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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Cajivaks Herzgegend krachen. Der größere Mann grunzte, antwortete jedoch mit einer Rechten, die Druss an der Schläfe traf, so daß er zurückwich. Cajivaks linke Hand fuhr mit ausgestreckten Fingern vor, um Druss die Augen auszustechen. Druss senkte den Kopf, so daß die Finger nur seine Stirn trafen, wo die langen Nägel die Haut aufrissen. Cajivak wollte nach ihm greifen, doch als sich seine Hände um Druss’ Hemd schlossen, zerriß das verrottete Material. Cajivak taumelte zurück, und Druss hämmerte ihm zwei wuchtige Donnerschläge in den Magen. Es fühlte sich an, als würde er gegen eine Mauer schlagen. Der riesige Kriegsherr lachte und landete einen Aufwärtshaken, der Druss beinahe von den Füßen riß. Seine Nase war gebrochen und blutete heftig, doch als Cajivak zum Todesstoß ansetzte, trat Druss beiseite und stellte dem größeren Mann ein Bein. Cajivak landete hart auf dem Boden, rollte sich ab und kam schnell wieder hoch.
    Druss wurde allmählich müde. Der plötzliche Kraftstrom aus der Axt verblaßte in seinen Muskeln. Cajivak machte einen Satz nach vorn, doch Druss täuschte links an, und Cajivak wich aus – direkt in einen rechten Haken, der seinen Mund traf und ihm die Unterlippe an den Zähnen zerschmetterte. Druss ließ eine Linke folgen, dann noch eine Rechte. Ein Riß klaffte über Cajivaks rechtem Auge, Blut rann über seine Wange, und er wich zurück. Doch er grinste. Für einen Moment war Druss verblüfft. Plötzlich beugte Cajivak sich vor und zog Snaga aus dem Boden.
    Die Axt schimmerte rot im Licht der Laternen. »Jetzt stirbst du, kleiner Mann!« schnaubte Cajivak.
    Er hob die Axt, als Druss mit einem gewaltigen Satz nach vorn stürmte und sprang, so daß sein rechter Fuß Cajivaks Knie traf. Das Gelenk gab mit einem lauten Knacken nach, und der Riese fiel schreiend zu Boden, wobei ihm die Axt entglitt. Die Waffe drehte sich in der Luft. Dann sauste sie nieder, und die Doppelspitzen trafen den Kriegsherrn unmittelbar unter den Schulterblättern, drangen durch die Lederweste und die Haut. Cajivak wand sich, und die Axt fiel von ihm ab. Druss kniete nieder und nahm die Waffe an sich.
    Cajivak, dessen Gesicht schmerzverzerrt war, setzte sich mühsam auf und starrte den Axtschwinger mit unverhohlenem Haß an. »Mach einen sauberen Hieb draus«, sagte er leise.
    Noch immer kniend, nickte Druss. Dann holte er in einem weiten Bogen mit Snaga aus. Die Klingen tragen auf Cajivaks Stiernacken, drangen durch Muskeln, Sehnen und Knochen. Der Körper fiel nach rechts, der Kopf nach links, wo er einmal auf der Empore aufprallte, ehe er auf den Fußboden rollte. Druss stand auf und drehte sich zu den betäubten Kriegern um. Plötzlich müde, setzte er sich auf Cajivaks Thron. »Bring mir einer einen Becher Wein!« befahl er.
    Sieben schnappte sich einen Krug und einen Becher und trat langsam zu dem Axtschwinger.
    »Ihr habt euch verdammt viel Zeit gelassen, herzukommen«, sagte Druss.

4
    Vom hinteren Teil der Halle aus beobachtete Varsava fasziniert das Geschehen. Cajivaks Leichnam lag auf der Empore; Blut befleckte den Fußboden. In der Halle selbst hielten die Krieger den Blick fest auf den Mann gerichtet, der auf Cajivaks Thron zusammengesunken war. Varsava warf einen Blick zur Galerie hinauf, wo Eskodas wartete, immer noch einen Pfeil auf der Sehne.
    Was jetzt? dachte Varsava und schaute sich in der Halle um. Sein Mund war trocken. Jeden Moment mußte diese unnatürliche Stille sich auflösen. Was dann? Würden die Männer zur Empore strömen? Und was war mit Druss? Würde er seine Axt nehmen und sie alle angreifen?
    Ich will hier nicht sterben, dachte Varsava und fragte sich, was er wohl tun würde, wenn die Kerle Druss tatsächlich angriffen. Er war nicht weit von der Hintertür entfernt – niemand würde es merken, wenn er einfach in die Nacht hinausschlüpfte. Schließlich schuldete er dem Mann nichts. Varsava hatte mehr getan, als man verlangen konnte, indem er Sieben aufspürte und sich das Rettungsunternehmen ausdachte. Jetzt in einem sinnlosen Kampf zu sterben wäre Hohn.
    Trotzdem rührte er sich nicht, sondern blieb reglos stehen, wartete mit all den anderen Männern und beobachtete, wie Druss einen dritten Becher Wein leerte. Dann stand der Axtschwinger auf und ging durch die Halle. Seine Axt ließ er auf der Empore. Druss ging zum ersten Tisch und riß ein Stück Brot von einem frischen Laib. »Habt ihr keinen Hunger?« fragte er die Männer.
    Ein hochgewachsener, schlanker

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