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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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scheppernd zu Boden. Als er sich bückte, stieß er sich die Stirn an der Tischkante. Das Serviermädchen tauchte neben ihm auf. »Laß mich dir helfen, Herr«, sagte sie, hob den Helm auf und setzte ihn sanft auf Druss’ Kopf.
    »Danke«, sagte er schwerfällig. Er fummelte an seinem Beutel herum und gab ihr ein Silberstück. »Für … deine … Freundlichkeit«, sagte er, wobei er die Worte sorgfältig aussprach.
    »Ich habe ein kleines Zimmer nach hinten, Herr. Zwei Türen vom Stall entfernt. Die Tür ist unverschlossen. Du kannst dort schlafen, wenn du willst.«
    Er nahm die Axt, aber auch sie fiel zu Boden, so daß sich die Spitzen der Klinge in eine der Holzdielen bohrten.
    »Geh schlafen, Herr. Ich bringe deine … Waffe später mit.«
    Er nickte und schwankte zur Tür.
     
    Er stieß die Tür auf und trat in die Abendsonne hinaus. Sein Magen drehte sich um. Jemand sprach ihn von links an und fragte ihn etwas. Druss versuchte, sich umzudrehen, doch er stolperte gegen den Mann, und sie beide fielen gegen die Wand. Er versuchte, sich aufzurichten, indem er die Schulter des Mannes packte und sich hochzog. Durch den Nebel in seinem Kopf hörte er andere Männer herbeirennen. Einer von ihnen schrie. Druss fuhr zurück und sah einen Dolch mit langer Klinge klirrend zu Boden fallen. Der Eigentümer stand neben ihm, den rechten Arm unnatürlich angehoben. Druss blinzelte. Das Handgelenk des Mannes war von einem Wurfmesser an die Wirtshaustür genagelt.
    Er hörte, wie rasselnd Schwerter gezogen wurden. »Verteidige dich, du Trottel!« ertönte eine Stimme.
    Ein Schwertkämpfer lief auf ihn zu, und Druss trat ihm entgegen, parierte den Stoß mit dem Unterarm und hämmerte einen rechten Haken gegen das Kinn des Kriegers. Der Schwertkämpfer ging zu Boden, wie von der Axt gefällt. Druss fuhr herum, um sich dem zweiten Angreifer zu stellen, verlor jedoch das Gleichgewicht und stürzte schwer. Doch mitten im Schwung stolperte auch der Schwertkämpfer. Druss holte mit dem Fuß aus, traf seinen Angreifer an der Hacke und schickte ihn zu Boden. Dann rollte Druss sich auf die Knie, packte den gestürzten Mann an den Haaren und zog ihn an sich, um ihm einen krachenden Kopfstoß gegen die Nase zu verpassen. Der Mann sackte bewußtlos nach vorn. Druss ließ ihn los.
    Ein weiterer Mann kam heran, und Druss erkannte den gutaussehenden jungen Dichter. »Bei den Göttern, du stinkst nach billigem Wein«, sagte Sieben.
    »Wer … seid ihr?« murmelte Druss und versuchte, den Blick auf den Mann zu richten, dessen Arm an die Tür genagelt war.
    »Schurken«, erklärte Sieben, ging zu dem Krieger und zog sein Messer frei. Der Mann schrie vor Schmerz auf, doch Sieben beachtete ihn nicht und ging wieder auf die Straße. »Ich glaube, du kommst besser mit mir, altes Roß.«
    Druss blieb von ihrem Weg durch die Stadt nicht viel in Erinnerung, nur, daß er zweimal stehenblieb, um sich zu übergeben, und daß sein Kopf erbärmlich schmerzte.
    Er erwachte um Mitternacht und fand sich auf einer Veranda unter den Sternen wieder. Neben ihm stand ein Eimer. Er setzte sich auf … und stöhnte, als in seinem Kopf dieses entsetzliche Dröhnen begann. Es fühlte sich an, als hätte man ihm ein Eisenband um die Schläfen genietet. Als er aus dem Innern des Hauses Geräusche hörte, stand er auf und ging zur Tür. Dort blieb er stehen. Die Geräusche waren unmißverständlich.
    »Oh, Sieben … Oh … Oh …!«
    Druss fluchte und ging wieder auf die Veranda. Eine Brise streifte sein Gesicht und brachte einen unangenehmen Geruch mit sich. Er blickte an sich hinunter. Seine Weste war mit Erbrochenem verschmutzt, und er stank nach altem Schweiß und Staub von der Reise. Links von ihm war ein Brunnen. Er riß sich zusammen, ging hinüber und hob langsam den Eimer. Tief in seinem Kopf begann ein Dämon mit einem glühendheißen Hammer gegen seinen Schädel zu schlagen. Ohne auf den Schmerz zu achten, machte Druss seinen Oberkörper frei und wusch sich mit dem kalten Wasser.
    Er hörte, wie die Tür geöffnet wurde und drehte sich um. Eine dunkelhaarige junge Frau trat aus dem Haus. Sie schaute Druss an, lächelte; dann lief sie durch die schmalen Straßen davon. Druss hob den Eimer und goß sich den Rest des Wassers über den Kopf.
    »Auf die Gefahr hin, dich zu beleidigen«, sagte Sieben von der Tür her. »Ich glaube, du brauchst etwas Seife. Komm rein. Im Kamin brennt ein Feuer, und ich habe Wasser heißgemacht. Teufel, es ist lausig kalt hier

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