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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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hatte, war spurlos verschwunden. Dwain hatte gute Lust, seinen Onkel, den Senator, anzurufen und ihn um Hilfe in dieser Sache zu bitten. Vielleicht würde der Anruf eines Senators die bornierten Beamten in den Amtsstuben der Streitkräfte empfänglicher für sein Anliegen machen. Mittlerweile hatte er sämtliche Kommandos angerufen, doch niemand konnte oder wollte ihm weiterhelfen. Er würde diesen Bruce Allistar ausfindig machen, und wenn er das Büro des Chief of the Navy direkt kontaktieren musste. Allistar würde sich seiner gerechten Strafe nicht entziehen können.
    Inzwischen hatte er den Bezirksstaatsanwalt und den zuständigen Ermittlungsrichter des Socorro County informiert und gebeten, Druck auf das Militär auszuüben. Aber auch dort konnte man ihn nur vertrösten.
    Dwain starrte auf das amtliche Telefonbuch vor ihm. Er wollte gerade danach greifen, als es an seiner Tür klopfte.
    »Herein!«, rief er unwirsch.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und Donna erschien in Begleitung von zwei Männern. Sie trugen dunkle Nadelstreifenanzüge und verbargen ihre Augen hinter dunklen Sonnenbrillen. Der Umfang ihrer Oberarme war beeindruckend. Es schien, als würden sie einen Großteil ihrer Zeit mit dem Stemmen schwerer Gewichte verbringen. Der größere, er trug einen Bürstenhaarschnitt, blieb vor dem Schreibtisch stehen, während sich der kleinere der beiden Athleten ein wenig abseits hielt und Dwain Hamilton grinsend ansah.
    »Sheriff, die beiden Herren wollen unbedingt mit Ihnen sprechen«, sagte Donna und trat einen Schritt zur Seite.
    »Hallo, Chief«, murmelte der Größere. »Ich bin Agent Coburn von der NSA, und das ist mein Kollege Rosen. Wir müssen dringend mit Ihnen sprechen. Es geht um einen Unfall mit einem Militärangehörigen.«
    Der Kleinere grinste noch immer, als wären seine Backen eingefroren. Mit einladender Geste wies Dwain Hamilton auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Donna verschwand, nachdem er ihr zugenickt hatte. Während Coburn Platz nahm, baute sich sein Kollege neben seinem Stuhl auf. Mürrisch blickte er sich um.
    »Warum ziehen Sie sich nicht einfach einen zweiten Stuhl heran«, forderte ihn Dwain Hamilton auf. »Hier sind Sie sicher. Ich tue Ihnen nichts. Außerdem macht es mich nervös, wenn jemand vor mir steht.«
    Das Grinsen auf Rosens Gesicht verschwand. Er beugte sich der Aufforderung, nachdem ihm Coburn kaum merklich zugenickt hatte.
    »Was führt zwei ausgewachsene Agenten der National Security Agency zu uns in die Provinz?«
    »Leider eine sehr delikate Angelegenheit«, entgegnete Coburn und musterte den Union Jack, der neben der Fahne des Socorro County die Wand hinter Dwain Hamilton zierte. »Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns schnell einig werden. Schließlich sind wir alle Patrioten.«
    Dwain folgte Coburns Blick und wandte sich kurz um. »Oh, die ist von meinem Vorgänger hier hinterlassen worden. Meine Fahne hängt dort drüben.« Er wies auf die gegenüberliegende Wand, wo ein Wimpel der Los Angeles Lakers hing. »Also, es geht um den Unfall, sagten Sie?«
    Coburn räusperte sich. »Sie haben den Wagen von Dr. Allistar abgeschleppt und sichergestellt. Wir sind gekommen, um die Abholung zu organisieren.«
    Dwain horchte auf. »Das können Sie vergessen!«, blaffte er.
    Coburn griff in seine Jackentasche und zog ein Kuvert hervor, das er dem Sheriff reichte. Dwain Hamilton las das Schriftstück und warf es auf den Tisch.
    »Und was soll das Ganze?«
    »Der Doc arbeitet für die Regierung und ist tabu für Sie. Der Wagen ist Regierungseigentum. Wir sind gekommen, um ihn abzuholen.«
    »Es wurde ein Mann getötet, ein zehnjähriges Kind ringt mit dem Tod«, erwiderte Sheriff Hamilton. »Und jetzt erklären Sie bitte den Angehörigen des Toten und den Eltern des Kindes, dass der Schuldige tabu für uns ist.«
    »Sie haben das Schreiben gelesen und wissen, dass ich mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet bin. Wenn Sie Ihren Job behalten wollen, dann tun Sie am besten das, was ich Ihnen sage.«
    »Komisch, so etwas Ähnliches habe ich schon einmal gehört«, sagte Dwain Hamilton. »Ich traue Ihnen nicht. Sie bleiben jetzt brav hier sitzen, während ich mit dem Ermittlungsrichter telefoniere. Der Doktor muss sich seiner Verantwortung stellen, anders kommen wir nicht ins Geschäft.«
    Agent Coburn schüttelte den Kopf. »Wir werden Ihnen sagen, wo es langgeht.«
    Erneut griff er in die Jackentasche und zog ein weiteres Kuvert hervor.
    »Was ist darin?«
    »Es ist

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