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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Exekution verantwortlich ist, der Sie heute beinahe zum Opfer gefallen wären. Ich war bei der Diskussion dieser speziellen Periode außerweltlicher Geschichte so leidenschaftlich engagiert, dass einige meiner Studenten mich zum Spaß mit dem Titel anredeten. Gleichzeitig war das ein Kalauer auf meinen echten Familiennamen Kassasir.
    Ich stellte meine Studenten zufrieden, indem ich mich des Titels erfreute, so wie ich mich meist an multilingualen Wortspielen erfreue, und ich habe ihn so lange Zeit getragen, dass er, fürchte ich, an mir kleben geblieben ist. Sehen Sie es einfach als Marotte eines alten Mannes, weiter nichts.«
    »Dann bleibe ich bei Khaajiir«, sagte ich. »Es macht mir nichts aus, Sie so anzureden wie jeder andere auch.«
    »Aus Ihrem Munde bedeutet mir das eine Menge.«
    Das war der erste Augenblick emotioneller Wärme, vorgetäuscht oder nicht, der mir von einem Bocai nach dem Massaker entgegengebracht wurde, aber ich war zu sehr darauf erpicht, das Thema voranzutreiben, um ihm Anerkennung zu zollen. »Und die Attentäter haben die Klaue Gottes benutzt, weil sie, gegen Sie angewendet, eine neue Vormachtstellung jener Mächte repräsentiert hätte, die die historischen Khaajiirs ...«
    »Der Plural lautet Khaajiirel«, unterbrach er mich.
    »... seinerzeit überwinden konnten. Also. Gut. Ich verstehe die Symbolik, auch wenn es eine wahnsinnige und idiotisch fanatische Symbolik ist. Aber Sie haben mir immer noch kein verdammtes Detail erklärt. Sie haben mir nicht erzählt, wer Sie sind und was Sie tun und was Sie hier suchen und warum ein Bocaier Killerteam hier versuchen sollte, Sie umzubringen.«
    Meinen Worten begegnete Stille.
    Von den dreien schien der Khaajiir der Erste zu sein, der in Versuchung geriet, nachzugeben und meine Fragen zu beantworten, aber Jason Bettelhine ging in bedauerndem, aber standhaftem Ton dazwischen. »Ich fürchte, vieles von dem steht mit den Gründen für Ihre Anwesenheit in engem Zusammenhang, und mein Vater wollte, dass wir diese Informationen ruhen lassen, bis er Sie persönlich in Kenntnis setzen konnte.«
    Ich drehte mich wieder zu ihm um. »Ihr Vater hat die Tagesordnung bereits festgelegt, bevor wir wussten, dass wir es mit Attentätern zu tun haben.«
    »Er hat seine Gründe, Counselor. Ich verspreche Ihnen, es sind überzeugende Gründe. Bis dahin dürfen Sie versichert sein, dass der Khaajiir Ihnen keinen Schaden zufügen will.«
    »Oh, das kann ich mir denken. Da wir aber inzwischen festgestellt haben, dass es Leute gibt, die ihm Schaden zufügen wollten, und dass dieselben Leute auch mir Schaden zufügen wollen, stehe ich solange in der Schusslinie, wie wir die gleiche Luft atmen. Befänden wir uns auf dem Boden der Konföderation, so bliebe ich in der Nähe, weil es zu meinem Job gehört, ihn zu beschützen. Aber das hier ist Ihr Planet und Ihr Problem. Also geben Sie mir einen Grund, nicht einfach kehrtzumachen und auf der Stelle nach New London zurückzukehren.«
    Jelaine ergriff das Wort, und ihre Stimme klang so sanft wie die einer jungen Mutter, die versucht, ein griesgrämiges Kleinkind zum Schlafen zu überreden. »Bitte nicht.«
    »Ich brauche einen besseren Grund. Bitte.«
    »Mein Bruder hat Ihnen sein Ehrenwort gegeben. Ebenso wie der Khaajiir. Und nun gebe ich Ihnen meines. Es gibt für all das einen guten Grund, einen, der wichtiger ist, als Sie sich vorstellen können. Sie müssen bleiben.«
    Zur Konföderation gehören einige Welten, die von der einen oder anderen Art des Königtums regiert werden. Ich hatte eine ganze Anzahl von ihnen besucht, zuletzt eine Industriehölle, deren Atmosphäre unter einem außer Kontrolle geratenen Treibhauseffekt litt. Die meist verehrte Gestalt jener Welt hielt man für einen direkten Abkömmling einer antiquierten terrestrischen Linie, bekannt als das Haus Windsor - zeremonielle Figuren mit nur geringer echter Macht in einem Land, das vorwiegend dafür bekannt war, ein Imperium geschaffen zu haben, das schließlich unter dem eigenen Gewicht zerbrochen war. Sie war, medizinisch korrekt ausgedrückt, eine adipöse, gefühl-, arm- und beinlose Idiotin, vollkommen abhängig von der ständigen Betreuung durch eine Dienerschaft, die sich selbst ob dieses Privilegs als geehrt betrachtete. Sie war die Schlimmste in einem üblen Haufen. Wann immer ich es mit Königstümern zu tun bekam, schien es mir, als handele es sich lediglich um wählerische Deppen, die von Geburt an gelernt hatten, ihre Marotten mit dem Wohl

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