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Die dritte Sünde (German Edition)

Die dritte Sünde (German Edition)

Titel: Die dritte Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Ruth Landys
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auf, als Cathy plötzlich nach Luft ringend und durchnässt vom Regen vor ihm stand. Sein erfreutes Lächeln über ihr unverhofftes Auftauchen erstarb aber augenblicklich, als er den seltsamen Ausdruck in ihren Augen bemerkte.
    »Ich nehme an, wir haben Besuch«, sagte er bitter und warf die Säge auf das Brett, das er gerade hatte kürzen wollen. Das glitt von der Sägebank und fiel mit einem lauten Krachen zu Boden. Cathy nickte stumm, die Hände krampfhaft ineinander verschränkt. »Sie verlangt, dich zu sehen. Sofort, wenn es geht!«
    Aaron stand einen Augenblick ohne eine erkennbare Regung, eine Hand in die Hüfte gestützt, vor ihr. Wie gut er aussieht, dachte Cathy plötzlich. Sein dunkles, halblanges Haar fiel ihm jetzt, da er nachdenklich und in stummer Verbitterung zu Boden sah, ins Gesicht und verbarg einen Teil seiner schönen, gleichmäßigen Gesichtszüge. Wieder verspürte sie diese störende und ungewohnte Regung eines geheimen, ziehenden Verlangens in ihrem Innersten – eine Regung, die sie in den vergangenen Tagen immer öfter heimgesucht hatte und gegen die sie kaum mehr anzukämpfen vermochte. Doch bisher hatte sie sich strikt an das ihr von Isobel aufgezwungene Gebot gehalten. Verunsichert versuchte Cathy, das fremde und doch so intensive Gefühl wieder zu unterdrücken. Isobel saß dort in der Wohnstube der Pennywood Farm und verlangte nach Aaron, so wie sie es sorgfältig und leider auch klug geplant hatte. Es blieb ihnen keine Wahl, sie mussten ihr gehorchen. »Aaron!«, sagte sie drängend und mit bebender Stimme, »Sie wartet, ich denke, du solltest dich beeilen.«
    Da richtete Aaron seinen Blick auf Cathy. In seinen Augen spiegelte sich derselbe Zorn und Überdruss, der sie selbst eben im Beisein Isobels erfasst hatte. Sie verstand nur zu gut, was er fühlte. »Und wenn ich nicht gehe?«, begehrte er störrisch auf. Plötzlich sah sie den Schimmer von Tränen in seinen Augen. »Cathy, glaube mir, ich will das nicht mehr«, klagte er, fast schluchzend. » Ich will sie nicht mehr, ich habe sie ja eigentlich noch nie gewollt! Das widert mich alles so sehr an! Wir müssen das doch nicht tun! Wir müssen ihr nicht mehr gehorchen, weder du noch ich, oder?« Dann trat er schnell, einem jähen Impuls folgend, auf sie zu und umarmte sie heftig, klammerte sich geradezu an sie. Der angenehme männliche Duft seiner von der anstrengenden Arbeit leicht verschwitzten Kleidung hüllte sie ein, lockte sie. Ohne zu überlegen, hob sie ihr Gesicht dem seinen entgegen und stahl sich begierig einen Kuss von seinen Lippen.
    Da hörte sie von Ferne Isobels Stimme, die ungeduldig, ja, eindeutig zornig ihren Namen rief. Auch Aaron hatte es vernommen. Cathy fühlte deutlich, wie sich sein Körper, eben noch an den ihren geschmiegt, versteifte.
    »Gottverdammt, soll sie doch der Teufel holen!«, zischte er hasserfüllt.
    Erschrocken wich sie von ihm zurück. »Aaron, ich hätte das eben nicht tun dürfen. Bitte sag ihr nichts davon, wenn du jetzt zu ihr gehst. Bitte!« Ihre Hand krallte sich voller Angst in seinen Arm und sie begann zu zittern.
    Er blickte sie verständnislos an, doch dann schien er plötzlich zu begreifen. »Isobel erpresst dich mit irgendetwas! Habe ich recht?«, sagte er aufgebracht und wand seinen Arm aus ihrem Griff. »Was ist es? Warum vertraust du mir denn nicht? Glaubst du denn ernsthaft, ich würde es ihr verraten?« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Das kannst du doch nicht wirklich annehmen!« Doch Cathy schüttelte den Kopf. »Ich … ich darf es dir nicht sagen. Ich darf es nicht! Wenn sie es herausbekommt, dann wird sie … oh, Gott!« Die Stimme versagte ihr.
    »Du wirst es mir sagen müssen, Cathy!«, sagte Aaron unerbittlich. »Nur dann können wir uns gegen sie wehren. So kann das nicht weitergehen.«
    Sie holte tief Luft. »Ich werde es dir sagen, wenn sie wieder fort ist. Ich schwöre es! Aber bitte gehe jetzt zu ihr, bevor sie noch zorniger wird. Bitte, Aaron! Du weißt nicht, was sonst geschehen wird.«
    Er stand immer noch vor ihr, unschlüssig.
    Sie verstand ja, dass er nicht gehen wollte, aber er musste einfach. »Bitte!«, flehte sie noch einmal.
    »Gut!«, sagte er ärgerlich. »Ich werde zu ihr gehen, so wie du es von mir verlangst. Aber du wirst mir nachher Rede und Antwort stehen. Versprich es mir!«
    »Ich verspreche es!«, sagte Cathy hastig. »Aber nun geh!«, fügte sie hinzu.
    Und Aaron ging. Sie sah ihm nach, bis er das Farmhaus erreicht hatte. Dann kauerte

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