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Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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dich mit der Taschenlampe abgesetzt hast.« Er netzte einen Finger und rieb über den Stein.
    »Du sagtest ja, die Mine sei eine ausgebeutete Silbergrube.
    War da eigentlich auch Gold drin?«
    »Nicht daß ich wüßte«, sagte Onkel Harry.
    Justus hielt das Steinchen ans Licht. »Da drin verläuft eine dünne, helle Ader«, sagte er. »Wahrscheinlich nur Pyrit. Oder vielleicht Glimmer – Katzengold.«
    »Pyrit und solches Zeug interessiert mich nicht«, sagte Allie.
    »Ich will wissen, warum Wesley Thurgood die Leiche in der Mine nicht gemeldet hat. Erst mußten wir hineingehen und sie finden, und da konnte er ja nicht anders, als den Sheriff zu holen. Was wäre ihm sonst übriggeblieben, nachdem wir die Leiche gesehen hatten?«
    Onkel Harry riß der Geduldsfaden. »Wesley Thurgood wußte eben nicht, daß der Tote in der Mine lag«, sagte er. »Er hat ja erst vorige Woche das Eisengitter am Eingang abgenommen, und er hatte keine Zeit, die Mine gründlich zu untersuchen.
    Allie, er hatte doch überhaupt keinen Grund, einen solchen Fund geheimzuhalten. Wenn du’s nicht endlich lassen kannst, unbegründete Beschuldigungen zu verbreiten, dann bin ich gezwungen, dich in den Keller zu sperren, mit einem Sack überm Kopf!«
    Ein Wagen hielt draußen auf der Zufahrt an, und der Sheriff kam über die Veranda. Magdalena hatte ihm die Tür geöffnet, noch ehe er anklopfen konnte. Onkel Harry stand auf, aber der Sheriff sah Allie an. Sein Blick war ernst. »Allie, du weißt, warum diese Mine die ›Todesfalle‹ genannt wird?«
    Allie nickte.
    »Dort kann man ums Leben kommen, oder nicht?«
    Wieder nickte Allie. »Ja, ich weiß, Sheriff Tait.«
    »Wenn du noch einmal da hineingehst, nehme ich dich fest und bringe dich aufs Revier, und dann kann dich dein Onkel dort wieder abholen. Das gilt auch für euch, Jungs.«
    Sheriff Tait nahm sich einen Stuhl und setzte sich Onkel Harry gegenüber.
    »Haben Sie herausgefunden, wer dieser Mann war?« fragte Harrison Osborne.
    Tait nickte. »Ich denke schon. In der Gesäßtasche war eine Brieftasche mit einer Karte – eine Adresse in San Francisco.
    Wir riefen dort an, um zu erfahren, ob eine Vermißtenmeldung für einen gewissen Gilbert Morgan vorliegt, der seit fünf Jahren oder möglicherweise auch schon länger verschwunden ist. Und tatsächlich – im Januar vor fünf Jahren wurde Gilbert Morgan, der auch unter den Namen George Milling, Glenn Mercer und George Martins aufgetreten war, aus dem Zuchthaus San Quentin entlassen, nachdem er von einer fünfzehnjährigen Haftstrafe wegen bewaffneten Raubüberfalls sechs Jahre verbüßt hatte. Er meldete sich noch zweimal bei seinem Bewährungshelfer in San Francisco, und dann tauchte er unter.
    Seither wurde nach ihm gefahndet. Wir müssen seine Identität anhand von Gebißmerkmalen noch endgültig feststellen, aber die allgemeine Beschreibung paßt. Der Körper ist noch nicht sehr stark verwest. Das Klima ist hier so trocken, daß die Leiche wie mumifiziert wirkt.«
    »Der arme Mr. Thurgood«, sagte Allie mit ekelhaft sanfter Stimme. »Der wußte wohl nicht mal, daß es da überhaupt eine Leiche gab.«
    »Natürlich nicht. Hätte er es bemerkt, dann hätte er mich sofort verständigt.« Der Sheriff stand auf und wandte sich zum Gehen.
    »Präge dir gut ein, was ich dir zu der Mine gesagt habe, junge Dame.«
    Er ging mit Onkel Harry hinaus, und auf der Zufahrt blieben sie nochmals stehen und unterhielten sich leise.
    »Sonderbar, daß Thurgood seine Mine nicht durchsucht hat, sobald er das Gitter vom Eingang abgenommen hatte«, sagte Justus. »Ich würde das sofort tun, wenn ich eine Mine gekauft hätte.
    Ach hab’ euch ja gesagt, mit dem stimmt was nicht!« sagte Allie.
    »Vor fünf Jahren also«, sagte Justus. »Vor fünf Jahren, im Januar, wurde ein Dieb namens Gilbert Morgan aus dem Zuchthaus entlassen. Er meldete sich noch bei seinem Bewährungshelfer in San Francisco, und dann verschwand er. Irgendwann zwischen Januar und dem Frühjahr, als die Mine abgesperrt wurde, kam er nach Twin Lakes, ging in die Mine und kam dort ums Leben. Ich frage mich, wo er in der Zwischenzeit war. Magdalena, hätte er hier am Ort sein können?«
    Magdalena schüttelte den Kopf. »Twin Lakes ist so klein. Ein Fremder würde auffallen.«
    Justus nickte. »Stimmt. Und wenn der Mann auf der Flucht war, hätte er unbemerkt bleiben wollen. Dann wäre er irgendwohin gegangen, wo er in der Menge hätte untertauchen und damit unbemerkt bleiben können. Aber er

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