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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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wollte verhindern, daß diese grauen Steinmauern ihren Mann schluckten und er für alle Zeiten mit diesen gequälten Seelen eingesperrt war.
    »Schatz, hilf mir packen«, forderte Richard sie auf. Er legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie mit sich ans andere Ende des Zimmers.
    »Es ist eine Schande«, beharrte Herzog Robert. »Richard hat niemanden getötet.«
    »Elisabeth will einfach sichergehen«, entgegnete Dudley. »Deshalb will sie Basildon in den Tower werfen. Denn wenn sich herausstellt, daß er unschuldig ist, wird er entlassen.«
    »Keine Angst, Ludlow. Richard wird fair behandelt«, warf Burghley ein. »Walsingham und ich werden uns persönlich um den Fall kümmern. Daß Richards Dolch am Tatort aufgefunden wurde, ist zu unglaubwürdig. Sogar Leicester könnte den Mord begangen und das falsche Beweisstück dort hinterlassen haben.«
    »Diese Vermutung ist überhaupt nicht komisch«, bemerkte Dudley trocken.
    Nachdem er seinen Beutel geschnürt hatte, wandte Richard sich seiner Frau zu. Er zog sie in seine Arme und küßte sie lange und verzweifelt.
    »Paß auf das Baby auf«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Pour tous jours.«
    »Für immer«, versprach Keely. Sie griff nach ihrem Anhänger und fügte hinzu: »Nimm das hier; die Liebe meiner Mutter wird dich beschützen.«
    Richard wehrte ab. »Den behältst du, Schatz. Es ist mir lieber, dich in Sicherheit zu wissen.«
    »Beeilt Euch«, drängte Dudley.
    »Ich begleite Euch bis zum Tower, um sicher zu sein, daß mein Schwiegersohn dort wohlbehalten anlangt«, erklärte Herzog Robert.
    »Ich komme ebenfalls mit«, warf Willis ein.
    Richard küßte Keely ein letztes Mal und verließ, von Dudley und Herzog Robert flankiert, das Zimmer.
    »Was für ein schrecklicher Fehler!« rief Keely und wollte zur Tür laufen. »Ich muß die Königin sprechen.« In diesem Augenblick hätte sie tausend Langen Galerien die Stirn geboten, wenn sie nur ihren Mann hätte befreien können.
    Graf Burghley hielt sie sanft, aber fest zurück. Keely versuchte vergebens, sich loszureißen.
    »Unüberlegtes Handeln ist immer unklug«, schalt Burghley sie, auch wenn sein Blick voller Verständnis war. Als sie sich beruhigt hatte, erklärte er ihr: »Elisabeth wird Euch keine Audienz gewähren. Ganz im Gegenteil, sie hat mich angewiesen, Euch dringend nahezulegen, sofort nach Devereux House zurückzukehren.«
    »Wie soll ich dann herausfinden, welcher Schurke hinter all dem steckt?« fragte Keely.
    »Darüber braucht Ihr Euch nicht den Kopf zu zerbrechen. Ich kümmere mich darum«, antwortete Burghley »Die Wahrheit drängt ans Licht.«
    Keely blickte ihn zweifelnd an. »Ich weiß, wer Jane getötet hat.«
    Burghley sah sie überrascht an. »Wie bitte?«
    »Der dunkle Schmied war es, aber ich komme nicht dahinter, wer der dunkle Schmied ist.«
    »Bitte drückt Euch klarer aus.«
    »Meine Mutter prophezeite mir auf dem Totenbett, ich solle mit vor einem dunklen Schmied hüten«, erklärte ihm Keely.
    »Meine Schwiegertochter ist metaphysisch veranlagt«, warf Lady Dawn ein. »Ihre Mutter besaß das Zweite Gesicht.«
    »Das Zweite Gesicht ?« wiederholte Burghley und schüttelte mißbilligend den Kopf. Ihre unglaubliche Dummheit brachte ihn ganz durcheinander.
    »Ich glaube, dunkler Schmied ist der Spitzname oder die Beschreibung des Täters«, fügte Keely hinzu.
    »Vielen Dank für Eure Hilfe, Lady Devereux«, sagte Burghley und tätschelte sie am Arm. »Ich werde mir das alles durch den Kopf gehen lassen.«
    Er wollte sich gerade umdrehen und gehen, als Keely ihm zurief: »Mylord, wann darf ich meinen Ehemann besuchen?«
    »Auf Anweisung der Königin darf er keinen Besuch empfangen«, erhielt sie zur Antwort.
    Keely brach in Tränen aus. Lady Dawn führte sie zu dem Stuhl vor dem Kamin und zwang sie; sich zu setzen, gerade als May und June ins Zimmer stürzten.
    »Ich besorge dir etwas zu essen, während deine Kammerzofen packen«, sagte Lady Dawn.
    Keely schüttelte den Kopf. »Ich verspüre keinen Hunger. Ich esse etwas, wenn wir Devereux House erreicht haben.«
    Es klopfte an die Tür, doch Keely kümmerte es nicht weiter. Richard war zum Tower abgeführt worden, und nichts anderes zählte nun.
    Lady Dawn öffnete die Tür und sah einen Pagen dort stehen. »Ja?« fragte sie.
    »Kann ich mit Lady Devereux sprechen?«
    Lady Dawn blickte zu ihrer Schwiegertochter. »Sie ist gerade beschäftigt ...«
    »Wer ist es?« fragte Keely.
    »Ich bin‘s, Roger.«
    »Komm herein,

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