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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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er.
    »Vielleicht doch.«
    »Nein, du versuchst nur, mir Angst zu machen. Möchtest du gerne wissen, warum die Nadir glauben, daß es hier Dämonen gibt?« Sie nickte. »Weil diese Gegend hier vulkanisch ist – oder früher einmal war. Sie spie Feuer, giftige Asche und rotglühende Lava. Reisende, die in die Nähe kamen, hörten tiefes Grollen unter der Erde.« Er drehte sich um und deutete auf die Zwillingstürme, die in den heller werdenden Himmel ragten. »Das sind nur Kegel aus hohler, abgekühlter Lava.«
    »Du glaubst nicht an Dämonen?« fragte sie.
    »Doch«, antwortete er ernsthaft, »das tue ich. Es gibt Ungeheuer, die aus der Hölle gerufen werden können – aber das sind niedliche Kätzchen im Vergleich zu den Dämonen, die jeder Mensch in seinem Herzen trägt.«
    »Du hast in deinem Herzen Dämonen?« flüsterte sie mit weit aufgerissenen Augen.
    »Ihr nehmt auch immer alles wörtlich«, sagte er kopfschüttelnd und stand auf. Rasch kletterte er zu Druss hinunter, der mit Nuang und einigen anderen Nadir wartete. Er zog eine Grimasse, als er sah, wie die Nadir den Axtkämpfer dicht umringten, an seinen Lippen hingen und grinsten, als er sprach. Vor nur wenigen Stunden hatten sie ihn töten wollen. Jetzt war er ein Held für sie. Ein Freund.
    »Hallo, altes Schlachtroß!« rief Sieben, und Druss drehte sich zu ihm um.
    »Was meinst du, Dichter? War das das letzte, was wir von ihnen gesehen haben?«
    »Ich glaube schon. Aber wir sollten besser einen anderen Weg aus diesen Bergen heraus finden. Ich möchte nicht auf offenem Gelände von ihnen überrascht werden.«
    Druss nickte. Sein Wams und sein Bart waren blutbespritzt, aber er hatte die Klingen seiner Axt gesäubert.
    Die Morgensonne schimmerte über den fernen Bergen, und Druss ging zum Eingang der Klamm. Die Lanzenreiter hatten sich zurückgezogen, sie waren nicht mehr zu sehen.
    Noch eine Stunde warteten die Nadir nervös zwischen den Felsen, dann schlichen einige von ihnen hinunter zu den rauchenden Überresten ihres Lagers und sammelten alle Habseligkeiten ein, die kein Opfer der Flammen geworden waren.
    Nuang kam zu Druss und Sieben. »Niobe sagt, du glaubst, in den Felsen wäre es sicher«, sagte er, und Sieben erklärte noch einmal die Sache mit der vulkanischen Tätigkeit. Nuang wirkte nicht beeindruckt, sein dunkles, flaches Gesicht blieb ausdruckslos, die Augen mißtrauisch.
    Druss lachte. »Wenn ich wählen könnte zwischen Dämonen, die wir nicht sehen können, und Lanzenreitern, die wir gesehen haben, wüßte ich, wofür ich mich entscheiden sollte.«
    Nuang grunzte, dann räusperte er sich und spie aus. »Tötet deine Axt auch Dämonen?«
    Druss lächelte kalt und wog Snaga in der Hand. Er hielt die Klingen dicht vor Nuangs Gesicht. »Was sie schneiden kann, kann sie auch töten.«
    Nuang grinste breit. »Dann sollten wir durch die Berge der Verdammten wandern«, sagte er.
    »Mit dir wird es auch nie langweilig, Druss«, murmelte Sieben. Als Druss ihm auf die Schulter schlug, warf er einen Blick auf die blutverschmierte Hand. »Oh, vielen Dank. Das ist genau das richtige für ein Seidenhemd, ein bißchen getrocknetes Blut!«
    »Ich habe Hunger«, verkündete Druss und wandte sich mit einem Grinsen ab. Sieben nahm ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte damit an dem störenden Fleck herum, dann folgte er dem Axtkämpfer zwischen die Felsen. Niobe brachte etwas kaltes Fleisch und Ziegenkäse und setzte sich neben ihn, während er aß.
    »Habt ihr auch Wasser?« fragte Sieben.
    »Noch nicht. Die
gajin
haben alle unsere Fässer bis auf eins zerstört. Heute wird ein heißer, trockener Tag. Ein hübsches Hemd«, setzte sie hinzu und streichelte die Seide. Ihre Finger verharrten bei den Perlmuttknöpfen am Hals.
    »Ich habe es in Drenan machen lassen«, erklärte er.
    »Alles ist so weich«, murmelte sie und ließ ihre Hand über seine wollenen Beinkleider gleiten, bis sie auf seinem Schenkel ruhte. »So weich.«
    »Nimm deine Hand noch ein bißchen höher, dann ist es nicht mehr weich«, warnte er sie. Sie warf ihm einen Blick zu, hob eine Augenbraue und ließ ihre Hand an die Innenseite seiner Schenkel gleiten. »Oh«, sagte sie. »Wie wahr.«
    »Zeit zu gehen, Dichter!« rief Druss.
    »Deine Zeitplanung ist perfekt«, antwortete Sieben.
    Zwei Stunden lang marschierte der Konvoi in die schwarzen Hügel. Hier wuchs nichts, und Wände aus dunklem, vulkanischem Gestein ragten zu ihren Seiten auf. Schweigend ging die Gruppe weiter, die

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