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Die drei ??? und die schwarze Katze

Die drei ??? und die schwarze Katze

Titel: Die drei ??? und die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Mutter gestorben war, aber ehe ich zur Großmutter kam, arbeitete mein Daddy kurze Zeit bei einem kleinen Zirkus in der Nähe von Chicago. Ein paar Tage lang gastierte auch der Einzigartige Gabbo im Programm. Richtig bekannt wurden wir nicht mit ihm, er war ja nur kurz da. Ich kann mich an ihn nur deshalb entsinnen, weil er bei einem Diebstahl im Zirkus ertappt und rausgeschmissen wurde. Ich glaube, später hat er noch krummere Sachen gemacht und landete im Gefängnis.«
    »Im Gefängnis!« fiel Justus ein. »Dann ist er vielleicht ein richtiger Dieb! Hat er so ausgesehen wie der Mann mit der Tätowierung, Andy?«
    Ach weiß nicht, Justus. Das Alter könnte ungefähr stimmen, meine ich. Aber wie er aussah, habe ich vergessen. Daddy wird es auch nicht mehr wissen, höchstens wenn man von ihm verlangte, Gabbo zu identifizieren. Außerdem haben wir ihn eigentlich nie ohne sein Kostüm gesehen.«
    »Und das hier sieht also aus wie sein Kostüm?« forschte Justus.
    Andy nickte. »Unverkennbar, finde ich. Und das da sind besondere Schuhe, wie sie ein Fliegenmensch für seine Vorführung benutzt. Ihr kennt das ja – wenn einer an der glatten Wand hoch-geht.«
    Justus riß den Mund auf. »Ein Fliegenmensch?«
    »Klar«, sagte Andy. »Das war Gabbos Nummer. Er –«
    Doch Justus hörte schon nicht mehr hin. »Der alte Knabe, der gestern abend deine schwarze Katze geschnappt hat! Der ist uns aus der Sackgasse entwischt. Der einzige Ausweg war, über den hohen Zaun rüberzuklettern. Und das hätte niemand gekonnt –
    höchstens ein Fliegenmensch!«
    »Und Gabbo hätte auch gewußt, wie man mit einem Löwen umgeht!« sagte Andy.
    »Aber hört mal«, meinte Bob, »Andy hat uns doch erzählt, daß er den tätowierten Mann überhaupt nicht kennt.«
    »Die Tätowierung und das Drumherum könnten auch wieder eine Maskerade sein, Bob«, stellte Justus klar. »Wir müssen hier raus!
    Wenn er die fünfte Katze erwischt und sich aus dem Staub macht, finden wir ihn vielleicht nie mehr. Auf, wir brüllen!«
    Wieder ließen sie am Fenster Hilferufe los. Aber das Echo verhallte ungehört.
    Peter sauste auf seinem Rad zum Schrottplatz. Vor einer halben Stunde hatte er sich entschieden – er würde die anderen suchen.
    Doch als er in der zunehmenden Dämmerung in den Hof einbog, sah er dort nur Kenneth, der vom kleinen Lastwagen gerade den letzten Rest Ware ablud.
    »Hast du Bob oder Justus gesehen, Kenneth?« rief Peter.
    »Die hab’ ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, Peter«, gab Kenneth gelassen zur Antwort. »Ist was nicht in Ordnung?«
    »Ich weiß nicht, ich –«
    Kenneth hob die mächtige Hand. »Wart mal, Peter. Was piept denn da so komisch? Es muß ganz in der Nähe sein.«
    Verdutzt sah sich der starke Ire nach allen Seiten um. Peter lauschte. Da hörte er den sonderbaren, gedämpften Ton – ein ununterbrochenes leises Piiiiiiep ! Und es schien ihm, als käme es irgendwie aus der Nähe seiner Tasche . . .
    »Das Signal!« schrie Peter und zog rasch das kleine Gerät hervor.
    Starr sah er das blinkende rote Lämpchen an.
    »Kenneth, sie sind in der Klemme!« rief er dann. Kurz erklärte er dem Iren die Funktion des Instruments.
    »Los Peter, komm!« brüllte Kenneth. »Die finden wir schon!« Er sprang auf den Fahrersitz des Lastwagens und zog Peter auf den Platz neben sich hoch. Während Kenneth den Wagen aus dem Hof lenkte, beobachtete Peter genau den Richtungsanzeiger auf der kleinen Skala von Justs Peilgerät.
    »Nach links, Kenneth!« befahl Peter, und an der nächsten Ecke sagte er: »Noch mal links, gut so, und jetzt geradeaus!«
    Kenneth fuhr gleichmäßig schnell, und Peter behielt den Zeiger im Auge. Die Richtung, die er angab, lag diagonal zu den Planquadraten des Straßennetzes. Da sie nicht einfach Luftlinie fahren konnten, mußten sie sich im Zickzack ihren Weg zum Ursprung des Notsignals suchen. Peter sagte Kenneth jedesmal Bescheid, wenn er an einer Ecke abbiegen mußte.
    »Jetzt rechts, Kenneth! Dann links und noch mal links. Und wieder rechts!«
    In Zickzackkehren lenkte der Ire den Wagen näher zum Ausgangspunkt des Signals.
    »Jetzt kriege ich das Signal ganz stark herein, Kenneth!« rief Peter.
    Sie waren in eine ruhige Straße eingebogen, die in der Dämmerung verlassen dalag. Kenneth fuhr langsamer, und Peter schaute zur rechten und zur linken Seite hinüber. Nichts fiel ihm auf. Er blickte noch einmal auf den Richtungspfeil an der Anzeigeskala.
    »Es kommt von rechts, Kenneth – ganz, ganz

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