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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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letzten Schluck Bier und erhob sich. Nach dem, was der Schamane gesagt hatte, wartete draußen ein Dutzend Männer. Schurken, angeheuert, um zu verhindern, daß er gegen Klay kämpfte. Er stieß einen tiefen Seufzer aus und ging zu der langen Theke. Der Wirt, dick und mit rotem Gesicht, kam zu ihm. »Noch ein Bier, der Herr?«
    »Nein«, sagte Druss und legte eine Silbermünze auf die Theke. »Leih mir deinen Knüppel.«
    »Meinen Knüppel? Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Druss lächelte und beugte sich mit verschwörerischer Miene vor. »Und ich habe noch keinen Wirt getroffen, mein Freund, der keinen beschwerten Knüppel griffbereit hatte. Also, ich bin der Drenai-Kämpfer, Druss, und mir wurde gesagt daß eine Bande da draußen wartet – auf mich. Sie wollen meinen Kampf mit Klay verhindern.«
    »Da hab’ ich Geld drauf gewettet«, murmelte der Wirt. »Hör mal, mein Freund, warum kommst du nicht einfach mit mir und ich bringe dich runter in den Bierkeller? Dort gibt es eine Geheimtür, durch die du dich an allen vorbeistehlen kannst.«
    »Ich brauche keine Geheimtür«, sagte Druss geduldig. »Ich brauche deinen Knüppel.«
    »Eines Tages, Freund, wirst du vielleicht erkennen, daß es vernünftiger ist, Ärger aus dem Weg zu gehen. Niemand ist unbesiegbar.« Er griff unter die Theke und brachte eine etwa fünfzig Zentimeter lange schwarze Metallstange zum Vorschein, die er auf die Bar legte. »Die Außenhülle ist aus Eisen, aber sie ist mit Blei gefüllt. Bring sie mir zurück, wenn du fertig bist.« Druss wog die Waffe, sie war doppelt so schwer wie die meisten Kurzschwerter. Er schob sie in den rechten Ärmel seines Hemdes und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Als er die Tür aufmachte, sah er mehrere große Kerle draußen stehen. In ihren schäbigen Tuniken und Beinkleidern sahen sie wie Bettler aus. Er warf einen Blick nach rechts und sah eine zweite Gruppe in der Nähe stehen. Sie versteiften sich, als er erschien, und einen Augenblick lang rührte sich keiner. »Nun, Jungs«, rief Druss grinsend. »Wer will der erste sein?«
    »Das bin wohl ich«, antwortete ein großer Mann mit zottigem Bart. Er hatte breite, starke Schultern und war trotz seiner schmutzigen Kleider kein Bettler, wie Druss sah. Die Haut an seinem Hals war weiß und sauber, ebenso wie seine Hände. Und sein Messer war aus ventrischem Stahl. Solche Waffen waren nicht billig zu haben. »Ich sehe in deinen Augen, daß du Angst hast«, sagte der Messerstecher, als er näher kam. »Und ich rieche deine Angst.«
    Druss blieb ganz ruhig stehen, und plötzlich sprang der Mann vor, sein Messer zielte auf Druss’ Schulter. Mit dem linken Unterarm blockte Druss den Stich ab, und mit derselben Bewegung ließ er einen linken Haken am Kinn des Mannes explodieren, der ihn mit dem Gesicht voran aufs Straßenpflaster schickte, wo er sich nicht mehr rührte. Druss öffnete die Finger und ließ den Metallstab aus seinem Ärmel gleiten. Aus den Schatten schossen Gestalten, und er griff sie an, rammte den ersten mit der Schulter und riß ihn so von den Füßen. Der Eisenknüppel hämmerte nach links und rechts und schickte die Männer zu Boden. Druss packte einen Mann an der Tunika, rammte ihm seinen Schädel ins Gesicht – wobei er ihm Nase und Wangenknochen brach – dann schleuderte er ihn zwei weiteren Angreifern in den Weg. Der erste stolperte schwerfällig, landete auf seinem eigenen Messer, und als die Klinge in seine Seite drang, gellten seine Schreie durch die Nacht. Der zweite wich zurück. Aber immer mehr Männer scharten sich zusammen: acht Kämpfer, alle mit Waffen aus scharfem Stahl. Druss wußte, daß sie nicht mehr daran dachten, ihn nur zu verwunden, er spürte ihren Haß und ihren Blutdurst.
    »Du bist so gut wie tot, Drenai!« hörte er einen von ihnen rufen, als die Gruppe vorrückte.
    Plötzlich dröhnte eine Stimme. »Halt aus, Druss, ich komme.«
    Druss warf einen Blick nach links und sah Klay, der aus einer nahen Gasse herbeistürmte. Als der riesige Gothir sich auf die Männer stürzte, erkannten sie ihn, stoben auseinander und rannten davon. Klay ging zu Druss. »Du führst ein so aufregendes Leben, mein Freund«, sagte er mit einem breiten Grinsen.
    Etwas Helles schoß auf Druss’ Gesicht zu, und in diesem einen entsetzlichen Moment sah er viele Dinge gleichzeitig: das Mondlicht auf der Dolchklinge, den Werfer mit seinem triumphierenden Lächeln in dem schmutzigen Gesicht – und Klays Hand, die mit unglaublicher

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