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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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unerträglich. Ich empfinde große Bewunderung dafür, wie der Zauber gewirkt wurde. Ich dachte nicht, daß er so lange halten würde. Es gelang mir allerdings, den Bann auf meine Zunge und meine Ohren aufzuheben. Wie ich sehe, hast du meinen Medizinbeutel gefunden.«
    Das Feuer erstarb, aber der alte Mann machte eine Geste mit den Händen, und die Flammen erwachten zu neuem Leben. Sieben starrte in die leeren Augenhöhlen des Mannes. »Hast du versucht, nur eine Hand und ein Auge zu benutzen?« wollte er wissen.
    »Sehe ich aus wie ein Idiot? Natürlich habe ich das. Es funktioniert … aber der Schmerz ist unbeschreiblich.«
    »Ich muß sagen, das ist der schlimmste Traum, den ich je hatte«, sagte Sieben.
    »Kein Traum. Du bist hier.« Sieben setzte zu einer Frage an, als ein tiefes, unmenschliches Knurren hinter den Steinen ertönte. Die Hand des alten Mannes zuckte hoch, und ein blauer, gegabelter Blitz schoß daraus hervor und explodierte mit lautem Krachen zwischen den Steinen. Dann war Stille. »Wie du siehst, brauche ich meine Hände, um hier zu überleben. Aber ohne meine Augen kann ich nirgendwo hingehen. Es ist eine erlesen boshafte Strafe. Ich wünschte, sie wäre mir selbst eingefallen.«
    »Was war das für ein … Ding?« fragte Sieben und verrenkte sich den Hals, um etwas zwischen den Steinen zu sehen. Aber es gab nichts zu sehen. Alles lag in Dunkelheit, tief und endgültig.
    »Schwer zu sagen. Aber es wollte uns nichts Gutes. Ich bin Shaoshad.«
    »Sieben. Sieben der Dichter.«
    »Ein Dichter? Es ist lange her, daß ich die köstlichen Laute hervorragender Wortkunst genießen konnte. Aber ich fürchte, du wirst nicht lange bei mir bleiben, also vielleicht ein andermal … Erzähl mir, wie du meinen Beutel fandest.«
    »Durch den Nadirbuchstaben i«, sagte Sieben.
    »Ja. Es war ein Scherz, weißt du. Ich wußte, daß kein Nadir das sehen würde. Sie haben keinen Sinn für Scherze, die Nadir. Sie suchten nach den Augen von Alchazzar. Augen und is. Ist das nicht gut?«
    »Sehr witzig«, gab Sieben zu. »Ich nehme an, du bist kein Nadir?«
    »Nur zum Teil. Teils Chiatze, teils Sechuin, teils Nadir. Ich möchte, daß du etwas für mich tust Ich kann dir natürlich nichts dafür bieten.«
    »Was möchtest du?«
    »Meinen Medizinbeutel. Nimm die Haare und verbrenn sie. Die Fingerknöchelchen mußt du in
Wasser
fallen lassen. Das Pergament soll zerrissen und in die Luft gestreut werden, der Beutel selbst in der Erde vergraben. Kannst du dir das merken?«
    »Haare verbrennen, Knöchel versenken, Papier zerstreuen, Beutel vergraben«, sagte Sieben. »Und was bewirkt das?«
    »Ich glaube, die Freilassung meiner elementaren Macht wird diesen verdammten Zauber beenden und mir meine Hände und meine Augen zurückgeben. Wo wir gerade davon sprechen …« Er nahm die Augen aus dem Beutel und setzte sie wieder in ihre Höhlen. Dann hielt er die Arme über den Beutel und löste seine Hände, die von den Handgelenken fielen. Sofort begann wieder Blut zu fließen. »Du bist ein gutaussehender Bursche und hast ein ehrliches Gesicht. Ich glaube, ich kann dir trauen.«
    »Du bist der Mann, der die Augen von Alchazzar stahl«, sagte Sieben.
    »Das bin ich in der Tat Das war ein selten dummer Fehler. Trotzdem, wer nie einen Fehler macht, macht auch sonst nie etwas, oder?«
    »Warum hast du es getan?«
    »Ich hatte eine Vision – wie sich herausstellte, eine falsche. Ich dachte, ich könnte meinem Volk den Einiger fünf Jahrhunderte früher bringen. Arroganz war immer meine Schwäche. Ich wollte mit den Augen Oshikai von den Toten auferwecken. Seinen Körper wiederbeleben und seine Seele herbeirufen. Nun, seine Seele rief ich auch herbei.«
    »Und was geschah?«
    »Du wirst es kaum begreifen. Ich selbst habe noch immer Schwierigkeiten, es zu glauben.«
    »Ich glaube, ich weiß es«, sagte Sieben. »Er wollte das Leben nicht annehmen ohne Shul-sen.«
    »Genau. Du bist ein kluger Bursche. Kannst du raten, was als nächstes geschah?«
    »Du brachst auf, um ihren Leichnam zu finden – deswegen wurdest du so dicht bei ihrem Ruheplatz gefangen. Was ich nicht verstehe, warum hast du die Macht der Juwelen nicht benutzt?«
    »Aber das habe ich ja. Deswegen wurde ich gefangen und umgebracht.«
    »Erzähl …«, flüsterte Sieben fasziniert.
     
    Er stöhnte und schlug die Augen auf. Nosta Khan beugte sich über ihn, und Sieben fluchte. Druss packte ihn am Arm und riß ihn auf die Füße. »Gerechter Himmel, Dichter, du hast uns

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