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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Nadir warfen ängstliche Blicke um sich. Selbst die Kinder blieben still. Niemand ritt, denn der Grund war trügerisch. Gegen Mittag gab der Boden unter einem Pony nach. Das Tier stürzte und brach sich das linke Vorderbein. Es schlug um sich, bis ein junger Nadirkrieger hinzusprang und ihm die Kehle durchschnitt. Blut strömte auf die Felsen. Die Frauen kamen herbei, zerrten das Pony aus dem Loch und zerteilten es. »Heute abend gibt es frisches Fleisch«, sagte Niobe zu Sieben.
    Die Hitze war jetzt ungeheuer, so stark, daß Sieben aufgehört hatte zu schwitzen und das Gefühl hatte, sein Hirn würde zur Größe einer Walnuß gedörrt. Als die Dämmerung hereinbrach, hatte die erschöpfte Gruppe das Zentrum der Berge erreicht und schlug unter einem der Zwillingstürme das Lager auf. Seit über einer Stunde hatte es Sieben nach einem Schluck Wasser aus dem letzten Faß gelüstet, und er stellte sich mit den Kriegern in die Schlange, um einen Becher zu erhalten. Es schmeckte köstlicher als Nektar.
    Später, kurz bevor die Sonne unterging, wanderte er vom Lager weg und kletterte auf die zerklüfteten Felsen des nach Westen zeigenden Gipfels. Die Kletterei war nicht schwierig, aber sie ermüdete. Trotzdem mußte Sieben sich von den anderen entfernen, denn er wollte allein sein. Auf dem Gipfel setzte er sich und starrte über das Land hinaus. Weiße Wolken zogen über den Himmel, friedlich und heiter, und die Sonne ging hinter ihnen unter und tauchte die fernen Berge in goldenes Licht. Der Wind hier oben war wunderbar kühl, die Aussicht einzigartig. Die Berge verloren ihre Farbe, als die Sonne tiefer sank, und wurden zu schwarzen Schemen wie Gewitterwolken, die sich am Horizont zusammenbrauten. Der Himmel über ihnen leuchtete erst lavendelfarben, dann silbergrau und schließlich blaßgolden. Die Wolken veränderten ebenfalls ihre Farbe, aus dem keuschen Weiß wurde Korallenrot in einem Meer aus sanft schimmerndem Blau. Sieben lehnte sich gegen einen Felsen und nahm den Anblick in sich auf. Endlich wurde der Himmel dunkel, und der Mond erschien, hell und klar. Sieben seufzte.
    Niobe kletterte zu ihm hinauf und setzte sich neben ihn.
    »Ich wollte eigentlich allein sein«, sagte er.
    »Wir sind allein«, erklärte sie.
    »Wie dumm von mir. Natürlich.« Er wandte sich von ihr ab und warf einen Blick in den Felsenturm. Ein Mondstrahl brach durch die Wolken und beleuchtete das Innere.
    Niobes Hand berührte seine Schulter. »Sieh mal den Vorsprung dort unten«, sagte sie.
    »Ich bin nicht in der Stimmung für Sex, meine Hübsche. Nicht in diesem Augenblick.«
    »Nein, sieh doch mal! Am anderen Ende des Simses.« Sein Blick folgte ihrem Finger. Etwa sieben Meter rechts unterhalb von ihnen war ein Eingang in den Felsen – oder schien es zu sein.
    »Eine optische Täuschung«, meinte er und spähte in den Felsenturm hinunter.
    »Und dort«, sagte sie, »Stufen!« Es stimmte. Am anderen Ende des Simses war eine Reihe von Stufen in die Wand des Turms gehauen.
    »Geh und hol Druss«, befahl er.
    »Dort leben die Dämonen«, flüsterte sie, als sie davonging.
    »Sag ihm, er soll ein Seil, Fackeln und eine Zunderschachtel mitbringen.«
    Niobe blieb stehen und drehte sich um. »Du willst dort hinunter? Warum?«
    »Weil ich von Natur aus neugierig bin, mein Liebling. Ich möchte wissen, warum jemand eine Öffnung ins Innere eines Vulkans haut.«
    Der Mond schien jetzt heller, die Wolken rissen auf, und Sieben tastete sich um den Krater, so daß er näher an die uralten Stufen kam. Unmittelbar oberhalb der ersten sah er Seilspuren in dem weichen Gestein. Die Stufen selbst waren entweder sehr schnell gehauen worden oder stark verwittert – vielleicht beides, dachte er. Er beugte sich über den Rand und tastete mit den Fingern die erste Stufe ab. Der Stein zerbröselte unter seiner Berührung. Unter keinen Umständen würden diese Stufen noch das Gewicht eines Mannes tragen.
     
    Druss, Nuang und mehrere Nadirkrieger kletterten herauf. Niobe war nicht bei ihnen. Der alte Nadirhäuptling beugte sich über den Rand und starrte auf den rechteckigen Eingang, der unter ihnen lag. Er sagte nichts. Druss hockte sich neben Sieben. »Das Mädchen sagt, du willst da runter. Ist das klug, Dichter?«
    »Vielleicht nicht, altes Schlachtroß. Aber ich möchte nicht den Rest meines Lebens darüber nachgrübeln.«
    Druss spähte in den Turm hinunter. »Zum Fallen ganz schön tief.«
    Sieben schaute hinunter in die schwarze Tiefe. Obwohl der Mond

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