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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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sein Pferd zum Stehen; hinter ihm war eine Reihe von Ponys.
    »Ihr steigt besser auf«, sagte der Meuchelmörder. Sie halfen Ravenna in den Sattel des ersten Ponys; dann stiegen die anderen auf.
    »Wir können nur einen Ort erreichen«, sagte Asta Khan. »Folgt mir.« Er ließ sein Pony in Galopp fallen und ritt nach Westen davon. Die Suchenden folgten ihm durch mehrere enge Pässe. Nach einer Stunde scharfem Ritt, in der die Nadir aufholten, gelangten sie schließlich in ein enges Tal.
     
    Der Mond stand hoch am Himmel, und Chareos stöhnte, als er den eingestürzten Turm und die Wehreingänge sah, die sich gegen den Horizont abzeichneten. »Nein!« flüsterte er.
    Doch sie ritten weiter in die geisterhafte Festung Bel-Azar.
    Das Osttor stand offen, und die Suchenden ritten auf ihren erschöpften Pferden hindurch. Chareos und Kiall stiegen ab, gingen zurück zum Tor und stießen es zu. Harokas fand einen dicken Balken, den er mit Tanakis Hilfe zwischen den großen Bolzenplatten verkeilte. Dann stiegen sie die Stufen zur Brüstung hinauf und beobachteten vom Wehrgang aus, wie die dreißig Nadirreiter draußen ihre Pferde zügelten. Asta Khan schloß sich ihnen an. Er sprang geschmeidig auf die Mauer, so daß die Nadir ihn sehen konnten, und blickte auf die Reiter herab.
    »Werden sie angegriffen?« fragte Kiall. Chareos antwortete nicht.
    Asta Khan begann auf seinem nicht ungefährlichen Standplatz zu tanzen; er sprang und drehte sich und heulte wie ein Wolf. Der unheimliche, bedrückende Klang hallte von den Bergen wider. Drei Nadirreiter wendeten ihre Pferde und ritten zurück in die Stadt, doch die anderen stiegen ab und setzten sich auf die Steine. Asta drehte sich um und sprang von der Mauer auf den Wehrgang hinunter. Seine dunklen Augen strahlten.
    »Sie haben Angst«, sagte er. »Dies ist ein verfluchter Ort. Sie wissen, daß hier dunkle Geister leben.«
    Auf dem offenen Platz unter ihnen schrie Ravenna plötzlich und umklammerte ihren Leib. Kiall und Tanaki liefen zu ihr und halfen ihr in ein verfallenes Wachhaus, in dem ein staubiges Bett stand. Tanaki zog eine verrottete Decke ab und legte ihre eigene über die
Matratze; dann
betteten sie Ravenna darauf.
    »Es kommt«, schrie Ravenna. »Ich fühle es.«
    Hinter sich spürte Kiall eine Bewegung. Er sah Asta Khan in der Tür stehen. Das Gesicht des Schamanen glänzte, und in seinen Augen stand ein triumphierendes Funkeln. Es ließ Kiall das Blut gefrieren.
    »Laß uns allein«, sagte Tanaki zu Kiall, und er gehorchte erleichtert, schob sich an dem Schamanen vorbei und ging hinaus in das Licht des anbrechenden Tages. Chareos war noch immer auf den Wehrgängen, unter der Ruine des Torturms. Chien-tsu und Oshi hatten in der Nähe der einstigen Soldatenunterkünfte ein Feuer angezündet, saßen beieinander und unterhielten sich leise. Harokas hatte die Ponys zu einer Koppel geführt und abgesattelt; jetzt rieb er ihre schweiß bedeckten Körper ab. Kiall ging zur Treppe und stieg zu Chareos hinauf, der die Nadir beobachtete.
    »Wir haben es geschafft«, sagte Kiall. »Was immer jetzt auch geschieht, wir haben geschafft, was wir uns vorgenommen hatten.«
    Chareos blickte lächelnd auf. »Ja, wir haben es geschafft. Wir haben dein Mädchen gefunden, und wir haben sie zurück nach Gothir gebracht. Das allein ist schon ein Kunststück. Aber mach dir keine großen Hoffnungen, Kiall. Ich will nicht schwarzsehen, aber ich glaube nicht, daß fünf Krieger und ein Schamane das Volk der Nadir aufhalten können.«
    Kiall kicherte. »Ich kann es nicht erklären, Chareos, aber es macht mir nichts mehr aus. Mein Leben lang war ich ein Träumer. Jetzt habe ich das Gefühl, daß ein Traum Wirklichkeit geworden ist. Ich habe nicht einmal mehr Angst vor dem Tod.«
    »Ich schon«, gestand Chareos. »Vor allem hier.« Er deutete auf den Torturm. »Dort ist er, mein Junge – der Schauplatz großer Taten. Von dort sprang Beltzer hinunter, um die Fahne zurückzuerobern. Und dort unterhielten wir uns mit Tenaka Khan. Und hier wurden wir zu den
Geistern-die-noch-kommen-werden
ernannt. Es ist kein gutes Gefühl, hier zu sitzen und auf den Tod zu warten.«
    »Und auf die Geburt«, sagte Kiall. »Okas sagte uns, das Kind würde ein großer König werden – vielleicht der größte, der je gelebt hat. Das ist doch etwas, oder?«
    Chareos nickte und wandte sich ab. Die Festung ragte drohend um ihn herum auf, finster und bedrohlich, und er spürte die Erinnerungen in dem kalten Stein, hörte

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