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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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können wir nicht gehen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Wir brauchen erst Beweise.«
    »Asmodi?« fragte Bob. »Er nimmt Tante Patricia ganz schön in die Mangel.«
    »Das würde er nie eingestehen, und sie würde nie gegen ihn aussagen«, entschied Justus. »Sie zittert ja vor ihm. Egal, was die Kultgemeinschaft von ihr will – sie wird es irgendwann hergeben.
    Sie hat viel zu sehr Angst.«
    »Wir können uns alle denken, was die wollen«, sagte Peter.
    Justus nickte. »Etwas, das zu heiße Ware sein könnte, wenn man nicht zufällig die geeigneten Leute kennt. Sie wollen kein Geld von Miss Osborne. So viel hat sie nicht. Sie wollen die Halskette der Kaiserin Eugenie.«
    »Und die liegt gesichert im Tresor beim Juwelier«, sagte Bob.
    »Just! Justus, wo bist du?« Der Ruf drang durch die Entlüftung des Campinganhängers zu den Jungen. »Justus Jonas!«
    Justus sprang auf. »Das ist Allie!«
    Peter riß die Falltür auf, die zu Tunnel II führte. »Wenn diese Göre in der Nähe ist, geht’s immer rund«, sagte er.
    Bob und Justus folgten Peter durch Tunnel II bis zu Justs Werkstatt und liefen dann zur Einfahrt des Schrottplatzes vor. Dort, neben dem Büroschuppen, stand Allie. Sie war den Tränen nahe, und auf einer Wange zeichnete sich ein häßlicher roter Fleck ab.
    »Dr. Shaitan!« sagte sie. »Er ist im Haus!«
    Peter pfiff durch die Zähne. »Hat er das getan?« fragte er.
    »Was?« fragte Allie zurück.
    »Dein Gesicht. Sieht aus, als hättest du eine Ohrfeige abge-kriegt.« Allie schob mit beiden Händen ihr Haar zurück. »Tante Patricia«, sagte sie.
    »Mach keine Witze! Deine Tante hat dich geohrfeigt?«
    »Sie hat’s nicht so gemeint«, sagte Allie schnell. »Sie hatte nur solche Angst. Sie schaute hinaus und sah den großen Wagen anfahren, wißt ihr, und es war Shaitan mit seinem schwarzen Umhang und seiner Kappe und dem ganzen Klimbim. Das andere Ekel von dem Haus dort oben war als Chauffeur verkleidet. Tante Patricia wollte mich rausschicken. Ich wollte aber nicht, und da hat sie mir ordentlich eine gelangt und mich zur Hintertür hinausgeschubst, gerade wie es vorn klingelte. Und hinter mir hat sie abgeschlossen.« Allie lachte auf, was eher wie ein Schluchzen klang. »Ich wußte nicht, daß sie so rabiat sein kann.«
    »Aber jetzt holen wir die Polizei!« empörte sich Peter.
    »Nein, das können wir nicht. Begreifst du nicht? Sie ist jetzt mit diesen Männern allein im Haus. Sie können ihr was antun.«
    »Dann gehen wir hin«, sagte Justus. »Schnell!«
    Sie hetzten die Straße entlang bis zum Haus der Jamisons, aber als sie hinkamen, sahen sie gerade noch einen schwarzen Wagen wegfahren. Max saß am Lenkrad, Asmodi neben ihm. Shaitan, mit Kappe und Umhang, saß auf dem Rücksitz.
    Die Haustür war nicht verschlossen. Allie stürzte hinein. »Tante Patricia!« schrie sie. Miss Osborne erschien im grüngoldenen Wohnzimmer wie ein lavendelfarbener Schatten. »Allie? Allie, es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht schlagen.«
    Allie lief auf ihre Tante zu. »Ist dir auch nichts passiert?«
    »Nein, gar nichts.« Eine einzelne Träne rann Miss Osbornes Wange herab und hing zitternd und unbemerkt an ihrem Kinn.
    »Mr. Asmodi und . . . und . . .«
    »Dr. Shaitan?« sagte Justus Jonas.
    Miss Osborne tastete mit tränenblinden Augen umher, fand einen Stuhl und setzte sich hin.
    »Wollten sie die Halskette abholen?« fragte Justus. »Haben Sie ihnen die Imitation gegeben?«
    Miss Osborne starrte auf ihn, auf die beiden anderen Jungen und auf Allie. »Ihr habt das gewußt?«
    »Wir wissen seit einiger Zeit, daß es eine Imitation gibt. Wir haben erraten, daß Shaitan sich die Diamanten der Kaiserin Eugenie aneignen will und daß Mr. Asmodi aus diesem Grund hier im Haus wohnt. Haben sie Sie bedroht, Miss Osborne?«
    Sie begann zu schluchzen. »Es war schrecklich! Schrecklich! Sie sagten, ich müsse Tribut zollen.« Sie zog ein Tuch aus einer Tasche ihres Kleides und wischte sich die Augen. Dann putzte sie sich energisch die Nase.
    »Aber ich habe sie zum besten gehalten«, sagte sie stolz. »Ich tat so, als ginge ich darauf ein. War das nicht klug? Denn das Ding, das sie jetzt haben, ist billiges Glas, und die echte Halskette ist in Sicherheit!«
    »Im Tresor beim Juwelier?« fragte Justus.
    »Beim Juwelier? Aber nein. Sie wurde mitgeliefert, als der Bote die Imitation brachte. Die echte war in einer Tüte – einer gewöhnlichen Papiertüte. Ich schob sie in die Tasche und versteckte sie dann

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