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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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blieb im leichten Wind hängen, flachte ab und verbreiterte sich wie eine aus der Erde aufsteigende Gewitterwolke. »Du hast schwer gearbeitet«, sagte Shadak, der lautlos zu dem jungen Axtkämpfer getreten war.
    Druss nickte. »Es war keine Zeit, sie zu begraben«, sagte er. »Jetzt kann man vielleicht den Rauch sehen.«
    »Vielleicht«, gab der Jäger ihm recht, »aber du hättest dich ausruhen sollen. Heute Abend wirst du deine Kräfte brauchen.«
    Als Shadak ging, sah Druss ihm nach. Die Bewegungen des Mannes waren sicher und geschmeidig, selbstbewußt und stark.
    Druss bewunderte dies – so, wie er es auch bewunderte, wie Shadak Tailia getröstet hatte, als sie ins Haus kam. Wie ein Vater oder Bruder. Druss hatte gewußt, daß Tailia solchen Zuspruch brauchte, war aber nicht fähig, ihn zu geben. Er hatte nie so leicht Kontakte knüpfen können wie Pilan oder Yorath, und er hatte sich in Gesellschaft von Frauen oder Mädchen stets unbehaglich gefühlt.
    Aber nicht mit Rowena. Er erinnerte sich an den Tag, als sie und ihr Vater ins Dorf gekommen waren – ein Frühlingstag vor drei Jahren. Sie waren mit einigen anderen Familien gekommen, und Druss hatte Rowena neben einem Wagen stehen sehen, als sie dabei half, Möbel abzuladen. Sie hatte so zerbrechlich gewirkt. Druss war zu dem Wagen gegangen.
    »Ich helfe dir, wenn du willst«, erbot sich der fünfzehnjährige Druss. Es klang schroffer, als er es beabsichtigt hatte. Rowena drehte sich um und lächelte. Welch ein Lächeln! So strahlend und freundlich! Er griff nach dem Stuhl, den ihr Vater herabreichte, und trug ihn ins halbfertige Haus. Er half beim Abladen und Möbelrücken; dann wollte er gehen. Doch Rowena brachte ihm einen Becher Wasser.
    »Es war nett von dir, daß du uns geholfen hast«, sagte sie. »Du bist sehr stark.«
    Er hatte irgendetwas Albernes gemurmelt, lauschte, als sie ihm ihren Namen nannte, und ging, ohne ihr den seinen genannt zu haben. An diesem Abend hatte sie ihn am südlichen Fluß sitzen sehen und sich neben ihn gesetzt. So dicht, daß er sich entschieden unwohl fühlte.
    »Das Land ist schön, findest du nicht?« fragte sie.
    Da hatte sie recht. Die Berge waren gewaltig, wie Schneeriesen, der Himmel besaß die Farbe geschmolzenen Kupfers, die untergehende Sonne war wie eine große goldene Schale, und die Hügel waren übersät mit Blumen. Doch Druss hatte diese Schönheit erst in dem Moment wahrgenommen, als Rowena davon sprach. Er spürte einen Frieden, eine Ruhe, die sich über seinen aufgewühlten Geist legte wie eine warme Decke.
    »Ich heiße Druss.«
    »Ich weiß. Ich habe deine Mutter gefragt, wie du heißt.«
    »Warum?«
    »Du bist mein erster Freund hier.«
    »Wie können wir Freunde sein? Du kennst mich doch gar nicht.«
    »Doch, natürlich. Du bist Druss, der Sohn von Bress.«
    »Das heißt doch nicht, daß du mich kennst. Ich … ich bin nicht gerade beliebt hier«, sagte er, ohne zu wissen, warum er dies so bereitwillig zugab. »Die Leute mögen mich nicht.«
    »Warum nicht?« Die Frage war unschuldig gestellt, und er wandte den Kopf, um Rowena anzuschauen. Ihr Gesicht war so nahe, daß er rot wurde. Er wandte sich ab und rutschte ein Stück von ihr weg.
    »Ich nehme an, weil ich eine rauhe Art habe. Ich kann nicht … so gut reden. Und … manchmal … werde ich … wütend. Ich verstehe ihre Scherze und ihren Humor nicht. Ich bin gern … allein.«
    »Möchtest du, daß ich gehe?«
    »Nein! Es ist nur … ich weiß nicht, was ich rede.« Er zuckte die Achseln und errötete noch tiefer.
    »Sollen wir dann Freunde sein?« fragte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen.
    »Ich habe noch nie einen Freund gehabt«, gab er zu.
    »Dann nimm meine Hand, und wir fangen sofort an.« Er spürte die Wärme ihrer Finger in seiner schwieligen Handfläche. »Freunde?« fragte sie mit einem Lächeln.
    »Freunde«, stimmte er zu. Sie machte eine Bewegung, als ob sie ihre Hand zurückziehen wollte, doch er hielt sie noch einen Augenblick fest. »Danke«, sagte er leise, als er sie losließ.
    Sie lachte. »Wofür dankst du mir denn?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Es ist nur so … du hast mir etwas geschenkt, das mir noch nie jemand angeboten hat. Und das nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Ich werde dein Freund sein, Rowena. Bis die Sterne ausbrennen und sterben.«
    »Sei vorsichtig mit solchen Versprechen, Druss. Du weißt nicht, wohin sie dich führen können.«
    Einer der Dachbalken brach und krachte in die

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