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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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sie als Mitgift haben.«
    »Gedenkt Ihr zu heiraten?« fragte Keely überrascht.
    »In allernächster Zukunft«, grinste Willis. »Ich gedenke, ein Dutzend kleiner, dunkelhaariger Smythes zu zeugen.«
    Dunkelhaarige Smythes.
    Keely runzelte die Stirn. Irgendwie kamen ihr diese Worte vertraut vor. Dunkelhaarige Smythes ... dunkle Smythes ... dunkler Schmied!
    »Hüte dich vor dem dunklen Schmied.« Megans warnende Prophezeiung fiel ihr schlagartig wieder ein.
    »Was habt Ihr Richard angetan?« fragte ihn Keely, ohne an die Folgen dieser Frage zu denken.
    »Vielleicht seid Ihr doch nicht so dumm, wie ich dachte«, entgegnete Willis. »Ich erwarte jeden Augenblick die Nachricht von Richards Tod durch die Hand der königlichen Wachen. Gleich darauf wird uns der Dorfgeistliche vermählen.«
    Keely hatte das Gefühl, die Erde bewege sich unter ihren Füßen. Sie faßte sich an ihren Bauch und versuchte gleichzeitig, sich am Tisch festzuhalten.
    »Seid Ihr krank?« fragte Willis erschrocken und eilte an ihre Seite. Wenn ihr oder dem Baby etwas zustieß, starb sein Plan mit ihnen.
    Er versuchte, sie aufzufangen. Angewidert zuckte Keely von dem Bösen zurück, das sie zu berühren trachtete. Sein besorgter Gesichtsausdruck verdüsterte sich.
    »Ich gedenke, meine Erben von Euch zu bekommen«, erklärte ihr Willis. »Ihr gewöhnt Euch besser an meine Berührung.«
    »Warum tut Ihr das?« fragte Keely ihn, während ihr die Angst den Hals abzuschnüren begann. »Ihr seid doch Richards Freund.«
    »Es schmerzt mich, meinen besten Freund betrügen zu müssen, doch ich werde diese Schuldgefühle überleben. Das Gewicht zweier Vermögen lastet auf Euren zarten Schultern. Wer immer Euch besitzt, ist Herr über einen unglaublichen Schatz, größer als der unserer Königin.«
    »Ich verstehe Euch nicht.«
    »Als Stiefvater von Richards Erben werde ich Herr über das Vermögen der Devereux‘«, erklärte ihr Willis. »Und sobald Euer Vater tot ist, gehört Euch der gesamte Besitz der Talbots.«
    »Ihr könnt unmöglich durch mich an das Vermögen der Talbots kommen«, entgegnete Keely. »Henry ist der Erbe des Herzogs.«
    »Pech für Henry, aber Bastarde können nicht erben.«
    »Was meint Ihr damit?« fragte ihn Keely verwirrt.
    Willis lächelte. »Morgana und Henry sind die wahren Bastarde.«
    Diese Enthüllung verblüffte Keely. »Wollt Ihr damit sagen, ich sei ehelich geboren?«
    »Genau.«
    Keely schüttelte ungläubig den Kopf. »Meine Mutter hätte mir das gesagt«, entgegnete sie.
    »Hat sie etwas anderes gesagt?«
    Keely sah zur Seite. Megan hatte nie gesagt, daß sie unehelich geboren worden war. Im Gegenteil, ihre Mutter riet ihr stets, Madocs bitteren Worten kein Gehör zu schenken. Baron Lloyd, meinte sie, würde die Wahrheit nicht sehen, und wenn er drüber stolperte.
    »Nun, was sagte sie?« beharrte Willis.
    Obwohl es ihr schwerfiel, blickte Keely ihm direkt in die Augen. »Seine Gnaden hätte es erwähnt.«
    Willis lachte, daß Keely ein eiskalter Schauder den Rücken hinunter lief. »Glaubt Ihr tatsächlich, der Herzog von Ludlow würde seinen einzigen Sohn einen Bastard heißen? Das denke ich nicht, Schatz.«
    »Worte beweisen nichts«, sagte Keely. »Eure Lügen weise ich von mir.«
    »Weist von Euch, was Ihr wollt«, antwortete Willis und faßte in sein Wams. Er zog ein vergilbtes Pergament hervor und hob es hoch. »Hier halte ich den Beweis für Eure eheliche Geburt in der Hand.«
    Keely starrte das Pergament an und nagte an ihrer Unterlippe. Konnte es stimmen? Hatten ihre Eltern sie im falschen Glauben gelassen?
    »Kann ich es sehen?« fragte sie.
    Willis reichte es ihr.
    Mit zitternden Händen faltete Keely das Pergament auseinander und trat näher an das Kaminfeuer, um es besser lesen zu können. Die Augen wurden ihr feucht, als sie entzifferte, was sie in Händen hielt.
    Sie war ehelich geboren. Sie hatte ein Zuhause.
    Und dann sah sie Henrys hübsches Gesicht vor sich. Ihr geliebter Bruder würde nun diese Last schultern müssen. Sie hatte ihr ganzes Leben mit dem Stigma ihrer unehelichen Geburt gelebt, aber niemals würde sie ihre Bürde erleichtern können, indem sie diese auf die Schultern ihres Bruders lud.
    Keely wußte, was sie zu tun hatte. Blitzschnell hielt sie den Beweis ihrer legitimen Abstammung in die Flammen des Kaminfeuers, wobei nicht nur das Pergament verbrannte, sondern auch ihre Fingerspitzen.
    »Nein!« schrie Willis und sprang auf sie zu, um ihre Hand zurückzuhalten.
    Zu spät. Sein

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