Die drei ??? und die Perlenvögel
habt, die eine Nachricht übermitteln sollte.«
Wieder nickte Justus.
»Eine Nachricht über die Gemüselieferungen für den japanischen Supermarkt.«
»Keine Perlzwiebeln«, bestätigte Justus.
Danach entstand ein langes Schweigen, während der Kellner ein Dutzend Gerichte in kleinen Schalen servierte und sie mit dem Essen begannen.
»Habt ihr die tote Taube in Miss Melodys Garten gefunden?« fragte Frisbee schließlich.
»Nein.« Justus hatte den Mund gerade voll Reis und Lachs und Bambussprossen und einer köstlichen Würzsauce. Er mußte erst einmal schlucken. »Wir fanden sie auf der Straße«, erklärte er.
Er hatte sich vorgenommen, bei der gleichen Version zu bleiben, die er Kyoto berichtet hatte.
Frisbee nahm seine Eßstäbchen zur Hand. Wieder war es eine Zeitlang ganz still, und alle ließen es sich schmecken.
»Gut.« Der Juwelier hatte seine Mahlzeit beendet. Er tupfte sich den Mund mit der Serviette ab und griff in die Innentasche seines Jacketts.
Peter erstarrte, und seine Hand mit der Gabel, die er gerade zum Mund führen wollte, blieb auf halbem Weg stehen. Frisbee würde sie doch nicht hier mit einer Waffe bedrohen, nicht in einem Restaurant vor anderen Leuten? dachte er erschrocken.
Frisbee zog seine Brieftasche heraus.
»Wie ihr wißt, bin ich mit Miss Melody gut befreundet«, sagte er. »Und außerdem ist sie bei mir eine geschätzte Kundin.«
Seine Augen leuchteten kurz auf. »Ich weiß, wie schmerzlich der Tod der Vögel für sie ist, und ich möchte alles tun, was in meiner Macht steht, um ihr zu helfen.«
Er öffnete die Brieftasche und nahm etwas heraus. Es war ein Fünfzigdollarschein. Frisbee gab ihn Justus.
»Hier ist ein Honorarvorschuß für euch. Damit ihr fleißig weiterermittelt für Miss Melody. Und wenn ihr herausfindet, wer der Mörder dieser Vögel ist« – er steckte die Brieftasche wieder ein – »dann werde ich euch mit Freuden nochmals fünfzig Dollar geben.«
»Vielen Dank.« Justus steckte den Geldschein ein. »Wir werden unser Bestes tun, Mr. Frisbee«, versprach er.
»Ja, unser Bestes«, wiederholte er draußen auf dem Gehweg, als die drei ??? ihre Fahrräder wieder startklar machten und Parker Frisbee nachsahen, der zügig die Straße entlangschritt.
»Und ob wir das tun werden«, meinte Peter. »Für fünfzig Dollar
. . .« Er hielt inne und sah Justus an.
Der Erste Detektiv war tief in Gedanken versunken.
»Wir bringen ihm Cäsar in sein Geschäft«, formulierte er seine Überlegungen laut. »Wenn es ihm um die Taube gegangen wäre, dann hätte er nur zu sagen brauchen: Ja, ich kenne den Vogel, ich weiß, wem er gehört, und ich werde ihn dem Eigentümer zurückgeben, vielen Dank.«
Er schüttelte den Kopf, als zweifle er seine eigenen Worte an.
»Aber statt dessen sagt er: Nein, ich habe Cäsar noch nie gesehen – und läßt uns mit ihm wieder abziehen. Und am nächsten Abend bringt er Cäsar mit Waffengewalt in seinen Besitz.« Er unterbrach sich kurz und schüttelte immer wieder den Kopf.
»Er trifft mit mir in Miss Melodys Park zusammen und greift mich mit einem Knüppel an«, fuhr er dann fort. »Und heute lädt er uns zum Mittagessen ein . . .«
Beim Gedanken daran verzog Justus schmerzlich das Gesicht.
Nach dem reichhaltigen Frühstück nun auch noch dieses opulente Schlemmermahl! Aber sei’s drum, nun gab es Wichtigeres als Kalorienprobleme. Viel zu viel anderes gab es zu überlegen. »Er lädt uns also ein«, wiederholte Justus. »Dann gibt er uns fünfzig Dollar und verspricht uns nochmal fünfzig, wenn wir herausfinden, wer Maureen Melodys Vögel getötet hat. All das paßt doch überhaupt nicht zusammen – daß sich ein Mann einmal so und dann wieder ganz anders benimmt. Und da gibt es noch etwas ganz Mysteriöses an Parker Frisbee . . .«
Er zögerte.
»Ja?« ermunterte ihn Bob zum Weitersprechen. »Los doch, sag’s uns, Justus. Was ist denn so Mysteriöses an ihm?«
»Daß er bei Nacht eine dunkle Brille trägt – ausgerechnet bei Nacht.«
Man möchte dem Ersten Detektiv geradezu wie beim Ostereiersuchen zurufen: Heiß! Heiß! Um beim Thema zu bleiben: Stellt euch zwei schön bemalte Ostereier vor, die einander gleichen wie . . . nun ja, wie ein Ei dem anderen. Ein kleines Kunststück, gut, aber nicht unmöglich.
Der Taubenmörder ist entlarvt
»Waas?« rief Peter.
Justus schüttelte den Kopf. »Laß mal.«
Es war wirklich hoffnungslos, sich bei all dem Pfeifen und Kreischen und Krächzen und Zwitschern rings
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