Die drei !!! Vorsicht, Strandhaie! (Ausrufezeichen) - Vogel, M: drei !!! Vorsicht, Strandhaie
doch nicht etwa, dass Tobias unsere Digitalkamera gestohlen hat, oder?«
»Ich glaube gar nichts«, stellte Franzi klar. »Ich sage nur, dass Tobias eine Gelegenheit hatte. Er war während der Nachtwanderung über eine Stunde verschwunden und hat für diesen Zeitraum kein vernünftiges Alibi.«
»So ein Unsinn!«, rief Kim. »Tobias hat doch überhaupt kein Motiv! Warum sollte er so etwas tun?«
Franzi zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung«, gab sie zu.
»Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Kim ihn nachmittags fotografiert hat«, überlegte Marie.
»Glaubst du, er hält sich auch für zu dick und vernichtet darum jedes Foto, das von ihm gemacht wird?« Kim grinste, aber Marie blieb ernst.
»Quatsch, natürlich nicht«, erwiderte sie. »Aber wenn er wirklich Dreck am Stecken hat, will er vielleicht keine Beweisfotos von seinem Aufenthalt hier im Camp.«
Kim stöhnte. »Das ist doch alles total weit hergeholt! Ihr habt echt zu viel Fantasie.«
»Mir fällt gerade etwas ein!«, rief Franzi aufgeregt. »Bei dem Gruppenfoto, das wir am ersten Abend am Lagerfeuer aufgenommen haben, war Tobias auch nicht mit drauf.«
»Nein, natürlich nicht«, sagte Kim. »Er hat das Foto schließlich gemacht.«
»Und das war bestimmt kein Zufall«, murmelte Marie.
Kim seufzte und verzichtete auf einen Kommentar. Sie wusste, dass sie ihre Freundinnen im Moment sowieso nicht von Tobias’ Unschuld überzeugen konnte.
»Wir sollten der Sache auf jeden Fall nachgehen«, sagte Franzi energisch. »Ich schlage vor, dass wir Tobias’ Zelt einen kleinen Besuch abstatten. Vielleicht finden wir unsere Kamera ja dort.«
»Gute Idee.« Marie nickte. »Ich habe immer stärker das Gefühl, dass mit Tobias etwas nicht stimmt.«
Kim sah ihre Freundinnen ungläubig an. »Ihr spinnt ja! Wir können doch nicht einfach Tobias’ Zelt durchsuchen, nur weil Marie irgendein Gefühl hat. Das ist total unprofessionell.«
»Ich glaube, du bist eher diejenige, die sich hier von ihren Gefühlen leiten lässt«, stellte Franzi fest. »Nur weil du in Tobias verknallt bist, willst du nicht wahrhaben, dass er sich ziemlich verdächtig verhält.«
Kim sprang auf. »Ich bin überhaupt nicht in Tobias verknallt!«, zischte sie. »Wenn ihr unbedingt sein Zelt durchsuchen wollt – bitte. Aber ohne mich. Ich mach da bestimmt nicht mit!« Sie griff nach ihrem Rucksack und rannte davon.
Marie schlenderte so harmlos wie möglich zu Tobias’ Zelt hinüber. Bevor sie hineinschlüpfte, sah sie sich sorgfältig um. Aber das Camp war jetzt am späten Vormittag wie ausgestorben. Tobias war am Strand und gab eine Surfstunde, an der auch Franzi teilnahm. Die anderen Campteilnehmer waren entweder schwimmen gegangen oder machten einen Ausflug ins nächste Dorf. Marie und Franzi waren sich einig gewesen, dass dies der ideale Zeitpunkt war, um die geplante Durchsuchungsaktion zu starten.
Kim war seit ihrer kleinen Auseinandersetzung heute Vormittag verschwunden. Wahrscheinlich saß sie irgendwo in den Dünen, hatte sich in ihren Krimi vertieft und die Welt um sich herum vergessen. Marie seufzte. Hoffentlich beruhigte sich Kim bald wieder. Aber in ihrer vernünftigen Art würde sie bestimmt schnell einsehen, dass sie überreagiert hatte. Zumindest wenn die Liebe sie nicht komplett blind gemacht hatte …
Marie schlug die Plane zurück und kroch in Tobias’ Zelt. Dann verschloss sie den Eingang sorgfältig wieder. Ihr Herz klopfte wie verrückt. Obwohl sie wusste, dass Tobias frühestens in einer Stunde vom Strand zurückkommen würde, waren ihre Hände vor Aufregung und Angst eiskalt. Was, wenn sie in Tobias’ Zelt erwischt wurde? Dann hätte sie ein riesengroßes Problem.
Marie verdrängte diesen unangenehmen Gedanken und sah sich neugierig um. Tobias war offenbar ein ausgesprochen ordentlicher Mensch. In seinem Zelt herrschte nicht das geringste Chaos. Links lagen Isomatte und Schlafsack. Rechts stapelten sich einige sorgfältig zusammengelegte Kleidungsstücke. Daneben standen Schuhe, ein großer Rucksack, eine Thermoskanne und ein Fernglas. Systematisch begann Marie damit, das Zelt zu durchsuchen. Der Rucksack und die Thermoskanne waren leer. Auch zwischen den Kleidern war nichts Verdächtiges versteckt. Im Schlafsack fand Marie lediglich einen ausgesprochen hässlichen, knallbunt gemusterten Schlafanzug und ein paar dicke Wollsocken. Sie kicherte und legte die Sachen ordentlich wieder zurück. Dann ließ sie ihren Blick noch einmal durch das Zelt
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