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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Roger verwundert. »Nähen ist Frauenarbeit.«
    »Ja, aber auf Schlachtfeldern gibt es keine Frauen, um die Männer zusammenzuflicken«, ließ ihn der Herzog wissen.
    »Daran habe ich noch nie gedacht.«
    Herzog Robert nickte weise. »Als erstes suchst du mir Nadel und Faden, damit ich Devereux‘ Wange zusammennähen kann. Danach beerdigen wir Baron Smythe.«
    »Und dann?« fragte Roger in der Erwartung, nun etwas Aufregenderes zu hören.
    »Dann kochen wir uns etwas zum Abendessen, Junge, und tun, was alle Krieger zwischen den Schlachten tun«, antwortete Richard.
    »Was ist das?«
    Richard zwinkerte ihm zu. »Wir warten.«

Zwanzigstes Kapitel
    »Verdammter Pferdemist!« rief Roger.
    Der Junge stand vor der Priorei und beschattete die Augen, um besser sehen zu können, den Blick in die Ferne gerichtet. Reiter näherten sich der Priorei, und Roger erkannte die beiden Männer, die voran ritten.
    »Graf Richard!« rief er und rannte in das Haus hinein. »Soldaten aus London kommen. Es sind Dudley und mein Vater.«
    Sowohl Richard als auch Herzog Robert packten ihr Schwert und rannten nach draußen. Hinter Dudley und dem Grafen von Eden, Rogers Vater, ritten sechs Männer.
    Richard warf seinem Schwiegervater einen besorgten Blick zu. Kam Dudley, um sie verhaften zu lassen, oder überbrachte er die Nachricht von Keelys sicherer Ankunft in London?
    Eine Woche war seit jenem schicksalhaften Tag verstrichen, an dem er Willis herausgefordert hatte. Inzwischen sollte seine Frau London erreicht und den Mord an Lady Jane aufgeklärt haben.
    »Steckt das Schwert in die Scheide«, erklärte Richard, als er sah, wer hinter Dudley ritt. »Onkel Hal ist dabei. Keely muß in London angekommen sein.«
    »Ich traue Dudley nicht«, antwortete Herzog Robert und steckte sein Schwert widerstrebend in die Scheide. »Und von Debrett halte ich auch nicht viel. Das ist nicht gegen dich gerichtet, Roger.«
    »Das habe ich auch nicht so verstanden«, entgegnete der Junge. »Auch ich halte nicht viel von meinem Vater.«
    Robert Dudley, Simon Debrett und Hal Bagenal brachten ihre Pferde zum Stehen und stiegen ab. Auf eine Kopfbewegung Dudleys hin zogen die Soldaten das Schwert.
    »Ich habe es dir gesagt«, flüsterte Herzog Robert.
    Richard warf seinem Stiefvater einen fragenden Blick zu. Onkel Hal zuckte, offensichtlich unglücklich, die Schultern, als wolle er sich entschuldigen. In diesem Augenblick war Richard klar, daß Dudley seinen Stiefvater gezwungen haben mußte, ihm sein Versteck zu verraten.
    »Richard Devereux und Robert Talbot, ich verhafte Euch hiermit auf Befehl Ihrer Majestät«, verkündete Dudley. »Ihr habt willentlich dem Gericht Ihrer Majestät zuwider gehandelt und den jungen Roger Debrett entführt, den Erben des Grafen von Eden.«
    »Das ist eine Lüge!« rief Roger. »Ich zwang sie, mich mitzunehmen.«
    »Unverbesserlicher Lümmel«, stieß Simon Debrett zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und versetzte seinem Sohn einen Schlag, daß dieser zu Boden ging.
    Sowohl Richard als auch Herzog Robert traten einen Schritt nach vorne, um den Jungen zu schützen. Fünf auf ihre Brust gerichtete Schwerter überzeugten sie, zu bleiben, wo sie waren.
    »Wo ist Baron Smythe?« wollte Dudley wissen. »Er ist verhaftet, da er Flüchtigen Zuflucht bot.«
    »Smythe liegt in der Familiengruft«, klärte Herzog Robert ihn auf.
    Dudley wich zurück. »War er krank?«
    »Wir haben uns duelliert«, antwortete Richard. »Ich gewann.«
    »Ihr habt also auch Smythe ermordet?«
    »Es war eine Hinrichtung«, verteidigte Roger den Grafen. »Kein Mord.«
    »Halt den Mund«, fuhr Simon Debrett ihn an und schüttelte ihn. »Du wirst das bereuen, sobald wir zu Hause sind.«
    »Dudley, ich erklärte bereits, daß Smythe Richards Frau entführte«, mischte Hal sich ein. »Das war der Grund, warum der Graf geflohen ist.«
    »Und wo befindet sich die fragliche Dame?« wollte Dudley wissen.
    Richard warf seinem Stiefvater einen besorgten Blick zu. »Keely ist nicht nach Devereux House zurückgekehrt?«
    Hal schüttelte den Kopf.
    Wo ist sie? fragte Richard sich. Wohin hatten Odo und Hew sie gebracht? Konnten sie das Opfer von Straßenräubern geworden sein? Gott im Himmel, seine schwangere Frau war wie vom Erdboden verschluckt! Und nach dem haßerfüllten Blick Dudleys zu urteilen, würde er wenig Gelegenheit haben, nach ihr zu suchen.
    »Nun, Devereux? Was habt Ihr Eurer Frau angetan?« Dudley klang beinahe zufrieden. »Vielleicht sollten wir doch

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