Die drei ??? und die Perlenvögel
Perlen‹. Zumindest behauptet das Dons japanischer Freund.«
»Ja.«
Bob war inzwischen wieder da und stand hinter Justus. Aus dem Augenwinkel konnte Justus einen kleinen Metallgegen-stand in Bobs Hand sehen. Aha, der Signalgeber.
»Gut, und was hat das zu bedeuten?« fragte Justus. »Heute keine Perlen?« Er war ein guter Schauspieler, wenn er es darauf anlegte, und eine seiner besten Rollen war, den Begriffsstutzigen zu mimen. »Ich blick’ da nämlich überhaupt nicht durch.«
Er ließ den Unterkiefer ein wenig hängen und stand da, als könne er nicht bis drei zählen. »Was denn für Perlen? Und warum ›heute keine‹?«
Er gab Bob einen unmerklichen Schubs und trat von ihm weg.
Der Dolmetscher und Kyoto folgten Justus zur Motorhaube des Transporters. »Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie mir das erklären könnten«, wandte sich Justus wieder an den Dolmetscher.
Dieser lächelte unentwegt höflich.
»Das ist ganz einfach«, fing er an. »Mein Freund Kyoto ist Gärtner. Er hat an der Küste eine Gemüsefarm. Die Produkte verkauft er über einen japanischen Supermarkt, und der Marktleiter muß wissen, was er jeweils anbieten kann . . .«
Justus hörte mit leerem Blick scheinbar zu. Aber er nahm genau wahr, wie Bob zum Heck des Transporters ging. Er sah, wie Bob sich bückte und rasch unter die Stoßstange griff.
»Also schickt Kyoto Brieftauben mit Nachrichten zum Supermarkt«, redete der Dolmetscher weiter. »So teilt er ihm zum Beispiel mit: ›Heute viel Karotten‹. Oder: ›Reichlich Sellerie‹. Dann kann sich der Marktleiter darauf einrichten.«
Justus sah, wie Bob sich aufrichtete und die rechte Hand hob.
Das kleine Metallding war nicht mehr darin.
»Ah ja«, sagte der Erste Detektiv mit gekonnt einfältiger Stimme. »Und Kyoto züchtet auch Perlen?«
Der Dolmetscher lachte.
»Perlen bedeutet Perlzwiebeln«, erklärte er. »›Heute keine Perlen‹ heißt, daß es keine Perlzwiebeln gibt.«
»Ach so! Vielen Dank.«
Justus behielt seinen begriffsstutzigen Ausdruck noch bei, während Kyoto und der Dolmetscher in den Wagen stiegen und wegfuhren. Regungslos stand er da, bis der Transporter um die Ecke gebogen war.
»Schnell, Bob«, sagte er dann. »Das Peilgerät.«
Das hatte Bob hinter dem Tor abgelegt. Nun holte er es. Das kleine Kästchen mit runden Anzeigeskalen und einer Antenne sah aus wie ein altes Radio, und das war es einst auch gewesen.
Justus hatte es zum Peilgerät umgebaut. Er schaltete den Apparat ein.
Piep-piep-piep.
Sofort kam aus dem Kästchen das Signal. Von dem elektroni-schen Sender, den Bob mit einem Magneten unter dem Transporter befestigt hatte, war es prompt im Empfänger angelangt.
Justus richtete die Antenne mehr nach Süden aus.
Piep-piep-piep. Das war nun schon lauter.
»Sie fahren zur Küste«, stellte Justus fest. »Los, hinterher.«
Peter hatte schon die drei Fahrräder vors Tor gestellt. Justus schnallte das Peilgerät auf seinen Lenker, und los ging’s.
Der Erste Detektiv fuhr einhändig. Mit der anderen Hand richtete er die Antenne je nach Bedarf nach links oder nach rechts oder nach vorn aus. Jedesmal, wenn das Piepsen danach wieder lauter wurde, zeigte ihm dies an, in welcher Richtung der Transporter fuhr.
Das Signal hatte eine Reichweite von etwa eineinhalb Kilometern. Also konnten sie dem Transporter ohne Sorge vor Entdeckung mit den Fahrrädern folgen.
Justus nahm nicht an, daß die Verfolgung sehr anstrengend werden würde. Er wußte noch, wie der Motor des Transporters gestottert hatte, als er die Steigung zum Restaurant ›Seahorse‹
hinaufkeuchte. Aber während er dahinstrampelte und die Antenne immer wieder nach dem Signal ausrichtete, wünschte er sich doch, daß es keine zu weite Fahrt werden würde.
Radfahren machte ihm nichts aus, und ihm war auch klar, daß die körperliche Bewegung ihm nur guttat – so konnte er das allzu reichliche Frühstück wenigstens zum Teil »abarbeiten« –, doch er hoffte nur, daß der Transporter nicht nach San Francisco oder sonst einem fernen Ziel wollte.
Perlzwiebeln, dachte er. Kyoto und der Dolmetscher mußten ihn wirklich für einen Trottel gehalten haben, wenn sie glaubten, er würde ihnen das abnehmen. Aber was hatten diese Japaner zu verbergen, wenn sie dabei solchen Aufwand trieben?
Der mysteriöse Mr. Frisbee
Nach einigen Minuten mühsamen Strampelns wurde es Justus zu seiner Erleichterung klar, daß der grüne Transporter nicht nach San Francisco, ja nicht einmal nach Santa
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