Die drei ??? und die schwarze Katze
Bleibt ihr hinter mir!«
Sie liefen auf das Haus zu, aus dem noch immer die Schreie der Frau drangen. Plötzlich blieb Peter stehen und zeigte zwischen den Bäumen hindurch auf die Hausmauer. »Schaut mal!« rief er.
Im Halbdunkel sahen sie alle die schattenhafte Gestalt, die be-hende an der glatten Wand herunterglitt. Vor ihren Augen ließ sich die Gestalt von einem unsichtbaren Handgriff zum nächsten sinken, und dann sprang sie im Lichtkreis eines Parterrefensters auf die Erde. Es war der dunkelhäutige Mann mit der Tätowierung – und er trug ein großes schwarzes Etwas unter dem Arm!
»Er ist es!« stieß Bob hervor. »Und er hat die schwarze Katze!«
Voller Zorn rief Andy: »Halt! Stehenbleiben!«
Bei Andys Anruf fuhr der Kopf des Mannes herum. Er sah die Jungen und Kenneth, und blitzschnell sauste er um die Ecke und verschwand hinter dem Haus zwischen den Bäumen. Brüllend wie ein Stier setzte ihm Kenneth mit schweren Sprüngen nach.
»Den krieg ich schon!« schrie er.
Aber der tätowierte Mann war schneller als Kenneth und die Jungen. Er bog schon in die nächste Seitenstraße ein, als sie noch im Garten waren. Peter erreichte die Straße als erster. Hilflos stand und schaute er, als die anderen keuchend ankamen. Weit hinten auf der Straße sahen sie den kleinen blauen Wagen anfahren und hörten ihn dann knatternd davonrasen.
»Ums Haar hätten wir ihn erwischt!« klagte Peter laut.
»Und meine letzte schwarze Katze hat er auch noch!« jammerte Andy.
»Aber wir haben seine Wagennummer«, hielt Bob ihm voll Eifer entgegen. »Die Polizei kann nach ihm fanden.«
»Das dauert zu lange, Bob«, sagte Justus entmutigt. »Aber vielleicht hat er in der Eile beim Haus Spuren hinterlassen! Los, Freunde, kommt mit!« Als sie bei dem großen weißen Haus ankamen, stand eine hübsche Frau mit einem kleinen Jungen hinter sich auf den Stufen zum Seiteneingang. Mit vor Schreck noch weitaufgerissenen Augen musterte sie mißtrauisch die Jungen und Kenneth.
»Wißt ihr Jungen, wer dieser gräßliche Mensch war?« fragte sie.
»Ja, Madam«, erklärte Justus. »Er ist ein gerissener Dieb, dem wir auf den Fersen waren. Seine Spur führte uns zu Ihrem Haus, aber wir sind eine Sekunde zu spät gekommen.«
Die Frau starrte sie an. »Ihr seid hinter einem solchen Verbrecher her? Aber dazu seid ihr doch viel zu jung!«
Justus runzelte ärgerlich die Stirn. Schon immer hatte dem Ersten Detektiv die Einstellung Erwachsener mißfallen, daß sie viel zu jung seien und es ihnen an der nötigen Intelligenz und Befähi-gung mangele, um ernst genommen zu werden.
»Sicher, wir sind alle jung, Madam«, sagte Justus förmlich. »Aber ich versichere Ihnen, daß wir im Lösen von Rätseln und Aufklä-
ren von Verbrechen große Erfahrung haben. Ich nehme an, Sie sind Mrs. Mota?«
»Ja, richtig«, sagte Mrs. Mota verblüfft. »Aber woher wißt ihr meinen Namen?«
»Wir wußten, daß ein Mann auf dem Weg zu Ihnen war«, erklärte Justus. »Leider hat er uns aufgehalten. Wir hätten nicht gedacht, daß wir ihn noch hier finden würden, aber vermutlich sind Sie eben erst nach Hause gekommen?«
»Ja.« Mrs. Mota nickte. »Billy und ich waren fort. Wir kamen erst vor ein paar Minuten wieder. Billy ging rauf in sein Zimmer und gleich darauf hörte ich ihn um Hilfe rufen!«
Der kleine Junge, höchstens zehn Jahre alt, berichtete eifrig: »Er war auf der Treppe zum dritten Stock, und als er mich sah, sprang er von da auf mich runter und schnappte mir meine schwarze Katze weg!«
»Ah, du hattest also die Katze mitgenommen!« Justus hatte blitzschnell begriffen. »Deshalb war er noch da! Im Haus fand er die Katze nirgends, deshalb mußte er warten!«
»Mit der Katze von Billy«, fuhr Mrs. Mota fort, »ist er mir dann auf der Treppe begegnet. Er rannte wieder hoch zum dritten Stock. Da habe ich auch um Hilfe gerufen.«
»Und dann stieg er im dritten Stock zu einem Fenster raus und kletterte außen herunter!« ergänzte Peter. »Wie ein Fliegenmensch!« rief Bob.
»Billy«, sagte Justus, »ist dir an der schwarzen Katze etwas aufgefallen? Oder war was innen drin?«
»Nein«, sagte Billy Mota. »Da hab’ ich nicht drauf geachtet.«
Enttäuscht sahen sich die Jungen an. Die letzte schwarze Katze war nun in den Händen des Tätowierten. Sie standen im Dunkeln da und überlegten, was sie unternehmen konnten.
»Er hat jetzt, was er wollte«, meinte Bob. Wir werden ihn nie finden.«
»Aber wenigstens könnten wir ihn über seine
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