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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Arme.
    Keely nickte und umarmte dann Hew und Henry.
    So lautlos wie möglich verschwanden die vier in den Wald, der hinter der Priorei begann und ihnen Schutz vor neugierigen Blicken bot. Unter den Bäumen warteten drei Pferde auf sie.
    »Keely kann bei mir mitreiten«, erklärte Hew.
    »Nein, ich nehme das Mädchen mit«, ließ Odo seinen Bruder wissen.
    »Keely ist meine Schwester«, erinnerte Henry sie.
    »Sie ist nur deine Halbschwester«, wandte Hew ein, »doch unsere Vollcousine .«
    Henry fiel die Kinnlade nach unten. Dieser walisische Riese war wirklich unglaublich dumm. Odo versetzte seinem Bruder einen Klaps auf den Hinterkopf.
    Zu diesem Zeitpunkt konnte Keely nirgendwo mehr hinreiten. Ihre Schwangerschaft und die schmerzenden Finger machten eine schnelle Flucht unmöglich. Ihr Kopf drehte sich. Sie fiel auf die Knie, es würgte sie, während ihre Retter sich neben sie knieten, sie hielten und sie trösteten.
    »Der Ritt nach London wird mein Baby umbringen«, erklärte Keely mit tränenfeuchten Augen. »Versteckt mich irgendwo, während ihr zurückreitet und den Namen meines Mannes von aller Schuld reinwascht.«
    »Wir bringen dich nach Hause zu Rhys«, verkündete Odo.
    »Mein Mann ...«
    »... wird uns die Schuld geben, wenn dir auch nur das Geringste geschieht«, unterbrach sie Hew.
    »Der Hohlkopf und ich reiten nach London, sobald du sicher in Wales bist«, versprach Odo.
    »Wenn ich mit dir in Wales bleibe«, bot Henry an, »kann mich dein Bruder als Geisel nehmen, bis Königin Elisabeth Richard entläßt.« Das war das aufregendste Abenteuer in seinem jungen Leben. Zu seinen langweiligen Lehrern in Schloß Ludlow zurückzukehren, schreckte ihn mehr als Willis Smythe.
    Keely nickte und wollte aufstehen, aber ihre Knie gaben unter ihr nach. Mit einem leisen Aufschrei wurde sie ohnmächtig.
    Odo fing Keely auf, bevor sie zu Boden fiel, und hielt sie wie ein Baby in den Armen. »Sie reitet mit mir«, erklärte er.
    »Werden sie und das Baby die Reise überleben?« fragte Henry.
    Odo nickte. »Auf meinem Schoß sitzt sie weich gepolstert.«
    »Die viele Aufregung kostete sie Kraft«, meinte Hew. »Wenn sie sich ausruht, geht es ihr schnell wieder besser.«
    Die drei stiegen auf ihre Pferde und ritten nach Westen, nach Wales. Hew und Henry ritten links und rechts von Odo. Falls Straßenräuber sie überfielen, mußten sie es zuerst mit ihnen aufnehmen, bevor sie Keely etwas antun konnten.
    »Sobald wir das Mädchen in Sicherheit wissen, machen wir hier halt auf unserem Weg nach London und töten den Baron dafür, daß er Hand an sie gelegt hat«, erklärte Odo seinem Bruder.
    »Klingt vernünftig«, antwortete Hew.
    »Bruder, du würdest nicht erkennen, was vernünftig ist, und wenn es dich in deinen Hintern bisse.«
    »Natürlich nicht«, gab Hew zurück. »Da habe ich ja keine Augen.«
    Henry biß sich auf die Unterlippe, um nicht laut loszuprusten. »Ich war noch nie in Wales.«
    »Das ist, als kommst du in den Himmel«, erklärte ihm Hew.
    Odo musterte den nicht sonderlich beeindruckten Marquis aus den Augenwinkeln. »Die hübschesten Mädchen diesseits des Paradieses leben in Wales«, führte er aus.
    »Aye«, meinte Hew und zwinkerte seinem Bruder über den Kopf des Jungen hinweg zu. »Und diese Damen lieben nichts mehr als einen Helden.«
    Im Geiste rieb Henry sich bereits die Hände und setzte sich in seinem Sattel zurecht. Die Vorfreude machte sich bereits bemerkbar.
    »Wisch dir besser dein edles Kinn«, neckte Odo ihn.
    »Aye, du sabberst bereits«, fügte Hew hinzu.
    »Nicht nur am Kinn«, gestand Henry grinsend.
    Worauf die zwei Lloyd-Hünen vor Lachen schier brüllten.
    »Hier ist es.« Richard brachte sein Pferd zum Stehen und deutete auf den zweistöckigen Steinbau in der Ferne.
    Der Graf, der Herzog und der Page der Königin hielten im Schutz der Wälder inne und sahen hinüber zur Smythe Priorei. Das Gebäude wirkte idyllisch, ein Sinnbild verarmten Adels. Die bereits tiefer stehende Sonne warf ihre Strahlen über die Fassade der Priorei, als zupften himmlische Engel an einer Harfe aus Licht. Eine heitere Frühlingsstimmung umgab sie, doch die drei auf dem Pferderücken spürten die unsichtbare Bedrohung, die in der Luft lag.
    »Welch ein unschuldiges Bild«, bemerkte Herzog Robert.
    »Aye, niemand käme auf den Gedanken, daß da drinnen der Teufel selbst haust«, fügte Roger hinzu.
    Statt auf die Priorei zuzugaloppieren, wie es ihn drängte, bewegte Richard sein Pferd langsam

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