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Die drei ??? und die Geisterinsel

Die drei ??? und die Geisterinsel

Titel: Die drei ??? und die Geisterinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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zwischen der größeren Insel und der »Hand« an den Felsenriffen vorbei. Schließlich umrundete er zweimal die »Hand«.
    »Niemand in Sicht«, sagte er zu Justus und nahm das Gas bis zum Leerlauf weg. »Hier in dieser Gegend der Bucht ist das Segelboot nicht. Als einzige weitere Möglichkeit kann ich mir vorstellen, daß die Jungen zur Ostseite der Bucht rübergese-gelt sind. Wir müssen eben hin und die Küste gründlich absuchen.«
    Justus nickte. Jeff stellte einen Hebel um, der Motor sprang wieder an, und das Boot brauste von der »Hand« weg.
    Zu dieser Zeit saßen Bob, Peter und Chris in der unterhalb des Inselbodens gelegenen Höhle, auf der tangbedeckten Felsbank zusammengekauert, während das Wasser ihre Unterkörper umspülte. Sie wußten nicht, wie lange sie nun schon in der Höhle waren. Aber dort hinten, wo das Spritzloch lag, herrschte jetzt nur noch Dämmerlicht, und mit der Flut war das Wasser schon über einen halben Meter gestiegen.
    Erst waren sie zu aufgeregt gewesen, um an etwas anderes als an die gefundenen und noch zu findenden Dublonen zu denken. Sie hatten schon vierzig oder fünfzig Goldstücke gesammelt, die jetzt das Leinensäckchen füllten, das Chris zur Schatzsuche mitgebracht hatte. Ein Riesenvermögen war das freilich nicht, aber doch ein höchst aufregender Fund.
    Plötzlich hatte Chris bemerkt daß die Flut kam.
    »Wir sollten langsam hier raus«, meinte er leichthin. »Ich glaube auch, wir haben alles Gold gefunden.«
    »In der letzten halben Stunde haben wir kein Stück mehr aufgelesen«, pflichtete ihm Peter bei. »Und ich hab’ solchen Hunger. Es muß schon furchtbar spät sein.«
    Peter, der vorausschwamm, sah als erster das im Eingang verklemmte Boot. Es hatte sich in der augenförmigen Öffnung auf die Seite gelegt. Der Mast und das vom Wasser leicht bewegte Segel ragten in die Höhle hinein. Die Flut hatte es regelrecht eingerammt und die Mastspitze in eine Felsspalte getrieben.
    Peters Lampe machte in aller Deutlichkeit klar, was sich hier abgespielt hatte. Zwischen dem Boot und den Felsen klaffte ein kaum fußbreiter Zwischenraum. Hier konnten sie sich unmöglich durchzwängen. Sie saßen in der Falle!
    Peter und Bob schwammen gegen das Boot an und drückten mit vereinten Kräften. Der Erfolg war, daß sie sich selbst nach hinten abstießen. Das Boot gab keinen Zoll nach.
    In diesem Augenblick kam Chris zwischen ihnen angeschos-sen. In letzter Sekunde sah er das Boot, zögerte kurz, bis er die Lage erfaßt hatte, und dann drehte er um und schwamm in verzweifelter Hast zurück ins Gewölbe. Dort mußte er auftauchen und Luft schöpfen, ehe sein Atem verbraucht war.
    Peter und Bob fiel plötzlich ein, daß ihr Sauerstoffvorrat ebenfalls zur Neige ging. Sie mühten sich noch einmal ab, das Segelboot wegzuschieben, und wieder scheiterte der Versuch.
    Dann folgten sie Chris.
    Kurz darauf kauerten sie alle wieder auf dem aus dem Wasser ragenden Felsen.
    »Verflixt, uns hat es erwischt«, sagte Chris. »Die Flut hat das Boot fest eingeklemmt.«
    .Und wie«, mußte Peter sorgenvoll zugeben. »Wer hätte gedacht, daß so etwas passieren kann?«
    »Mir war vorhin schon aufgefallen, daß die Flut das Boot abtreibt«, meldete sich Bob. »Aber daß sie es hier reindrückt, hätte ich nie erwartet. Was machen wir jetzt bloß?«
    Ein langes Schweigen folgte. Dann sagte Chris: »Die Flut treibt jetzt das Wasser herein und also auch das Boot. Vielleicht nimmt die Ebbe das Boot wieder mit. Wir wollen es doch hoffen.«
    »Aber bis Ebbe kommt, dauert es ja noch Stunden!« stöhnte Peter. »Und wenn es soweit ist und das Boot trotzdem steckenbleibt?«
    »Es gibt für uns ein noch größeres Problem«, erklärte Bob.
    »Größeres Problem?« wiederholte Chris. »Was meinst du?«
    »Seht mal.« Bob richtete den Schein seiner Lampe in die Höhe. Das Dach der Höhle wölbte sich jetzt schon dicht über ihren Köpfen, naß und mit schleimigem Tang überzogen.
    »Klar?« fragte Bob. »Bei Flut fällt sich die Höhle hier mit Wasser. Wenn wir warten wollten, bis die Ebbe kommt, wären wir längst unter Wasser.«
    Das langsam steigende Wasser umspülte sie gurgelnd. Keiner traute sich mehr, etwas zu sagen. Sie wußten, Bob hatte recht.
    Im gleichen Augenblick stieß Justus in dem Motorboot, das sich schnell von der »Hand« entfernte, einen lauten Schrei aus.
    »Mr. Morton!« rief er. »Wir müssen zurück! Ich seh’ was am Ufer.«
    Jeff Morton zog die Brauen zusammen, doch er wendete das Boot.

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