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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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eine trat vor. »Ihr seid Justus, Peter und Bob?«
    Das bestätigte Justus.
    »Ihr kennt Hoang Van Don?«
    »Ja, den kennen wir«, antwortete Justus.
    Der Mann wandte sich an seinen Gefährten und sagte etwas, wohl auf japanisch. Der andere Mann nickte und antwortete in derselben Sprache.
    »Mein Freund hier heißt Kyoto. Er wäre sehr erfreut, wenn er euch einige Fragen stellen dürfte«, erklärte der erste Mann.
    »Leider spricht Kyoto aber kein Englisch. Also werde ich dolmetschen. Okay?«
    Justus meinte, das sei in Ordnung.
    »Erste Frage. Ihr habt Hoang Van Don eine Nachricht in japanischer Schrift gegeben. Die sollte er von einem japanischen Freund übersetzen lassen. Dons Freund erzählte dann Kyoto von der Sache, weil er Kyotos Handschrift wiedererkannt hatte.«
    Das hörte sich für Justus eigentlich nicht wie eine Frage an.
    Also wartete er.
    »Wo habt ihr diese Nachricht her?«
    Justus überlegte kurz. Er mußte schließlich nicht antworten.
    Doch wenn er es tat, überlegte er, dann wäre Kyoto vielleicht seinerseits bereit, einige Fragen zu beantworten.
    »Von einer toten Taube«, erwiderte er daher. »Die Nachricht war in einem Ring um ihren Fuß versteckt.«
    Der Dolmetscher lächelte höflich. Er drehte sich zu Kyoto um, nahm ihn am Arm und ging mit ihm vor den Kühler des Transporters.
    Bob beobachtete die beiden Japaner, wie sie beisammenstanden und sich in ihrer Muttersprache unterhielten. Wie auffallend sie einander glichen! Beide hatten das gleiche schwarze Haar, die gleichen hohen Wangenknochen, die gleiche blaßbraune Haut.
    Sollte er einem von ihnen auf der Straße begegnen, dann würde er vermutlich nicht wissen, ob es Kyoto oder der Dolmetscher war.
    Vielleicht kam aber dieser Eindruck nur daher, daß beide Japaner waren, dachte er dann. Es war immerhin möglich, daß sie einander nicht im geringsten ähnelten. Und vielleicht hatten sie bei ihm, Peter und Justus genau den gleichen Eindruck.
    Vielleicht sahen für sie alle Europäer ähnlich aus.
    Auch Justus sah sich die beiden Männer an, während sie bei ihrem Wagen standen, und forschte nach kleinen Unterschieden in ihrem Äußeren.
    »Der grüne Transporter«, flüsterte er plötzlich Bob zu. »Das ist doch der Wagen, dem Blinky vom ›Seahorse‹ aus nachgefahren ist. Wenn wir ihm nachher folgen könnten . . .«
    Justus sah zu den beiden Japanern hin. Sie redeten noch immer eifrig miteinander.
    »Das Peilgerät«, flüsterte Justus eindringlich. »Ob du das rasch holen kannst?«
    »Ich versuch’s mal«, flüsterte Bob zurück.
    Er trat einen Schritt von Justus weg. »Ich glaube, Tante Mathilda ruft«, sagte er laut, damit der Dolmetscher ihn hören konnte. »Ich seh’ mal nach, was sie will.«
    Er drehte sich um, ging durchs Tor und sauste zur Zentrale.
    »Zweite Frage.« Der Dolmetscher und Kyoto kamen wieder zu Justus zurück. »Wo habt ihr die tote Taube gefunden?«
    Wieder überlegte der Erste Detektiv eine Sekunde lang. Obwohl er normalerweise aufrichtig war, gab es Anlässe, bei denen man als Detektiv die Wahrheit ein wenig zurechtbiegen mußte.
    Besonders wenn es einen Auftraggeber zu schützen galt. Und im Fall der getöteten Vögel war das Maureen Melody. Sie hatte ihn ja angerufen und um seine Hilfe gebeten. Für Justus war die Sache klar: Miss Melody war ihr Auftraggeber. Und ihm oblag es, sie zu schützen.
    »Die tote Taube lag auf der Straße«, antwortete er.
    »Auf welcher Straße?«
    »Am anderen Ende der Stadt.« Das war immerhin nicht falsch.
    Der Dolmetscher lächelte wieder liebenswürdig. »Dritte Frage«, sagte er. »Wie ist nach eurer Meinung die Taube ums Leben gekommen?«
    »Das weiß ich nicht.« Das war nun die reine Wahrheit. Justus hätte die Antwort darauf ja selbst gern gewußt.
    »Wie sah der tote Vogel aus? Glaubst du, daß jemand auf ihn geschossen hatte?«
    »Nein.« Justus schüttelte den Kopf. »Er sah nicht so aus, als sei er erschossen worden.« Nun hörte er Bob über den Schrottplatz zurückkommen. »Ich dachte, er sei vielleicht gegen ein Auto geprallt«, meinte er noch hilfsbereit.
    »Gut. Vielen Dank.« Kyoto und der Dolmetscher wollten wieder zu ihrem Transporter gehen. Gerade kam Bob durchs Tor. Justus trat schnell vor und faßte den Dolmetscher am Arm.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er. »Dürfte ich Ihnen nun vielleicht auch eine Frage stellen?«
    Nun brauchte der Dolmetscher seinerseits eine kurze Bedenk-zeit.
    »Na schön«, meinte er dann.
    »Auf diesem Zettel stand ›Heute keine

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