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Die drei ??? und die silberne Spinne

Die drei ??? und die silberne Spinne

Titel: Die drei ??? und die silberne Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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kommen hier nicht heraus, es sei denn, Forsberg lässt uns frei. Wer war übrigens dieser Köhler, der schwarze Johan? Ich glaube, der konnte Gedanken lesen!«
    Bengt nickte. »Mindestens hat er unsere Gedanken erraten«, sagte er. »Johan ist tatsächlich Köhler. Er kam mit seinem Enkel und dessen Familie vor zwanzig Jahren aus Nordschweden hierher. Er war damals schon ein alter Mann. Inzwischen soll er hundert Jahre alt sein, und angeblich verfügt er über besondere Kräfte, die sich mit dem Verstand nicht fassen lassen. Bestimmt kannte er die Wahrheit über die Silberspinne. Aber ich bin enttäuscht, denn er sagte ja zu Staffan Forsberg, er höre eine Siegesglocke läuten. Das bedeutet, dass es für unser Vorhaben keine Hoffnung gibt. Mein Vater wird beruflich nicht mehr Fuß fassen können. Und Britta und ich …« Er wurde still.
    Bob wusste, wie ihm zumute sein musste. »Wir dürfen nicht aufgeben«, sagte er entschieden. »Auch wenn es hoffnungslos aussieht. Just, hast du irgendeine Idee?«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Justus langsam, »wie wir hier herauskommen könnten. Erst müssen wir unsere Bewacher dazu bringen, die Tür zu öffnen. Dann müssen wir sie überrumpeln.«
    »Zwei ausgewachsene Männer überwältigen?«, hielt ihm Bengt entgegen. »Und auch noch unbewaffnet? Das schaffen wir nie.«
    »Mir ist da etwas eingefallen«, sagte Justus mit gefurchter Stirn. »Zwar ist es nur eine Geschichte, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch in Wirklichkeit funktioniert. Es stand in einem Buch mit Detektivgeschichten, das wir von Mr Hitchcock bekommen haben.«
    »Und was ist nun die Idee, Just?«, fragte Bob begierig.
    »In der letzten Geschichte«, sagte Justus, »sind ein Junge und ein Mädchen eingesperrt, genau wie wir. Sie zerreißen ihre Bettlaken und flechten Stricke daraus, und beide Enden der Stricke knoten sie zu Schlingen. Dann bringen sie ihre Bewacher dazu, in die Zelle zu kommen.«
    Er beschrieb ausführlich, wie der Trick in der Geschichte ablief. Bengt hörte mit wachsendem Interesse zu.
    »Das geht, ja!«, sagte er leise, damit man ihn durch das Guckloch in der Tür nicht hörte. »Aber was könnten wir statt der Stricke verwenden?«
    »Die dünnen Decken da auf den Pritschen«, sagte Justus. »Sie sind alt, und die Einfassungen sind ausgefranst. Die können wir gut in Streifen zerreißen. Und diese Streifen wären bereits stark genug, und wir müssten sie nicht einmal zusammenflechten. Wir könnten einfach die Streifen anstelle von Stricken verwenden.«
    »Es könnte gehen«, murmelte Bengt. »Einer der Männer da draußen ist auf unserer Seite – er würde nur so tun, als kämpfe er gegen uns. Und wenn wir den anderen schaffen – na gut, versuchen wir es.«
    Wortlos machten sie sich an die Arbeit. Die Decken, die man ihnen hingelegt hatte, waren tatsächlich zerfranst, und das war nützlich, denn Justus hatte man das Messer abgenommen. Der Stoff ließ sich ziemlich leicht reißen. Langsam, ganz langsam und vorsichtig, damit es kein Geräusch gab, rissen sie einen Streifen ab, etwas über handbreit, dann noch einen und noch einen.
    Es war eine langwierige Arbeit. Stellenweise mussten sie mit den Zähnen nachhelfen, um Weiterreißen zu können, aber sie gaben nicht auf. Bald hatten sie vier Streifen. Nach einer Weile hatten sie acht, und Justus schlug vor, jetzt endlich eine Pause zu machen. Sie streckten sich auf den drei rohen Pritschen in der Zelle aus, aber sie waren zu ungeduldig, um sich lange auszuruhen. Bald waren sie wieder bei der Arbeit. Justus nahm zwei Streifen und verknotete sie fest. Dann knüpfte er in jedes Ende eine laufende Schlinge. Er probierte sie um Bengts Arme und Beine aus, und die Schlingen zogen sich prompt zusammen. Bengt war begeistert.
    »Utmärkt!«, flüsterte er. »Ich glaube, das wird klappen. Sind vier genug?«
    »Für die beiden draußen, ja«, flüsterte Justus zurück.
    »Dann reißen wir noch ein paar Streifen ab, zum Mitnehmen«, schlug Bengt vor. »Wir werden sie gut gebrauchen können, wenn wir es bis zu den Kanälen schaffen.«
    Sie rissen noch einmal acht Streifen los und verknoteten sie zu einem langen Strick, den sich Bengt um den Leib wickelte.
    »Und jetzt kommt das Problem«, murmelte Justus. »Bob, streck dich auf der Pritsche aus und fang an zu stöhnen. Zuerst nur ein bisschen, dann lauter. Bengt, leg zwei von den Lassoschlingen auf den Boden gleich hinter der Tür, sodass einer, der durch die Tür kommt, sofort

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