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Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes

Titel: Die Drenai-Saga 5 - Im Reich des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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geschossen«, sagte Waylander.
    »Wer waren diese Männer?« fragte Angel.
    »Die Bruderschaft«, erklärte Waylander. »Sie haben mich früher schon gejagt. Zauberer-Ritter.«
    Belash kam zu den anderen zurück. Er warf einen Blick auf Miriel. »Verdammt gute Schützin«, sagte er. »Für eine
kol-isha«
, fügte er nach einer Pause hinzu. »Ich hole die Pferde.« Er steckte sein Messer weg und trabte nach Süden.
    Miriel ließ die Armbrust fallen und rieb sich die Augen. Sie konnte das zornige Summen von Insekten ringsum hören, doch sie konnte nichts sehen. Sie versuchte, sich auf die Geräusche zu konzentrieren, sie voneinander zu trennen.
    »…
tu das … Hexe … Mächte … Bruderschaft … Kai … Schmerz … Entkommen … Durmast … Danyal …«
Und sie erkannte, daß sie die bruchstückhaften Gedanken der Männer um sie herum vernahm. Belash hielt sie für besessen; Waylander erlebte noch einmal seinen letzten Kampf mit der Bruderschaft, bei dem der Riese Durmast gestorben war, um ihn zu retten. Senta starrte sie an; seine Leidenschaft war erregt. Sie spürte Angel hinter sich, und eine Woge von Gefühlen überschwemmte sie, warm, beschützend und stark. Angels Hand berührte ihre Schulter.
    »Mach dir keine Sorgen. Ich bin nicht verletzt«, sagte sie. Sie spürte seine Verwirrung und drehte sich zu ihm um. »Erinnerst du dich an meine Gabe, Angel?«
    »Ja.«
    »Sie ist wieder da!«
     
    »Du hast sehr mächtige Feinde«, sagte Senta, während Waylander seine Bolzen von den beiden toten Rittern zurückholte.
    »Ich lebe noch«, erklärte Waylander mit Nachdruck und ging an ihm vorbei zur Hütte, wo er in dem tiefen Ledersessel niedersank. Sein Kopf dröhnte. Er rieb sich die Augen, doch es brachte keine Erleichterung. Miriel kam zu ihm.
    »Laß mich dir helfen«, sagte sie leise. Ihre Hand berührte seinen Nacken. Sofort verschwand aller Schmerz. Er seufzte, und seine dunklen Augen begegneten ihrem Blick.
    »Du hast uns gerettet. Du hast ihren Zauber gebrochen.«
    »Ich brach ihre Konzentration, als ich den Anführer tötete«, sagte Miriel. Sie kniete vor ihm nieder; ihre Hände ruhten auf seinen Knien.
    »Warum hast du mich angelogen?« fragte sie.
    »Wieso angelogen?« erwiderte er, ohne sie anzusehen.
    »Du sagtest, wir gingen nach Norden, um den Kopfgeldjägern zu entkommen.«
    »Das tun wir auch.«
    »Nein. Du suchst Bodalen. Hewla hat dir gesagt, wo du ihn finden kannst.«
    »Was weißt du noch?« fragte er mißtrauisch.
    »Zu viel«, antwortete sie.
    Er seufzte. »Du hast deine Gabe wiedererlangt. Ich dachte, sie wäre für immer fort.«
    »Der Mann, der sie gestohlen hatte, hat sie mir zurückgegeben. Erinnerst du dich, als Mutter starb und du anfingst, dich mit starkem Wein zu betrinken? Und wie du eines Morgens aufgewacht bist, und es waren Blutflecken auf der Lichtung und ein flaches Grab mit zwei Leichnamen? Du dachtest, du hättest die beiden getötet, als du betrunken warst. Du konntest dich nicht erinnern. Du hast Krylla und mich nach ihnen ausgefragt. Wir sagten, wir wüßten nichts. Und wir wußten auch nichts. Es war dein Freund, Dardalion. Die Männer waren gekommen, um uns zu fangen, vielleicht sogar zu töten, weil wir die Gabe hatten. Dardalion hielt sie auf – er tötete sie mit deiner Armbrust.«
    »Er hatte geschworen, nie wieder zu töten«, flüsterte Waylander.
    »Er hatte keine Wahl. Du warst betrunken und bewußtlos, und die Waffe trägt soviel Tod und Gewalt in sich, daß es ihn mitgerissen hat.«
    Waylander ließ den Kopf hängen. Er wollte nichts mehr hören, konnte sie aber auch nicht bitten, aufzuhören.
    »Er verschloß unsere Gabe. Und er nahm uns die Erinnerungen an die Dämonen und den Mann, der versuchte, unsere Seelen zu fangen. Er tat es, um uns zu schützen.«
    »Aber jetzt erinnerst du dich wieder an alles?«
    »Ja.«
    »Ich habe mein Bestes getan, Miriel … lies meine Gedanken … mein Leben nicht.«
    »Es ist zu spät.«
    Er nickte und stand auf. »Dann verachte mich nicht zu sehr.«
    »Oh, Vater!« Sie trat vor und umarmte ihn. »Wie könnte ich dich verachten? Ich liebe dich. Immer schon.«
    Erleichterung spülte über ihn hinweg, und er schloß die Augen, während er sie festhielt. »Ich wollte, daß du glücklich wirst – wie Krylla. Ich wollte ein schönes Leben für dich.«
    »Ich hatte ein schönes Leben. Und ich war glücklich«, sagte Miriel. Sie zog sich zurück und lächelte und strich ihm über die Wange. »Die Rucksäcke sind gepackt. Wir

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