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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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und warf die Waffe Shabag vor die Füße. Der Statthalter schluckte schwer, als er den Dolch aufhob, und starrte mit finsterer Bosheit seinen Quälgeist an. »Du kannst die Art und Weise deines Todes selbst wählen«, sagte Gorben.
    Shabag leckte sich die Lippen; dann setzte er die Messerspitze an seine Brust. »Ich verfluche dich, Gorben«, schrie er, umfaßte den Dolch mit beiden Händen und stieß zu. Er stöhnte und fiel nach hinten. Sein Körper zuckte, und seine Eingeweide quollen hervor.
    »Räumt das weg«, befahl Gorben den Soldaten, die in der Nähe standen. »Sucht einen Graben und verscharrt es.« Er wandte sich an Druss und lachte fröhlich. »Nun, Axtschwinger, es ist vollbracht.«
    »Allerdings, Majestät«, antwortete Druss.
    »Majestät? Das ist wirklich eine Nacht der Wunder!«
    Am Rand des Lagers starben die letzten Naashaniter, um Gnade bettelnd, und eine düstere Stille senkte sich hernieder. Bodasen ging zum Kaiser und verbeugte sich tief. »Deine Befehle sind ausgeführt, Majestät.«
    Gorben nickte. »Ja, du hast gute Arbeit geleistet, Bodasen. Jetzt nimm Jasua und Nebuchad und treibe Shabags Offiziere zusammen. Versprich ihnen alles, aber bring sie in die Stadt, weg von ihren Männern. Befrage sie. Töte die, die nicht dein Vertrauen gewinnen.«
    »Wie du befiehlst, so soll es geschehen«, antwortete Bodasen.
     
    Michanek hob Rowena aus der Kutsche. Ihr Kopf fiel gegen seine Schulter, und er roch ihren süßen Atem. Pudri band die Zügel an die Bremsklötze, kletterte vom Kuschbock und blickte die schlafende Frau ängstlich an.
    »Es geht ihr gut«, sagte Michanek. »Ich bringe sie auf ihr Zimmer. Du holst die Diener, damit sie die Kisten abladen.« Der große Krieger trug Rowena zum Haus. Ein Sklavenmädchen hielt die Tür offen, und er ging hinein und stieg die Treppe zu einem sonnendurchfluteten Zimmer im Ostflügel empor. Sanft legte er Rowena nieder und bedeckte ihren zerbrechlichen Körper mit einem Satinlaken und einer dünnen Decke aus Lammwolle. Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. Die Haut war heiß und fiebrig. Rowena stöhnte, rührte sich aber nicht.
    Ein anderes Sklavenmädchen kam und knickste vor dem Krieger. Er stand auf. »Bleib bei ihr«, befahl er.
    Er fand Pudri im Haupteingang des Hauses. Der kleine Mann wirkte untröstlich und verloren, und in seinen dunklen Augen stand Angst. Michanek ließ ihn in die große ovale Bibliothek kommen und bat ihn, sich zu setzen. Pudri sank nieder und rang die Hände.
    »Erzähl von Anfang an«, sagte Michanek. »Alles.«
    Der Eunuch blickte zu dem kräftigen Soldaten auf. »Ich weiß nicht genau, Herr. Zuerst wirkte sie nur in sich gekehrt, doch je mehr Graf Kabuchek sie die Zukunft weissagen ließ, desto seltsamer wurde sie. Ich saß bei ihr, und sie sagte mir, ihr Talent wüchse in ihr. Zuerst mußte sie sich auf den Menschen konzentrieren, und dann kamen die Visionen – kurze, zerrissene Bilder. Aber nach einer Weile brauchte sie sich nicht mehr zu konzentrieren; die Visionen kamen von selbst. Doch sie hörten nicht auf, als sie die Hände von Graf Kabucheks … Gästen nahm. Dann setzten die Träume ein. Sie redete, als wäre sie alt, und in verschiedenen Stimmen. Sie hörte zu essen auf und bewegte sich wie in Trance. Dann, vor drei Tagen, brach sie zusammen. Ärzte wurden gerufen, und sie wurde zur Ader gelassen, aber ohne Erfolg.« Seine Unterlippe zitterte, und Tränen rannen über die dünnen Wangen. »Stirbt sie, Herr?«
    Michanek seufzte. »Ich weiß es nicht, Pudri. Es gibt einen Arzt hier, den ich schätze. Er soll ein mystischer Heiler sein. Er kommt in einer Stunde.« Michanek setzte sich dem kleinen Mann gegenüber. Er glaubte, die Angst in den Augen des Eunuchen erkennen zu können. »Was auch passiert, Pudri, du hast einen Platz hier in meinem Haushalt. Ich habe dich Kabuchek nicht nur deswegen abgekauft, weil du Rowena nahestehst. Wenn sie … sich nicht erholt, werde ich dich nicht verstoßen.«
    Pudri nickte, doch seine Miene änderte sich nicht. Michanek war überrascht. »Ach«, sagte er leise, »du liebst sie, genau wie ich.«
    »Nicht wie du, Herr. Sie ist wie eine Tochter für mich. Sie ist süß und sanft, ohne ein Jota Bosheit. Aber ein solches Talent, wie sie es hat, hätte nicht so sorglos benutzt werden dürfen. Sie war nicht bereit dafür, nicht darauf vorbereitet.« Er stand auf. »Darf ich bei ihr sitzen, Herr?«
    »Selbstverständlich.«
    Der Eunuch eilte aus dem Zimmer, und Michanek erhob

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