Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
Mutter noch was besorgen.«
Justus überlegte. »Na gut, Bob, wir gehen mal mit dem Signalgeber voraus, und du bringst dann das Empfangsgerät mit, wenn es bei dir schnell geht.«
»Ich brauch’ nicht lange!« sagte Bob.
»Gut. Dann treffen wir uns vor Skinnys Haus.«
Das Ferienhaus der Familie Norris war ein großes Holzhaus am Ende einer Stichstraße zum Ufer, wo lauter Wochenend-häuser standen. Es hatte direkten Zugang zum Strand. Zwischen den unmittelbar gegenüberliegenden Häusern auf der anderen Straßenseite verlief noch ein schmaler Fahrweg. Die Straße war dicht mit Palmen und Hibiskussträuchern bestanden.
Hinter einem großen Hibiskus, ein Stück vom Norrisschen Haus entfernt auf der anderen Straßenseite, stiegen Peter und Justus vom Rad. Von hier aus hatten sie die vordere Haustür den Seiteneingang und auch die Garageneinfahrt im Auge.
Vor der Garage parkte Skinnys kleines Auto.
»Erst reden wir mal mit ihm«, entschied Justus.
Sie schoben ihre Fahrräder den Gartenweg zur Haustür vor.
Im oberen Stock ging ein Fenster auf, und Skinny lehnte sich heraus.
»Was wollt ihr Möchtegern-Detektive nun schon wieder?«
»Wir wollen dir nur das Bild abkaufen, Skinny«, rief Peter.
Skinny lachte. »Du kannst mich mal, Kleiner.«
»Wir wissen, daß du das Bild hast, Skinny«, sagte Justus.
»Bla-bla! Gar nichts wißt ihr. Macht, daß ihr hier wegkommt, oder ich zeig’ euch an wegen Hausfriedensbruch!«
Niedergeschlagen radelten Peter und Justus zurück, bis sie außer Sichtweite waren. Dann schoben sie die Räder wieder zu dem dichten Hibiskusstrauch zurück und kauerten sich dort ins Versteck.
»Ich werde mich vom Strand aus an Skinnys Auto ranschlei-chen und den Signalgeber dranpflastern«, sagte Justus. »Du behältst den Vorder-und Seiteneingang am Haus und die Garage im Blick, Peter. Wenn Skinny rauskommt, läßt du einen Pfiff los.«
»Klar«, antwortete Peter, »und nach Bob werd’ ich auch Ausschau halten.«
Justus drehte sich um und ging in Richtung Strand. Doch plötzlich blieb der stattliche Erste Detektiv stehen.
»Da ist jemand an Skinnys Haus!« flüsterte er erregt.
Peter schaute hin. Ein Mann in Uniform bog gerade in den schmalen Fußweg zur Hinterseite von Skinnys Haus ein. Seine Mütze war tief ins Gesicht gezogen und beschattete seine Augen. Er ging beschwerlich, als könne er wegen des großen Werkzeugkastens, den er schleppte, nur mühsam das Gleichgewicht halten.
»Das ist nur einer vom Fernmeldeamt«, sagte Peter erleich-tert.
Justus sah den Telefonmann hinter Skinnys Haus verschwinden. Er zog die Brauen zusammen. »Ja, das glaube ich auch.
Nur . . .«
»Nur was, Kollege?« fragte Peter.
»Ich weiß nicht«, sagte Justus bedächtig und blickte die stille, verlassene Straße hinunter. »Irgendwas stört mich, aber ich komme nicht dahinter.«
»Ich werde aufpassen«, versprach Peter.
Justus nickte und schlich davon, zum Strand. Peter bezog seinen Posten hinter dem Hibiskusstrauch, um Skinnys Haus zu überwachen. Ein kleiner, tief eingeschnittener Wasserlauf führte zwischen Skinnys Haus und dem Nachbarhaus zum Ufer hinunter. Das im Sommer ausgetrocknete Bachbett bot Justus ein gutes Versteck, so daß er sich ungesehen bis dicht vor die Garage anschleichen konnte. Skinny war nirgends zu sehen. Justus untersuchte noch einmal den winzig kleinen Signalgeber, der mit einem Magneten an Skinnys Wagen haften würde. Justus hatte das zweiteilige Gerät in seiner Werkstatt selbst gebastelt. Der Sender übermittelte ein leises Piepsen, das lauter und schneller wurde, wenn man mit dem Peilgerät näher kam. Dieses empfing und verstärkte das.
Signal und gab mittels eines Skalenzeigers die Richtung an, aus welcher das Piepsen kam.
Die Jungen brauchten nur den Sender an einem Auto anzu-bringen und konnten dann mit dem Empfänger den Wagen außerhalb der Sichtweite verfolgen.
Justus begann im Bachbett voranzukriechen und blieb dann stehen. Er sah, daß der Fernmeldemonteur um Skinnys Haus herumgegangen war und sich jetzt auf der Seite mit der ange-bauten Garage befand. Er arbeitete in gebückter Haltung an der Stelle, wo das Telefonkabel ins Haus führte * [* In Amerika sind die Telefonkabel oberirdisch verlegt.]. Plötzlich wurde Justus klar, was ihm an dem Monteur so eigenartig vorgekommen war – draußen auf der Straße war gar kein Dienstwagen von der Post zu sehen! Hatte man je von einem Telefonmonteur ohne Wagen gehört? Das war kein echter Monteur! Und doch machte
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