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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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im klebrigen Matsch
vor ihren Füßen. Der Helm der Leiche fiel ab und kullerte
vor Maxims Füße. Die Axt, mit der sich der Krieger
vermutlich bis zuletzt verteidigt hatte, landete im niedrigen Schilf.
    Der
Anblick verdrehte selbst Motzig den Magen. Er hatte schon vieles
gesehen, doch der Gestank, der von diesem Schiff ausging, war zu
viel. »Schade, ich hatte gehofft einer von ihnen würde
noch leben, Pech gehabt.« Motzig stieg aus dem Matsch zurück
auf den Pfad.
    Maxim
hielt sich die Nase zu. »Was ist mit der Axt? Ich glaube, die
könnten wir gut gebrauchen.« Er
wollte sich bücken.
    Motzig
hielt ihn zurück. »Siehst du, wie sie diesem Soldaten
geholfen hat?« Er nickte zu dem toten Körper am Boden.
»Vergiss nicht, mit welchen Wesen wir es vermutlich zu tun
haben.«
    »Zombies?«
Maxims Stimme versagte fast.
    Motzig
nickte und ging weiter.

    Eine
Ewigkeit später, so kam es Motzig vor, erreichten sie an einem
kleinen Bach das Ende des Weges. Er stieg mit einem Bein in Wasser,
während Maxim in
einem Satz darüber sprang. Etwas Schwarzes funkelte am Grund des
Baches. Er wollte es berühren. Doch dann besann er sich eines
Besseren und stieg ans andere Ufer.
    Kurz
darauf standen sie auf einer Lichtung. Über ihnen war das
Blätterdach so dicht wie im übrigen Wald. Doch hier empfand
es Motzig nicht halb so gefährlich, wie auf der anderen Seite
des Baches. Selbst Maxim schien sich zu entspannen. Am Rand des
runden mit Gras bewachsenen Platzes sprossen kleine goldene Blüten,
Goldglöckchen, Lavinias Lieblingsblumen, wie sie es ihm einmal
erzählt hatte. Hoffentlich ging es ihr und Nadia gut. Vielleicht
sollten sie hier auf sie warten? Nadia ahnte sicher, dass sie hier
waren.
    Ein
Weg schlängelte sich von der Lichtung weg. Er
konnte nicht sehen, wo er hinführte.
    »Am
besten wir warten hier«, sprach Maxim seine Gedanken aus. Sie
setzten sich auf zwei Baumstümpfe und warteten.
    »Warum
sind deine Freunde noch nicht hier?«, ertönte jäh
eine Stimme in Motzigs Ohren.
    Motzig
blickte sich um, Maxim saß ihm gegenüber und beobachtete
ihn.
    »Ihnen
ist doch nichts passiert?«, fragte die Stimme scheinbar
traurig.
    »Wer
ist da?«, rief Motzig in den Wald.
    Maxim
sah ihn an, als wäre er ein Gespenst. »Motzig? Was ist?«
    »Was
willst du nur auf ihren Beerdigungen sagen?«, fragte die
Flüsterstimme schluchzend. Motzig blickte sich verwirrt um, er
konnte nicht ausmachen, von wo die Stimme kam, sie schien wie ein
Echo von überall her auf ihn einzudringen.
    »Motzig,
geht’s dir gut? Willst du dich nicht lieber setzen?«,
fragte Maxim ängstlich, als Motzig hektisch aufstand.
    »Hör
auf!«, befahl er der Stimme, die ihm wieder etwas über den
Tod seiner Freunde erzählte.
    »Arme
Lavinia, sie war noch so jung, von Nadia ganz zu schweigen. Du hast
sie umgebracht, wie deine Frau.«
    Maxim
beobachtete ihn,
offenbar überzeugt, er würde verrückt werden.
    »Warum
schreibt man das Wort fünf mit nur vier Buchstaben?«,
wollte die Stimme wissen.
    »Ich
… ich weiß es nicht.«
    »Was
weißt du nicht?«, fragte Maxim.
    »Was
passiert, wenn man sich zweimal halb tot gelacht
hat? Ist man dann ganz tot?«, raunte die Stimme.
    »Ich
weiß nicht …«, sagte Motzig leise und blickte ins
Leere, tief in Gedanken versunken. War er dann tot?
    »Motzig,
wir gehen besser o-oder?«, fragte Maxim schüchtern.
    Motzig
wartete wie besessen, bis die Stimme sich ein weiteres Mal meldete. Sie wusste
scheinbar, was wichtig war.
    »Was
fühlt ein Schmetterling, wenn er verliebt ist?« Genau,
dachte Motzig, diese Frage hatte er sich noch nie gestellt.
    »Warum
haben Waschmaschinen Gucklöcher, Trockner aber nicht?«
Diesmal war es Motzig, der die Frage gestellt hatte.
    Maxim
schien ein Licht aufgegangen zu sein. »Motzig, hör nicht
hin, das ist der Wald, du darfst nicht hinhören!« Er
blickte verängstigt
über die Schulter.
    »Du
hast es erfasst«, sagte die Stimme zu Motzig. »Warum
kommst du nicht zu mir?«
    »Warum
nicht? Wie kann ich denn zu dir kommen?«
    »Zu
wem? Zu wem Motzig?«, schrie Maxim und lauschte ob auch er
etwas hören konnte. »Trink einfach das Wasser!«,
zischte die Stimme nun ganz heiß.
    Warum
sollte er das Wasser nicht trinken? Es war schließlich nur
Wasser.
    Er
ging zu einem Baumstumpf, aus dem das Wasser des Baches entsprang und
neigte sich hinunter.
    Plötzlich
stand Maxim neben ihm und gab ihm eine schallende Ohrfeige.
    Motzig
brauchte kurz, um zu begreifen.
    »Geht’s
dir jetzt

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