Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
Vom Netzwerk:
Herausforderung geliebt.«
    Ein letztes Mal umarmten sich Bruder und Schwester. Rhys küßte Keely auf die Stirn, riß sich los von ihr und stieg auf sein Pferd.
    »Glückliche Reise!« rief Keely, als er aus dem Hof hinausritt. Sie blieb zurück und blickte ihm noch lange nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. Dicke Tränen rollten ihr über die Wangen, doch sie wischte sie mit dem Handrücken weg.
    Daß man immer wieder Abschied nehmen muß, darauf kann man sich im Leben verlassen, dachte Keely. Megan, Rhys und Merlin waren aus ihrem Leben verschwunden. Doch dafür hatte sie Richard, Herzog Robert, Henry und Lady Dawn gewonnen.
    Keely riß sich aus diesen Grübeleien und wandte sich Odo und Hew zu. »Ich lasse es nicht zu, daß die Cousinen meines Mannes entehrt werden. Bereitet euch auf die Hochzeit vor. ... Komm, Roger.«
    Statt sich sogleich zum Palast zurückzubegeben, spazierten Keely und Roger noch über die Rasenflächen. Der Junge wirkte niedergeschlagen, als bedrücke ihn etwas. Die beiden setzten sich auf eine Steinbank in einem abgelegeneren Teil des Parks.
    »Mylady, ich brauche Eure Hilfe«, platzte Roger schließlich heraus.
    »Wie kann ich dir helfen?« fragte Keely.
    »Die anderen Pagen sind hinter mir her.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich habe jedem von ihnen eine Goldmünze abgeknöpft, damit sie mich durch die Lange Galerie begleiten durften, wo Euer Gespenst sein Unwesen treibt«, erklärte ihr Roger. »Doch das ließ sich nicht blicken, und nun verlangen die Jungs ihr Geld zurück.«
    Keely biß sich auf die Unterlippe, um nicht laut lachen zu müssen.
    »Was soll ich nun machen? Das Gold ist weg«, stöhnte Roger. »Ich dachte, vielleicht könntet Ihr mit uns in die Lange Galerie gehen und das Gespenst herbeirufen? Mein Vater wird Euch ewig dankbar sein, wenn Ihr seinem Erben das Leben rettet.«
    »Wofür hast du das Gold denn ausgegeben?« fragte Keely und hoffte, streng genug zu klingen.
    »Ich habe es nicht ausgegeben«, antwortete Roger. »Ich habe alles bis auf ein Goldstück in die Levantinische Handelsgesellschaft Eures Ehemanns investiert. Wenn ich älter bin, möchte ich genauso werden wie der Graf.«
    Nun mußte Keely lächeln. Durch Roger und seinen Plan, schnell an Geld zu gelangen, bekam sie eine Vorstellung, wie ihr Mann wohl als Junge gewesen war. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als ihm aus dieser Klemme zu helfen.
    »Was hast du denn mit dem letzten Goldstück gemacht?« fragte sie.
    »Davon habe ich ein Aphrodisiakum gekauft.«
    »Was ist denn das?«
    Roger wurde rot. »Das ist ein Liebestrank, um in einer Frau die Begierde nach mir zu wecken.«
    Nun war es an Keely, rot zu werden. Bei den heiligen Steinen, dachten die Männer an nichts anderes? Offensichtlich hatte die Königin recht gehabt, als sie sagte, Männer dächten nur mit ihrem Schwanz.
    »Kein Grund, rot zu werden«, meinte Roger, ganz der erfahrene Mann von Welt. »Schließlich ist der Geschlechtsakt etwas ganz Natürliches und gehört zum Leben.«
    Keely verdrehte die Augen. »Aus was wird denn dieser Liebestrank gemacht?«
    »Der Apotheker erklärte mir, es gebe drei verschiedene Sorten. Ich habe gemahlenes Rebhuhnhirn gekauft, das mit Rotwein getrunken werden muß.«
    Keely wurde übel. »Hat es gewirkt?«
    Richard grinste verschmitzt, womit ihre Frage beantwortet war.
    »Wer war denn die Glückliche?«
    »Ein Gentleman genießt und schweigt.«
    Keely blickte weg, um nicht lachen zu müssen. Schließlich wollte sie den Jungen auf einen tugendsameren Weg führen. Nicht weiter als eine Pferdelänge entfernt befand sich eine doppelreihige Hecke. Unter einem der Büsche schien etwas zu glitzern und zu funkeln. Sie sah genauer hin, und es war ihr, als reflektiere eine Klinge die Strahlen der aufgehenden Sonne.
    »Was ist das da drüben?« fragte sie und erhob sich.
    Keely ging zu den Hecken hinüber. Roger folgte ihr.
    Mit einem Entsetzensschrei auf den Lippen sank sie auf die Knie. Zwischen den beiden Heckenreihen verborgen lag ein lebloser Frauenkörper.
    Während Keely würgte und sich die Hand vor den Mund hielt, schrie Roger: »Hilfe! Wachen! Mord!«
    Binnen weniger Sekunden brach die Hölle los. Die Palastwachen kamen angerannt, ihnen folgten dicht auf den Fersen neugierige Edelleute und Dienstboten.
    Auf Befehl ihres Hauptmanns hielten die Wachen die Schaulustigen zurück. Zwei Wachleute zogen die Leiche unter den Büschen hervor.
    Beim Anblick des übel zugerichteten Gesichts von Lady Jane

Weitere Kostenlose Bücher