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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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auffiel. Ohne Brille war er sich nicht ganz sicher, aber es sah so aus, als habe vorher ein anderer Name auf dem Briefkasten gestanden und sei übermalt worden.
    Er fand, das müsse er doch näher untersuchen. Auch wenn er riskierte, von Kyotos Haus aus beobachtet zu werden, mußte er dazu die Brille aufsetzen.
    Er hatte recht gesehen. Ein anderer Name war mit weißer Farbe überstrichen worden, aber einige der ursprünglichen Buchstaben waren noch zu erkennen. Nur: Wie lange war diese Änderung wohl her?
    Nach einem raschen, vorsichtigen Blick zum Haus hin streckte Bob die Hand aus und faßte an den Briefkasten. Die schwarze Farbe der neuen Buchstaben war noch nicht trocken. Also war Kyoto eben erst eingezogen.
    Bob war ganz stolz auf seine Entdeckung und seine Schlußfolgerung. Justus hätte das auch nicht besser gekonnt. Nun rasch zurück zu den anderen und berichten!
    Doch schon nach zwei Schritten stand er stockstill. Über die Einfahrt kam ein Mann auf ihn zu. Bei seinem Anblick fühlte sich Bob wie gelähmt, ja wie versteinert. Ein Irrtum war nicht möglich. Diese gedrungene Gestalt, das schwarze Jackett, die gestreifte Hose, der buschige schwarze Bart!
    »Hallo, hallo – du da!«
    Parker Frisbee hatte ihn gesehen. Bob wollte weglaufen, aber die Füße versagten ihm den Dienst. Es war wie in einem jener Alpträume, wenn man in Gefahr ist und kein Glied rühren kann.
    Er stand da, und Frisbee kam immer näher auf ihn zu.
    Bob dachte: Wenigstens etwas – er hat keinen dicken Stock dabei. Andererseits konnte er natürlich eine Pistole in der Tasche haben . . .
    »Trifft sich gut, daß wir uns begegnen.« Frisbee blieb dicht vor Bob stehen. »Ich wollte nämlich mit euch Jungen reden.«
    Es war immer so schwierig zu erkennen, ob der Juwelier lächelte oder nicht, weil sein Bart so dicht war. Aber immerhin trug Frisbee die dunkle Brille nicht, und Bob konnte sehen, daß seine Augen doch recht wohlwollend blickten.
    »Wo sind denn deine Freunde?« wollte Parker Frisbee wissen.
    Bob machte eine Handbewegung zu den anderen hin.
    Erleichtert stellte er fest, daß ihm seine Gliedmaßen wieder gehorchten. Er ging los, auf Justus und Peter zu. Frisbee schritt neben ihm her.
    Bob bemerkte aufatmend, daß Justus seine Jacke über den Lenker seines Fahrrads gehängt und darunter das Peilgerät verborgen hatte. Er wartete voll Unbehagen, während Frisbee auf dem Gehweg den beiden anderen gegenübertrat.
    »Kommt ihr öfter hierher nach Klein-Tokio?« erkundigte er sich liebenswürdig.
    »Ja, da gibt es ein japanisches Restaurant, wo wir manchmal hingehen«, behauptete Justus geistesgegenwärtig. »Peter ißt so gern japanisch.«
    »Ach ja – das Fujiyama. Es ist sehr gut. Ich gehe gelegentlich selber hin. Ja, dann . . .« Wieder war Bob nicht sicher, ob Frisbee lächelte oder nicht. »Wie wäre es, wenn ich euch drei zum Mittagessen dorthin einlade?«
    Es verschlug Justus glatt die Sprache.
    Als er diesem Mann zuletzt begegnet war, hatte er den Ersten Detektiv mit einer Pistole bedroht und ihn auf dem Parkplatz der Trustee Bank an Händen und Füßen gefesselt. Und das vorletzte Mal hatte er ihn mit einem Knüppel angegriffen. Und nun lud er die drei ??? zum Essen ein, als sei nichts gewesen.
    »Oh, das ist sehr nett von Ihnen«, brachte er schließlich heraus,
    »Vielen Dank, Mr. Frisbee.«
    »Dann kommt mit.« Frisbee marschierte flott über die Straße Die drei ??? schoben ihre Fahrräder hinterher.
    Bob trat im Gehen ganz nah an Justus heran und berichtete flüsternd, was er an Kyotos Briefkasten entdeckt hatte. Justus nickte wortlos.
    Vor dem Restaurant sicherten die Jungen ihre Fahrräder, und Parker Frisbee führte sie zu einem großen Ecktisch. Der Kellner begrüßte den Juwelier auf japanisch. Frisbee bestellte das Essen
    – auch er in fließendem Japanisch.
    »Ich habe einige Jahre in Japan gelebt«, erklärte er beiläufig.
    »Ich war dort im Perlenhandel tätig. Also mußte ich wohl Japanisch lernen.«
    Der Kellner brachte eine Teekanne, und Frisbee goß allen ein.
    »So«, sagte er dann und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Wie man hört, betätigt ihr Jungen euch als Privatdetektive.«
    Diesmal konnte Bob sehen, daß der Juwelier lächelte. Keiner der drei ??? erwiderte etwas.
    »Und zwar im Auftrag von Miss Maureen Melody«, fuhr Frisbee fort. »Ihr versucht zu ermitteln, wer ihre Vögel umgebracht hat.«
    Justus nickte.
    »Und nun berichtet mir mein Gärtner, Kyoto, daß ihr eine tote Taube gefunden

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