Die drei ??? und die singende Schlange
später.«
Allie seufzte. »Ist sie noch hier im Haus?«
»Natürlich ist sie hier im Haus. Wo sollte sie sonst sein? Aber sie ist in Sicherheit. Niemand wird sie je finden. Ich werde es nie verraten. Auch dir nicht.«
Allie kniete neben ihrer Tante nieder. »Gut, Tante Patricia. Du brauchst es mir nicht zu sagen. Aber wir müssen die Polizei einschalten.« Sie sprach mit ganz sanfter Stimme.
»Nein!«
»Wir haben jetzt den Beweis«, sagte Justus. »Was sie mit Ihnen trieben, ist Erpressung. Sie müssen mit Hauptkommissar Reynolds sprechen.«
»Nein!«
»Miss Osborne, diese Männer sind gefährlich, und ihre Machen-schaften in Los Angeles sind noch lange nicht zu Ende. Wenn Sie der Polizei nicht alles melden, kommen vielleicht Unschuldige zu Schaden.«
»Eine Unschuldige ist schon zu Schaden gekommen, und das war meine Schuld. Ich kann es nicht! Ich will es nicht! Ihr wißt nicht, was ihr verlangt! Ihr wißt nicht, was es hieße!«
»Also gut, Miss Osborne«, sagte Justus. »Aber bedenken Sie bitte eines: Wie lange braucht wohl Dr. Shaitan, um zu entdecken, daß die Halskette eine Fälschung ist? Und was passiert dann?«
Patricia Osborne blieb stumm.
»Denken Sie darüber nach, Miss Osborne«, sagte Justus, »und warten Sie nicht zu lange.«
Peter will warnen
Miss Osborne saß noch immer halb betäubt im Wohnzimmer, als die drei ??? gingen.
»Die Frau kapiert aber auch nichts!« sagte Peter.
»Rein gar nichts!« bestätigte Bob. »Und wenn sie nicht mit der Polizei reden will, können wir überhaupt nichts machen.«
»Doch, eines können wir tun«, sagte Justus. »Wir wissen, was Shaitan vorhat. Er will das Lebensmittelgeschäft gegenüber Noxworths Laden liquidieren. Wir sollten dieses Geschäft ausfindig machen und den Inhaber warnen. Er wird als nächster die Schlange erhalten.«
»Aber wird er uns glauben?« fragte Bob.
»Wahrscheinlich nicht«, sagte Justus. »Aber wir können ihm unsere Karte geben und ihn bitten, uns anzurufen, falls in seinem Leben plötzlich ein Ding in Schlangengestalt auftaucht. Und wenn dann tatsächlich eine Schlange bei ihm ankommt, wird er hellhörig werden. Ich denke schon, daß er dann anruft.«
Die Jungen waren beim Schrottplatz angelangt und gingen ins Büro, wo Justus im Telefonbuch von Los Angeles nachschlug.
»Noxworths Lebensmittel und Feinkost – an der Ecke Beverly Boulevard und Third Avenue.«
»Das muß es sein«, sagte Bob. »Lassen wir Morton kommen?«
Justus runzelte die Stirn. »Wir sollten Morton nicht zu sehr bean-spruchen. Nach Los Angeles können wir mit dem Bus fahren.
Wenn wir Noxworths Laden sehen, können wir das Geschäft gegenüber leicht finden. Nur habe ich das Gefühl, daß wir nicht alle drei hinfahren sollten. Wenn Shaitan wieder bei den Jamisons auftaucht, wird uns Allie anrufen. Und ich möchte hier sein, wenn dieser Anruf kommt.«
Bob lehnte sich gegen einen Aktenschrank. »Ich möchte auch dableiben«, sagte er.
»Na schön, dann geh’ ich«, sagte Peter. »Aber wenn Allie dann anruft, solltet ihr lieber dem Kommissar und seinen Beamten gleich Beine machen. Man kann nie wissen, was solche Gangster anstellen, wenn sie rauskriegen, daß die Kette gefälscht ist.«
Dann marschierte Peter los zur Hauptstraße, um den Bus nach Santa Monica zu erwischen. In Santa Monica stieg er nach Los Angeles um, und gegen Mittag stand er an der Kreuzung der beiden breiten Straßen.
Peter sah »Noxworths Lebensmittel und Feinkost« sofort. Das Geschäft lag gleich gegenüber der Bushaltestelle, und Peter stellte fest, daß der Laden zu seinem Inhaber paßte. Genau wieMr. Noxworths Unterhemd hätten auch die Fenster dringend gewaschen werden müssen. Zeitungspapierschnitzel verunzierten den Kundenparkplatz, und beim Eingang hatte jemand eine Limonadenflasche weggeworfen. Grüne Glasscherben lagen herum.
Peter schaute auf seiner Seite die Straße auf und ab. Eine Fern-sehwerkstatt und ein zweiter Lebensmittelladen lagen gleich nebeneinander. Blitzende Chrombuchstaben an der Front des Ladens verkündeten, daß hier H. Hendricks »Feinkost, Wild, Geflügel« feilhielt. Im Laden füllte gerade ein großer Mann mit dunklem krausem Haar Kartoffelsalat in ein Plastiktöpfchen, während eine dickliche Dame ihre Einkaufsliste überprüfte. Die mit weißem Kunststoff belegte Ladentheke war makellos sauber, nichts lag herum. Ein anderer Lebensmittelladen war nicht in Sicht.
Befriedigt darüber, daß er Noxworths Konkurrenz gefunden hatte, wartete
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