Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
Vom Netzwerk:
ihm, ich sei total erledigt und schon auf dem Sprung zu gehen. Zufälligerweise habe ich erwähnt, daß ich hier vorbeikommen würde, um Rebecca abzuholen, und er meinte, es könnte nicht schaden, Sie zu informieren.«
    Delaney lächelte grimmig.
    »Wenn ich etwas falsch gemacht habe, möchte ich mich dafür entschuldigen, Sir.«
    »Du hast nichts falsch gemacht, Sergeant. Keine Entschuldigung nötig.«
    »Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, ich kann bei dieser Sache jede Hilfe brauchen.«
    »Genau wie Deputy Commissioner Thorsen«, sagte Delaney trocken. »Wer ist dieser Lieutenant, den sie dir vor die Nase gesetzt haben?«
    »Slavin. Marty Slavin. Kennen Sie den?«
    Delaney überlegte einen Moment.
    »Ein kurzer, dürrer Knabe?« fragte er. »Mit einer miesen, verhauenen Visage? Sieht wie ein Frettchen aus?«
    »Das ist der Bursche«, sagte Boone.
    »Sergeant«, sagte der Chief feierlich, »Sie haben mein Mitgefühl.«
    Die Tür ging auf. Monica Delaney stand im Türrahmen, die Hände auf die Hüften gestützt. »In Ordnung, ihr zwei«, sagte sie herausfordernd. »Jetzt habt ihr für einen Abend genug gefachsimpelt und in Erinnerungen geschwelgt. Kaffee und Kuchen im Wohnzimmer. Sofort. Gehen wir.«
    Sie standen grinsend auf. In der Tür blieb Abner Boone stehen. »Chief«, sagte er leise, »haben Sie irgendeinen Vorschlag? Irgend etwas, das ich vergessen habe und noch tun sollte?«
    Edward X. Delaney sah die Müdigkeit und die Besorgnis in Boones Gesicht. Und bei Marty Slavin als neuem Vorgesetzten hatte er auch allen Grund zur Sorge.
    »Lockvögel«, sagte der Chief. »Wenn sie dich nicht die Hotels alarmieren lassen, dann mußt du Köder auswerfen. Sagen wir, zwischen sieben Uhr abends und Mitternacht. Zieh sie an wie Handelsreisende von außerhalb. Burschen von Anfang Fünfzig, laut, kräftig, die mit Geld um sich werfen. Sorg dafür, daß sie in den Bars und Cocktail Lounges der großen Hotels die Runde machen. Wahrscheinlich reine Zeitverschwendung, aber so was weiß man vorher nie.«
    »Ich werd's trotzdem versuchen«, sagte der Sergeant prompt. »Gleich morgen beantrage ich die nötigen Leute.«
    »Ruf Thorsen an«, riet Delaney. »Er wird dir geben, was du brauchst. Und wenn ich du wäre, Sergeant, würde ich die Köder auswerfen, bevor Slavin die Sache übernimmt. Sorg dafür, daß jeder weiß, daß es deine Idee war.«
    »Ja, das werde ich tun, Chief. Sagen Sie, wenn dieser Bursche wieder zuschlägt, wie Sie gesagt haben, wären Sie dann wohl bereit, mit zum Tatort zu kommen? Sie wissen schon, nur um sich mal umzuschauen. Ich werde den Gedanken nicht los, daß wir vielleicht doch etwas übersehen.«
    Delaney lächelte ihn an. »Sicher. Ruf mich an, und ich bin da. Wird wie in alten Zeiten sein.«
    »Danke, Chief«, sagte Boone erleichtert. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Habe ich das?« fragte Delaney, innerlich amüsiert. Dann gingen sie ins Wohnzimmer zu Kaffee und Kuchen.
    Chief Edward X. Delaney unterzog das Wohnzimmer einer kritischen Inspektion. Er war mit der Säuberungsaktion zufrieden. Die Aschenbecher waren ausgeleert worden, und sein Lieblingssessel stand wieder in seiner ursprünglichen Position.
    Er drehte sich um und fing einen ironischen Blick seiner Frau auf.
    »Der Kaffee ist koffeinfrei, Ab«, sagte Rebecca Boone, »du brauchst dir also um deinen Schlaf keine Sorgen zu machen.«
    Boone grunzte.
    »Und der Käsekuchen enthält wenig Kalorien«, meinte Monica mit einem Seitenblick auf ihren Mann.
    »Lügnerin«, sagte er fröhlich. »Aber ich esse sowieso nur ein kleines Stück.«
    Sie bedienten sich und lehnten sich dann mit Kaffee und Kuchen in der Hand zurück.
    »Der Kuchen ist gut«, sagte der Chief. »Wo hast du den her?«
    »Clara Webster hat ihn gemacht«, sagte Monica. »Sie bestand darauf, den Rest hierzulassen.«
    »Wie war die Versammlung?« fragte Boone.
    »Sehr gut«, sagte Monica fest. »Interessant und lehrreich.«
    »Absolut«, pflichtete Mrs. Boone bei. »Die Diskussion nach dem Vortrag hat mir richtig Spaß gemacht.«
    »Worum drehte sich denn der Vortrag?« fragte Boone.
    Monica Delaney streckte das Kinn vor und blickte ihren Mann trotzig an. »Die präorgasmische Frau«, sagte sie.
    »Um Himmels willen!« entfuhr es dem Chief, und die beiden Frauen brachen in Gelächter aus.
    »Monica hat mir erzählt, daß Sie so reagieren würden«, erklärte Rebecca.
    »Ach, hat sie das?« meinte Delaney. »Nun, ich möchte es doch auch für eine natürliche, normale Reaktion

Weitere Kostenlose Bücher