Die drei ??? und die schwarze Katze
erste Katze aufzuschlit-zen. Dann schnitt er die zweite, dann die dritte Katze auf. Er sah die Katzen starr an, und dann zerrte er die Füllung heraus und breitete sie über den ganzen Tisch. Mit immer hastigeren Bewegungen durchwühlte er die Füllung und befühlte den zerschnittenen Bezugsstoff. Schließlich ließ er heftig atmend das Messer fallen und sank schwerfällig auf den Stuhl hinter dem Tisch. Finster und haßerfüllt blickte er auf die verwüsteten Überreste der drei schwarzen Katzen.
Bob flüsterte: »Er hat nicht gefunden, was er suchte!«
»Nein«, stimmte ihm Justus zu, »aber was er auch sucht: Es ist in den Katzen drin – vielmehr in einer. Das bedeutet, daß es in der letzten Katze drinsteckt! In der, die Billy Mota hat! Wenn wir schnell machen, schaffen wir es noch vor ihm –«
»Justus!« rief Andy. »Er kommt raus!«
Der Mann im Zimmer war aufgesprungen. Zornig blickte er sich im Raum um. Dann griff er seinen Hut von einem Stuhl.
»Los, in die Büsche da!« rief Justus gedämpft.
Sie sausten geduckt zu dem schützenden Gebüsch aus drei Hibiskus-Sträuchern und legten sich in ihrem Schatten platt auf die Erde. Die Haustür schloß sich, und der Mann kam ums Haus gelaufen. Er blickte überhaupt nicht in ihre Richtung, sondern schritt an ihnen vorüber zu der schmalen Straße hinter dem Haus.
Dann entschwand er ihren Blicken, und kurz darauf hörten sie, wie eine Autotür geöffnet und geschlossen wurde. Der Motor sprang an, und das Geräusch des davonfahrenden Wagens entfernte sich.
»Jetzt holt er sich die letzte schwarze Katze, Chef!« erkannte Bob.
»Vielleicht können wir ihm zuvorkommen«, meinte Andy.
»Mit dem Fahrrad?« hielt ihm Bob entgegen. »Chelham Place ist fast acht Kilometer von hier, Andy, nahe beim Zirkus.«
Voll Verzweiflung sahen sich die Jungen an.
»Nun kriegt er die letzte Katze«, sagte Bob kläglich. »Und wir können ihn nicht mehr aufhalten.«
»Nein, das wohl nicht«, bestätigte Justus. Er kroch unter dem Hibiskusstrauch hervor und sah mürrisch zu dem kleinen Haus hinüber.
Dann hellte sich sein Blick auf. »Oder vielleicht doch! Freunde, seht euch die Drähte hier an! Im Haus ist Telefon!«
Ohne die Reaktion der anderen abzuwarten, lief der Erste Detektiv zur Haustür. Sie war abgeschlossen.
»Die Fenster!« rief Andy. Er versuchte es an einem der Wohnzimmerfenster. Es war nur angelehnt! Er stieß es auf, und die drei Jungen kletterten hinein.
»Wo ist bloß das Telefon?« forschte Justus. »Ich hab’ doch draußen die Leitungen gesehen.«
»Dort, Justus.« Andy hatte es entdeckt. »Auf dem Fußboden drüben in der Ecke.«
Justus riß den Hörer zum Ohr hoch und horchte. Sein Gesicht verdüsterte sich. »Es funktioniert nicht.«
»Was machen wir jetzt?« fragte Bob.
»Ich weiß nicht«, sagte Justus dumpf. »Vielleicht würden wir es noch schaffen, wenn wir hinradeln, so schnell wir können. Das heißt«, fügte er nicht sehr überzeugt hinzu, »das heißt, falls vielleicht niemand zu Hause ist, wenn der Mann jetzt hinkommt.«
»Dann würde er einfach einbrechen, Just«, sagte Bob. Andy meinte: »Hier muß es doch eine Telefonzelle in der Nähe geben, Justus!«
Justus stöhnte laut auf »Klar! Hätte ich selbst –« Der Erste Detektiv kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden.
Alle hörten, wie sich vor dem Haus leise, behutsame Tritte langsam näherten. Sie erstarrten vor Schreck beim Geräusch dieser unheimlichen Schritte. Bob duckte sich und schlich lautlos zueinem der nach vorn gelegenen Fenster. Er sah hinaus, duckte sich wieder und rannte zurück. »Der Mann mit der Tätowierung!
Er kommt wieder!«
»Durchs Fenster«, flüsterte Andy in Bedrängnis.
»Schaffen wir nicht mehr«, entgegnete Bob angstvoll.
»Dann schnell ins andere Zimmer!« entschied Justus rasch.
Sie fielen fast übereinander in ihrer Hast, zum Hinterzimmer zu gelangen. Andy war zuerst drin, hinter ihm stolperten Bob und Justus herein. Es war ein kleiner, völlig leerer Raum, mit geschlossenen Fensterläden und stockdunkel. Schnell schlossen sie die Tür und blieben mit angehaltenem Atem stehen.
Draußen im Wohnzimmer öffnete und schloß sich die Tür zum Flur. Dann war es lange still.
Plötzlich lachte jemand mit rauher Stimme dicht hinter der Verbindungstür zum Hinterzimmer – ein leises, böses Lachen.
»Ihr seid mir kluge Jungs, wie? Na, dann wollen wir mal zusehen, daß ihr nicht zu klug werdet – es könnte euch schaden, ihr Bürschchen.«
Entsetzt
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