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Die drei ??? und die Geisterinsel

Die drei ??? und die Geisterinsel

Titel: Die drei ??? und die Geisterinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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Chris. Er streckte den Arm aus und griff nach der Bordkante gegenüber, um sein Boot ruhig zu halten. Ein wenig sehnsüchtig sah er zu der reichhaltigen Taucherausrüstung im Motorboot herüber, doch dann sagte er obenhin: »Wozu braucht ihr all das Zeug, wenn ihr hinunter wollt zu der gesunkenen Yacht? Ich kann nur mit der Haut am Leib genau so tief tauchen. Ich bin ein Naturtaucher!«
    »Stimmt es, daß die griechischen Schwammfischer ohne jegliches Tauchgerät mehr als dreißig Meter tief runtergehen?« fragte Bob.
    »Klar, kein Problem«, rühmte sich Chris seiner Landsleute.
    »Mein Vater, als er ein junger Mann war, er geht sechzig Meter hinunter mit Stein, damit er schnell sinkt, und mit Seil, damit er heraufgezogen werden kann. Er bleibt unten drei volle Minuten ohne Atmen.«
    Chris’ Gesicht verdüsterte sich. »Doch er taucht zu lang«, sagte er. »Und er wird krank. Aber eines Tages finde ich Schatz, bringe meinen Vater in die Heimat, kaufe kleines Boot in Griechenland und bin selbst ein Fischer.«
    Er fand sein Lächeln wieder. »Jetzt muß ich los. Immer suchen, wenn ich Schatz finden will«, sagte er. Nach kurzem Zögern setzte er hinzu: »Morgen vielleicht nehme ich euch mit, wenn ihr wollt? Wäre Spaß, auch wenn wir nichts finden.«
    »Das wäre großartig!« sagte Bob. »Das heißt, wenn wir nicht gebraucht werden.«
    »Es könnte sein, daß wir für die Filmgesellschaft zu tun haben«, erklärte Justus. »Oder daß- wir wieder Tauchunterricht nehmen.«
    Dann mußte er zu aller Überraschung und zu seinem eigenen Erstaunen heftig niesen.
    »Hast du dir einen Schnupfen geholt, Just?« erkundigte sich Bob.
    »Nicht tauchen, wenn du erkältet bist!« warnte Chris. »Tut schlimm weh in den Ohren. Na, bis dann – ich muß weiter.
    Vielleicht sehen wir uns morgen, das würde mich freuen!« Er ließ los, hißte sein Segel, und im nächsten Augenblick glitt das kleine Segelboot wieder über die sonnenbeglänzte Wasser-fläche der Bucht dahin.
    Ein paar Minuten später tauchten Peter und Jeff Morton auf und stiegen an Bord. Breit grinsend streifte Peter sein Tauchgerät ab.
    »Es war phantastisch«, sagte er. »Nur ein bißchen schwierig für mich, meine eustachischen Röhren freizubekommen, aber ich schluckte kräftig, und da waren die Dinger in Ordnung.
    Jetzt bist du dran, Just.«
    »Red nicht wie ein Lehrbuch, Ohrtuben kann man nämlich statt eustachischer Röhren auch sagen!« feixte Bob.
    Justus machte sich nicht ganz so übereifrig bereit wie die beiden anderen. Er war von Natur aus kein großer Sportler; er schwamm zwar gern, war aber nicht gerade scharf darauf. Als er fertig war und Jeff Morton alles gutgeheißen hatte, stieg er mit Jeff ins Wasser.
    »Bob!« sagte Peter aufgeregt, als die beiden untertauchten.
    »Weißt du was?«
    »Was denn?« fragte Bob.
    »Ich glaube, ich hab’ da was gesehen. Gerade als wir kehrt-machten und wieder auftauchen wollten, sah ich auf dem Sand, vielleicht fünfzehn Meter vor der gesunkenen Yacht, etwas Glänzendes. Das war todsicher eine goldene Dublone.
    Wenn wir nochmal tauchen, werde ich sehen, daß ich sie finde!«
    »Mann, bist du da sicher?«
    »Nicht ganz. Ich hab’ nur kurz was blinken sehen. Aber es könnte doch sein. Alle sagen, daß der Schatz hier in der Bucht über den ganzen Meeresboden verstreut liegt.«
    Bob wollte etwas erwidern, hielt aber inne. Jeff Morton und Justus kamen ja schon zurück! Tatsächlich – Jeff geleitete Justus, der blind schwamm, mit seitlich verschobener Gesichtsmaske.
    »Was ist denn passiert?« fragte Bob.
    »Kein Grund zur Aufregung«, sagte Jeff. »Justus ist mit der Maske irgendwo angestoßen, und sie ist verrutscht. Ich weiß nicht, wie es zuging, aber weit waren wir noch nicht unten, und seinen Luftschlauch hatte er noch drin.«
    Die zwei stiegen an Bord, Justus ganz geknickt.
    »Als wir untergingen, bekam ich Ohrenschmerzen«, berichtete er. »Ich versuchte zu schlucken, um die Ohrtuben freizubekommen. Und dann mußte ich niesen. Ich zog mein Mundstück raus und nahm es in die Hand, aber dann mußte ich zum Niesen die Maske wegschieben und kriegte sie nicht wieder hin und – na ja, es hat nun mal nicht geklappt«, schloß er beschämt.
    Wieder nieste er.
    »Du bist erkältet«, sagte Jeff streng. »Du hättest heute gar nicht tauchen dürfen. Zum Glück waren wir nur ein paar Meter weit unten. Für dich ist ein paar Tage Schluß mit dem Tauchen, mein Junge!«
    »Ja, ich seh’s ein«, sagte Justus kleinlaut.

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