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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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schwankte Keely. Roger, der neben ihr stand, legte ihr den Arm um die Schultern und hielt sie fest.
    Der Hauptmann trat vor, um die Leiche zu untersuchen. Betroffenes Schweigen ergriff die Menge, man hörte nur, wie jedermann den Namen der Toten flüsterte.
    »Lady Devereux?«
    Keely schaute den Hauptmann an.
    »Erkennt Ihr sie?« fragte er.
    Überrascht sah sie, was er in Händen hielt. Sowohl der juwelenbesetzte Dolch wie der Goldknopf trug die Insignien ihres Mannes. Keely wollte sprechen, aber sie brachte kein Wort hervor.
    »Lady Jane war Basildons Geliebte, nicht wahr?« fragte der Hauptmann sie forsch.
    »Mein Mann hat keine Geliebte!« rief Keely. »Der Graf könnte nie eine Frau verletzen. Außerdem verbrachte er die Nacht in unserem Bett.«
    »Königin Elisabeth wird feststellen, wo und wie sich Basildon letzte Nacht vergnügte«, bemerkte der Hauptmann kühl. Er wandte ihr den Rücken zu und verließ den Schauplatz.
    Vollkommen außer sich blickte Keely in das zerschundene Gesicht der Toten. Für sie stand ohne Zweifel fest, daß Richard niemals zu einer solchen Tat fähig wäre. Wer auch immer Merlin vergiftet und Lady Jane ermordet hatte, er hatte absichtlich Richards Dolch und den Knopf neben der Leiche zurückgelassen.
    »Hüte dich vor dem dunklen Schmied ...« Megans dunkle Prophezeiung fiel ihr wieder ein. Aber wer war der dunkle Schmied?
    Basildon. Basildon. Basildon.
    Das wütende Gemurmel der Menge ging ihr nicht aus dem Kopf, bis sie ohnmächtig an Rogers Brust sank.
    Keely saß auf dem Schoß ihres Mannes und blickte in das Kaminfeuer. Den Kopf an seine Schulter gelehnt, grübelte sie über die Sackgasse nach, in der sie steckte. Sie wußte, daß diese englische Gesellschaft sie nie als eine der ihren akzeptieren würde. Doch nun war ihr auch die Rückkehr nach Wales verwehrt. Sie konnte ihren Mann nicht allein lassen. Nicht in dieser Stunde der Not. Niemals.
    »Es war ein fürchterlicher Anblick«, erzählte sie Richard. »Ihr Gesicht war schrecklich zugerichtet, und um den Hals hatte sie einen riesigen roten Striemen.«
    »Hatte er ihr nicht die Kehle aufgeschlitzt?« fragte Richard.
    »Nein, sie ist mit der Halskette erwürgt worden, die du ihr geschenkt hast«, antwortete Keely, wobei ihr bei dem Wort erwürgt die Stimme stockte.
    »Schatz, beruhige dich«, versuchte Richard sie zu trösten. »Wenn du den Mord ständig vor Augen siehst, schadest du nur dem Baby.«
    »Derjenige, der Merlin vergiftet hat, hatte es auf dich abgesehen«, erklärte Keely. »Ich fürchte, er hat nun einen anderen Weg gefunden, um dich loszuwerden.«
    »Du hast das also herausgefunden?« Die Andeutung eines Lächelns spielte über Richards Lippen. »Du bist viel zu klug, Schatz.«
    »Gut, daß du das merkst«, entgegnete Keely. »Hast du eine Ahnung, wer dich aus dem Weg schaffen möchte?«
    Richard seufzte. »Nicht wenige hier am Hof sähen es nur zu gerne, wenn ich für immer verschwände.«
    »Ach, hätten wir doch Merlin am Tag nach unserer Hochzeit durch Devereux House geführt, dann wäre das alles nie geschehen«, meinte Keely.
    »Wahrscheinlich nicht, dafür wateten wir knietief in Pferdemist.«
    Keely fand das nicht im geringsten komisch. »Vielleicht hilft es uns weiter, wenn wir den heiligen Kreis legen und die Göttin um ihren Beistand bitten.«
    »Warum küßt du mich nicht statt dessen?« neckte er sie.
    »Nun sei einmal ernst«, fuhr Keely ihn an. Es irritierte sie, daß er seine Lage so auf die leichte Schulter nahm.
    »Gemach, gemach, Schatz. Ein Dolch und ein Knopf beweisen noch lange nichts. Außerdem weiß Elisabeth, daß es ihren Finanzen nicht bekommt, wenn sie mich hinrichten läßt.«
    »Der dunkle Schmied brachte Jane um«, erklärte Keely unvermittelt. »Weißt du, wer der dunkle Schmied ist?«
    Richard sah sie verwirrt an.
    »Alles, was Megan gesehen hat, ist eingetroffen«, erläuterte ihm Keely. »Auf ihrem Totenbett sagte sie zu mir: ›Wandle unter den Mächtigen, doch das Glück wirst du finden, wo die Birke, die Eibe und die Eiche zusammenstehen. Schenke dem König mit der Flammenkrone und der goldenen Hand dein Vertrauen. Und hüte dich vor dem dunklen Schmied.‹ Königin Elisabeth ist die Mächtige«, erklärte Keely. »Die Birke, die Eibe und die Eiche stehen in deinem Garten zusammen. Und du bist der König mit der Flammenkrone.«
    Richard grinste. »Ich bin ein Graf, Liebste, kein König.«
    »Ganz England nennt dich Midas.«
    Richards Lächeln erstarb. Ihre Worte enthielten

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