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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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immer noch die Bibliothek. Ich dachte, sie wäre
schlau, aber anscheinend merkt sie nicht, dass die Bücher
ständig ihre Positionen wechseln. Lavinia kann nicht kochen, und
Roxy zu fragen, ob sie uns einen Braten zubereitet, wäre wohl
unser Todesurteil. Also mach es wie ich und geh in St. Benedikt essen
oder nimm dir nen Joghurt aus dem Kühlschrank.«
    Maxim
verließ das Wohnzimmer durch die hintere Tür in Richtung
Küche.
    »Hey
wer hat denn den letzten Erdbeerjoghurt gegessen?«, hörte
ihn Motzig wenig später gedämpft rufen.
    Er
hatte keine Nerven, ihm zu antworten. Neben einem Kreuzworträtsel,
das ständig die Fragen änderte und richtige Antworten
verwischte, stand ein Artikel über einen verschwundenen Jungen.

    Grausamer
Fund im Dunklen Wald
    Heute
früh um fünf Uhr sechsunddreißig, haben
Arcancieelische Krieger einen grausamen Fund gemacht. Ein Junge im
Alter von sechs Jahren lag tot und verstümmelt im Dunklen Wald
am Rande eines kleinen Wanderpfades. Seine
Familienangehörigen wurden bereits benachrichtigt. Die Mutter
vermisst zudem den fünfjährigen Bruder des Jungen. Nach
Aussagen der Krieger befand sich keine weitere Leiche in der Nähe
des Tatortes. Es wird bereits spekuliert, was die Kinder angegriffen
haben könnte. So meint die Putzfrau Silvia Insansa:»Ich
hab gewusst, dass der Wald dies bald tun würde. Es war nur eine
Frage der Zeit. Und er wird es wieder tun!«
    Andere
wiederum meinen, es hänge mit dem Vorfall vor circa zehn Jahren
zusammen, bei dem ebenfalls zwei Geschwister schwer verletzt worden
waren und der oder die Täter niemals gefasst werden konnten.
    Stadtwalter
Korbinian versicherte: »Der Wald trägt an diesem
tragischen Vorfall keinerlei Schuld. Ich werde höchstpersönlich
dafür sorgen, dass die Krieger meiner Stadt den Übeltäter
gefangen nehmen und ihn auf das Höchste bestrafen.« Über dem verschwundenen
Bruder wollte sich der Stadtwalter bislang nicht äußern.

    »Ne
in St. Benedikt geh ich nicht essen!«, erklärte Maxim, der
über Motzigs Schultern mitgelesen hatte. »Wer weiß,
was da aufm Teller landet!«
    »Dann
fahr nach Nürnberg«, sagte Motzig teilnahmslos.

    M axim
ging an diesem Abend trotzdem nach St. Benedikt. Im Schnupfenden
Regenbogen stellte er fest, dass der Zyklop nicht nur unappetitlich
aussah, sondern auch solches Essen zubereitete. Nach einer besonders
zähen Ente, er hoffte es war Ente, wollte er noch ein wenig
durch die Gassen schlendern. Davon hatte St. Benedikt viele. Als er
unter einem Tor namens Spatzener
Schlagtor vorbeikam,
sah er ein kleines buntes Poster, auf dem in winzigen Buchstaben von
einer Party die Rede war. Offiziell hieß sie Halloweenparty,
doch seltsamerweise wurde davor gewarnt, den Kriegern etwas davon zu
erzählen. Maxim zuckte mit den Schultern und riss es ab.

    Der
Sommer war eindeutig vorbei und der Herbst kam mit beunruhigender
Hast. Schneller als man sich umsehen konnte, färbten sich die
Blätter und fielen schließlich zu Boden. Die Umgebung des
Anwesens wurde in wunderschöne Herbstfarben getaucht. Selbst
Nadia unterbrach ihre Aufräumaktion für ein paar Tage, um
sich das herbstliche St. Benedikt anzusehen. Die Bürger der
Stadt freuten sich offenbar sehr über den Herbst, oder eher über
Halloween. Sie erfuhren, dass Halloween ein wichtiger Feiertag für
die Magier sei. An diesem Tag war laut einer Sage Ayorweden
erschaffen worden, und es war die Pflicht eines jeden, egal ob gut
oder böse, diesen Tag zu feiern. Pflichtbewusst wurden
ausgehöhlte Kürbisse vor die Türen gestellt, Girlanden
und Fahnen auf den Plätzen und Straßen aufgehängt und
der Marktplatz vor dem Ratshaus nach Tradition umdekoriert. Ein
Kürbis, groß wie ein Kleinwagen, stand auf einer Bühne
vor dem Eingang des Ratshauses und funkelte alle Besucher mit seinen
flackernden Augen an.

    N adia
war gerade von einem Waldspaziergang gekommen, als sie in die
Einganshalle trat.
    Ihr
fiel sofort die offene Tür der Bibliothek auf. Sie hatte sie
immer abgesperrt. Wer außer ihr ging wohl in die Bibliothek?
    »Wehe,
einer bringt alles durcheinander«, flüsterte sie vor sich
hin und ging in die Bibliothek.
    Der
Tunichtgut hielt sich im dritten Gang auf, dort wo sie die Bücher
der Magischen Flora einsortiert hatte. Mit schnellen Schritten
tauchte Nadia darin auf.
    »Ah!«,
schrien sie gleichzeitig.
    Ein
fremder Mann stand vor ihrem sortierten Regal und ließ ein in
blaues Leder gebundenes Buch fallen. »Wer zum Teufel sind
Sie?«, schrie Nadia und

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