Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
und er-zählte, wie ihm die drei ??? um Haaresbreite entwischt waren.
Die Gräfin war hell entsetzt.
»Aber das ist ja schrecklich! Ihr Jungen müßt auf der Hut sein. Ich begreife dieses Interesse an meinem Bruder gar nicht. Was dieser Mann wohl wirklich sucht?«
»Ich weiß es noch nicht«, gab Justus zu, »aber De Groot ist nicht der einzige, der sich zur Zeit für Gemälde interessiert.
Professor Carswell hat in der Stadtbücherei Kunstbände studiert.«
Alle sahen den Professor an. Hal musterte seinen Vater unbehaglich. Mr. Marechal blickte finster drein.
»Ist Ihnen etwas bekannt, das wir nicht wissen?« fragte der Verwalter mit dem Silberhaar streng,
»Nein, Mr. Marechal. Ich begriff das nur nicht, wie es auch die Gräfin soeben von sich sagte«, erklärte Professor Carswell. »Mich wunderte dieses allgemeine plötzliche Interesse für den alten Joshua, und da ging ich zur Bücherei, um festzustellen, ob er in der Fachwelt bekannt ist. Aber ich fand nichts. Und daher kann ich mir dieses Interesse immer noch nicht erklären – und ebensowenig den mysteriösen Eindringling, der kürzlich hier war.«
Die Gräfin stutzte. »Es war ein Eindringling hier, Professor?
Sie meinen, schon ehe Mr. Marechal und ich herkamen?
Etwa jemand, der etwas aus Joshuas Nachlaß stehlen wollte?«
»Eine Woche vor Ihrer Ankunft, Gräfin«, erklärte Bob, »und was er eigentlich wollte, ist uns nicht bekannt.«
»Aha«, sagte die Gräfin und sah Mr. Marechal an.
»Vielleicht dieser De Groot«, meinte Marechal. »Er hat offenbar großes Interesse an Joshua – mir unverständlich.«
»Genauso scheint es!« bestätigte Peter.
»Herr Professor und Hal«, sagte Justus, »De Groot ist anscheinend der Meinung, daß der alte Joshua irgendwem eine Nachricht hinterlassen hat. Sie sagten uns, daß Joshua phan-tasierte und verrücktes Zeug murmelte, ehe er starb. Wollte er Ihnen vielleicht etwas mitteilen? Eine Nachricht für einen Dritten?«
»Das ist sehr wohl möglich, Justus. Er strengte sich sehr an und wollte unbedingt etwas sagen«, antwortete der Professor.
»Aber ich habe keine Ahnung, was er zum Ausdruck bringen wollte. Seine Worte ergaben für mich gar keinen Sinn.
Irgendwas über Zickzack und falsch und Leinwand. Das Wort Bilder sagte er sehr oft, und irgend etwas über Meister. Hal war ganz zuletzt mehr bei ihm als ich. Kannst du dich eher entsinnen, Hal?«
Hal nickte bekümmert. »Ich kann mich nicht genau erinnern, aber er brabbelte dauernd so etwas wie: Sagt es ihnen, sagt es ihnen . . . zick . . . zick, nein, zack . . . die falsche Richtung . . . Meister . . . meine Bilder . . . meine Leinwand . . . Leinwand . . . Zickzack falsch . . . sagt es ihnen . . . falsch. Immer und immer wieder, lauter solches Zeug. Immer dieselben Worte.«
Justus notierte sich alles genau. Dann blickten sie einander reihum an, als wisse vielleicht einer von ihnen, was das Gestammel des alten Joshua bedeuten sollte. Aber keiner wußte es. Auch Justus sah ratlos drein.
»Ich kann mir darauf keinen Reim machen«, sagte Mr. Marechal.
»Nein«, meinte die Gräfin mit einem Seufzer. »Ich fürchte, es waren Fieberphantasien.«
»Herr Professor«, sagte Justus, »hat Joshua immer all seine Habe in dem kleinen Häuschen verwahrt?«
»Ich glaube ja, Justus.«
Justus nickte. »Na, dann gehen wir besser. Ich glaube nach wie vor, daß Skinny Norris weiß, wer die Bilder hat.«
»Seid vorsichtig, Justus«, mahnte die Gräfin. »Ich mache mir nämlich Sorgen um euch. Ruft ihr auch an, wenn irgendwelche Probleme auftauchen?«
Die Jungen versicherten, das würden sie tun. Draußen stiegen sie auf ihre Räder und fuhren los. Als sie an der Einmündung der engen Schlucht und somit außer Sichtweite vom Haus waren, bog Justus unvermittelt nach links zum Bachbett ein.
Verdutzt folgten Peter und Bob.
»Was haben wir vor, Just?« fragte Bob verwirrt.
»Ich bin überzeugt, daß der alte Joshua mit seinem Gestammel tatsächlich eine Mitteilung hinterlassen wollte«, erklärte Justus. »Den Inhalt kenne ich noch nicht. Aber der alte Mann hat ja das Häuschen nie verlassen. Wenn er also etwas versteckt hat, dann müßte es noch dort sein. Kommt mit.«
»Zick, nein zack!« Äußerst sonderbares De tail einer Botschaft vom Sterbelager. Was fällt dem noch ganz im dunkeln tappenden Hobby-Detektiv dazu ein? Irgend etwas Ab normes im Zusammenhang mit dem Meister werk eines Malers, der geometrische Formen bevorzugt? Oder ein Hinweis auf eine
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