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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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zu gehen.«
    »Soll er sich doch zurückziehen«, schnaubte Druss.
    »Du bist ganz schön keck, das ist mal sicher. Aber du hast noch nie einem Mann wie Borcha gegenübergestanden. Er ist wie ein lebender Hammer.«
    Druss lachte leise. »Du weißt wirklich, wie man jemanden aufmuntert. Welche Quoten hast du bekommen?«
    »Fünfzehn zu eins. Wenn du dich auf den Beinen halten kannst, hast du fünfundsiebzig Silberstücke – und die zehn, die du eingesetzt hast.«
    »Reicht das, um eine Sklavin zu kaufen?«
    »Was willst du denn mit einer Sklavin?«
    »Reicht es?«
    »Kommt auf die Sklavin an. Manche Mädchen bringen mehr als hundert. Hast du was Bestimmtes im Sinn?«
    Druss griff in seinen Beutel und holte seine letzten vier Silberstücke hervor. »Setz die auch noch.«
    Der alte Mann nahm das Geld. »Das ist alles, was du besitzt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann muß sie eine ganz besondere Sklavin sein.«
    »Sie ist meine Frau. Collan hat sie geraubt.«
    »Collan raubt viele Frauen. Deine Frau ist keine Hexe, oder?«
    »Was?« schnaubte Druss.
    »Sollte keine Beleidigung sein, mein Junge. Aber Collan hat heute eine Hexe an den Ventrier Kabuchek verkauft. Sie hat fünftausend Silberstücke gebracht.«
    »Nein, sie ist keine Hexe. Bloß ein Mädchen aus den Bergen, süß und sanft.«
    »Na, dann sollten hundert reichen«, meinte Thom. »Aber zuerst mußt du gewinnen. Bist du je verwundet worden?«
    »Nein. Aber einmal fiel ein Baum auf mich.«
    »Warst du bewußtlos?«
    »Nein. Eine Zeitlang ein bißchen benommen.«
    »Na, bei Borcha wirst du das Gefühl haben, ein Berg wäre auf dich gefallen. Ich hoffe, du hast die Kraft, ihm zu widerstehen.«
    »Wir werden sehen, Alter.«
    »Wenn du zu Boden gehst, roll dich unter die Seile. Sonst zertrampelt er dich.«
    Druss lächelte. »Ich mag dich, alter Mann. Du versüßt die Medizin nie, was?«
    »Sie hilft nichts, wenn sie nicht scheußlich schmeckt«, erwiderte Thom mit einem schiefen Grinsen.
     
    Borcha genoß die bewundernden Blicke der Menge – Angst und Achtung von den Männern, Begierde und Lust von den Frauen. Er wußte, daß er sich diese stille Anerkennung in den letzten fünf Jahren verdient hatte. Seine blauen Augen suchten die Ränge ab und erspähten Mapek, den Ersten Minister Mashrapurs, und Bodasen, den ventrischen Gesandten, und ein Dutzend weitere angesehene Persönlichkeiten aus der Regierung des Emirs. Borcha setzte eine ungerührte Miene auf, als er sich in dem umgebauten Lagerhaus umsah. Es war allgemein bekannt, daß er niemals lächelte, außer in der Sandarena, wenn sein Gegner unter seinen Eisenfäusten zu wanken begann.
    Er warf einen Blick auf Grassin und beobachtete, wie der Mann eine Reihe von Lockerungsübungen absolvierte. Er mußte sich ein Lächeln verbeißen. Andere mochten glauben, daß Grassin lediglich seine Muskeln streckte, doch Borcha las die Angst in seinen Bewegungen. Er starrte die anderen Kämpfer an. Nur wenige schauten in seine Richtung, und diejenigen, die es wagten, warfen ihm flüchtige Blicke zu und mieden jeden Augenkontakt.
    Verlierer! Allesamt! dachte Borcha.
    Er holte tief Atem und füllte seine gewaltigen Lungen. Die Luft war heiß und feucht. Borcha gab einem seiner Helfer ein Zeichen, daß er die großen Fenster an beiden Enden des Lagerhauses öffnen sollte. Ein zweiter Helfer kam zu ihm. »Da ist ein Bauerntölpel, der eine Drehung der Uhr gegen dich versuchen will, Borcha.« Der Kämpfer war verärgert und suchte verstohlen die Menge ab. Aller Augen ruhten auf ihm. Also war es bereits bekannt! Er warf den Kopf zurück und stieß ein gezwungenes Lachen aus.
    »Wer ist dieser Narr?«
    »Ein Fremder aus den Bergen. Noch jung – vielleicht zwanzig, schätze ich.«
    »Das erklärt seine Dummheit«, zischte Borcha. Kein Mann, der ihn jemals hatte kämpfen sehen, würde sich auf vier Minuten Kampf mit dem Meister von Mashrapur in der Arena freuen. Aber er war trotzdem verärgert.
    Zu siegen erforderte weit mehr Fähigkeiten, als mit den Fäusten und Füßen zuzuschlagen, wie Borcha wußte. Es war eine komplexe Mischung aus Mut und Zorn erforderlich, um die Saat des Zweifels in die Köpfe der Gegner zu säen. Ein Mann, der seinen Feind für unbesiegbar hielt, hatte schon verloren, und Borcha hatte jahrelang einen derartigen Ruf aufgebaut.
    Seit zwei Jahren hatte es niemand mehr gewagt, eine Runde gegen ihn anzutreten.
    Bis jetzt. Was ein zweites Problem aufwarf. Arenakämpfe fanden ohne Regeln statt: Ein Kämpfer konnte

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