Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
Vom Netzwerk:
kann niemand von Ihnen oder Ihren Mitarbeitern bis hinab zu den einfachen Stewards als unverdächtig gelten, ob es nun um den Mord an dem Khaajiir geht oder um eine Beteiligung an einer Verschwörung. Selbst die einzige Person an Bord, die mit den Bettelhine-Unternehmen und mit mir schlicht nichts zu tun hat - wir sprechen von Mrs Shapiro - ist eine Verdächtige. Wie Sie selbst vor Kurzem erklärt haben, sind sie und Ihre Familie seit Jahren verfeindet, und wir alle wissen, dass sie über finanzielle Mittel verfügt, die Ihren in nichts nachstehen und ihr genug Einfluss ermöglichen, solch ein Verbrechen zu arrangieren. Also stehen wir alle unter Verdacht und können aufhören, es persönlich zu nehmen. Tatsache ist aber auch, dass wir im Augenblick alle Gefangene sind, Gefangene eines Täters, der nicht nur eine tödliche Waffe an Bord schmuggeln konnte, sondern auch die Mittel hatte, uns zu isolieren, indem er nach diesem sogenannten Nothalt einen vollständigen Zusammenbruch der Kommunikation herbeigeführt hat.«
    Er leckte sich die Lippen. »Sie können nicht wissen, ob das auch arrangiert worden ist.«
    Ich hob die Stimme, bis ich beinahe brüllte: »Handzeichen! Wer innerhalb der Reichweite meiner Stimme ist überzeugt, dass der Nothalt, der Verlust der Kommunikationsverbindung und der Mord an dem Khaajiir nichts miteinander zu tun haben?« Stille. »Nicht so schüchtern, Leute! Wenn Sie das glauben, dann stehen Sie gefälligst dazu!«
    Die Stille, nur durchbrochen von Dina Pearlmans vereinzelten Schluchzern, hielt an.
    Jelaine murmelte Dejah etwas zu, das ich nicht hören konnte, und Dejah antwortete im Flüsterton, woraufhin Skye, die neben ihnen stand, anerkennend lächelte. Etwas, wonach ich sie fragen sollte, sobald ich Gelegenheit dazu bekam.
    »Da ist noch etwas, das wir klarstellen müssen«, sagte ich, wandte mich von Philip ab und ließ meinen Blick von einem furchtsamen Augenpaar zum nächsten wandern. »Wir haben keine Bestätigung dafür, dass Hilfe unterwegs ist, und sollte sie unterwegs sein, wissen wir nicht, wie lange es dauern wird, bis sie hier ist. Wir wissen nicht, ob die Leute auf Layabout oder in Anchor Point größere Probleme haben, um die sie sich kümmern müssen. Wir wissen nicht, ob der Schaden, den die Kabine bereits genommen hat, unser Überleben zusätzlich gefährdet. Wir wissen nicht, ob der oder die Mörder mit einem Toten zufrieden sind oder ob es noch weitere Zielpersonen gibt. Und schließlich wissen wir nicht, ob die Antworten auf diese Fragen warten können, bis Hilfe eintrifft und andere Leute die Ermittlungen übernehmen können ... oder ob wir einen Wettlauf mit der Zeit vor uns haben, wenn wir hier lebend rauskommen wollen. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass wir keine andere Möglichkeit haben, um irgendetwas für uns zu tun. Aber das ist etwas, was wir tun können.«
    Philip hüstelte. »Und ... ich nehme an ... Sie wollen die Ermittlungen leiten, richtig?«
    »Bitte, Sir. Ich weiß, dass dies nicht in meinen Zuständigkeitsbereich fällt. Ich habe nicht vor, meine Grenzen zu überschreiten. Wäre Ihr Mr Pescziuwicz oder eine andere Autoritätsperson Ihres Vertrauens verfügbar, würde ich die Klappe halten und alles dieser Person überlassen. Aber wer in diesem Raum, außer mir und meinen Mitarbeitern, hat irgendwelche Erfahrungen in Verbrechensaufklärung? Sie?«
    Zu meiner Verwunderung hob Dejah die Hand. »Äh ... ich musste dergleichen schon einige Male machen.«
    Stille trat ein, während ich sie mit offenem Mund anstarrte und meinen Schwung verlor. Aber damit war ich nicht allein; einfach jeder im Raum vergaß unsere momentane Zwangslage lange genug, um ihrer Miene zu entnehmen, dass sie es ernst meinte.
    Und unter allen Anwesenden war es Jelaine, die zuerst die Sprache wiederfand. »Wirklich?«
    »Wirklich.« Für einen Augenblick wirkte Dejah einfach müde, gar nicht wie eine Frau, die einen großen Teil ihres Lebens in einem Kokon extremen Reichtums zugebracht hatte, eher wie eine, die mehr als nur ihren gerechten Anteil an Mühsal und Kummer hatte erdulden müssen. Das ließ sie älter erscheinen, aber nur einen Moment lang, dann meldete sich die Vitalität kraftvoll zurück. »Einige von Ihnen wissen bereits, dass ich einmal mit einem soziopathischen Frettchen von einem Ehemann geschlagen war, ein Mann namens Ernst Vossoff, dessen Sauereien regelmäßige Aufräumungsarbeiten erforderlich gemacht haben. Es hat Zeiten gegeben, an Orten, an denen mir

Weitere Kostenlose Bücher