Vater, und daran muß er sich nun mal gewöhnen. Und euer Polizeichef sollte schleunigst auch etwas gegen diese Fußspuren unternehmen. Das sieht mir nach einem Verbrechen aus.«
    »Delikt Brandstiftung, wahrscheinlich«, meinte Bob.
    »Nenn es, wie du willst. Jedenfalls muß damit Schluß sein.
    Jetzt eßt schon. Ich gehe in die Stadt.«
    »Du hast noch nicht gefrühstückt«, protestierte Tom.
    »Na und?« fuhr seine Mutter auf. »Iß, los. Und bleibt ihr im Haus, verstanden? Ich komme gleich zurück.«
    Sie riß ihre Handtasche an sich, die auf dem Kühlschrank stand, fummelte darin nach dem Wagenschlüssel und ging dann durch den Flur zur Tür hinaus. Gleich darauf hörten die Jungen den Motor des blauen Kabrioletts anspringen.
    »Mama ist regelrecht, wieder aufgelebt«, meinte Tom leicht verlegen.
    »Die Eier sind gut«, sagte Justus. Er hatte sich von der Platte seinen Teil genommen und aß im Stehen, gegen den Türrahmen gelehnt. »Und das Geschirr sollten wir spülen, ehe sie wiederkommt.«
    »Man merkt dir deinen jahrelangen Drill bei Tante Mathilda an. Aber du hast schon recht«, meinte Bob.
    »Man kann es deiner Mutter nicht verübeln, daß sie auf deinen Großvater wütend ist«, sagte Justus

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